Ich zähle mich zwar nicht zu den Reitern, aber egal

.
Ich wollte mit 10/11 unbedingt anfangen zu reiten. Natürlich waren meine Eltern auch total dagegen, wie auch meine Großelten. Ständig erzählten sie mir Horrorgeschichten von etwaigen Bekannten, die durch Stürze tödlich verunglückt seien. Außerdem war der Unterricht ihnen auch zu teuer (was man ja auch nicht abstreiten kann).
Nach langem Quengeln, durfte ich dann aber mit 11 doch auch anfangen zu reiten.
Allerdings war der Hof nicht das Wahre. Im Unterricht wurde einem kaum was erklärt und außerdem gab es nur Großpferde (über 1,70). Ich war damals sehr klein und zierlich und als ich dann das erste Mal in der Abteilung ritt, merkte ich, dass ich nicht die geringste Kontrolle über das 1,75m große Pferd hatte. Ich war total verschreckt (auch durch die ganzen Horrorgeschichten) und ging von dem Reiterhof weg.
Nach einem halben Jahr Pause landete ich bei einem Hof, zu dem man ziemlich weit fahren musste (auf den Höfen in der näheren Umgebung gab es nur Großpferde). Dort war es ziemlich preiswert und es gab Ponys (1,40m). Allerdings war der Unterricht auch total schlecht, nichts wurde einem erklärt. Da ich nicht so das Naturtalent war (und außerdem ziemlich veschreckt) wurde ich auf die "liebe Sonja" gesetzt, die eigentlich alles mit sich machen ließ. Man brauchte sich nur draufsetzen. Mir gefiel es aber eigentlich trotz allem ganz gut, denn das Pferd war so lieb und manchmal sind wir auch draußen geritten. Gelernt habe ich natürlich kaum was. 2x bin ich auf einem anderen Pferd geritten, aber die waren auch so abgestumpft, dass man ihnen mit aller Wucht in den Bauch treten musste oder sich mit dem ganzen Gewicht in die Zügel hängen, sodass sie überhaupt mal schneller gingen/stehen blieben. Ich war dazu aber zu schwach und außerdem war diese Rohheit nicht so mein Ding.
Irgendwann konnte ich dann auch nicht mehr zu dem Termin und musste freitags reiten. Am Freitag aber waren so ca. 15 Leute in der Abteilung und es gab öfters Streit zwischen den Pferden. Zudem war die Lehrerin noch schlimmer: Wenn jemand vom Pferd viel, lachte sie ihn aus

. Wenn ich was nicht hinbekommen habe, wurde auch nur gelacht. Irgendwann stürzte sich das Pferd, was mein Pferd überhaupt nicht leiden konnte, auf uns (beim Putzen), es gab eine Beisserei, die Pferde flogen um und ich lag unten drunter 80 . Mir ist zwar nichts passiert, aber danach war für mich und meine Eltern klar, dass es mit dem Hof nun Schluss sein würde. Außerdem war ich jetzt noch viel mehr verschreckt, dann die Geschichten von der Verwandschaft...das Reiten wurde an den Nagel gehängt. Es gab auch keine anderen empfehlenswerten Ställe in der Nähe. Da war ich 13...zwischenzeitlich bin ich gar nicht mehr geritten (außer mal irgendwo geführt oder so)!
Mittlerweile (so seit 2,3 Jahren) würde ich schon wieder sehr gerne reiten (die Begeisterung für Pferde ist nie verloren gegangen), aber es ist finanziell momentan absolut ausgeschlossen.
Aber nach dem Studium möchte ich es wieder versuchen. Auf Islandpferden zu reiten wäre ein Traum :] .