* * *Svea hat geschrieben:
Das Problem ist natürlich eines, das in allen Wohlstandsgesellschaften existiert. Was mir in Finnland aber aufgefallen ist, ist, dass es teilweise extrem riesige PRISMAS gibt mit einer Wahnsinnsmenge an frischem Gemüse. Z.B. in Mikkeli im Prisma waren die Tomaten in einem ca. 2x2m großen Behälter. Ich habe mich halt auch gefragt, wer diese Mengen denn bitte kaufen soll... Spätestens nach ein paar Tagen wurde die Ware bestimmt weggeschmissen...Würde es nicht reichen, weniger große Mengen anzubieten? Mikkeli ist doch so klein, der PRISMA ist einfach riesig, es gibt auch gar nicht so viele Kunden in dem Laden (in Bezug auf die Fläche des Geschäftes). Ich verstehe die Logik dahinter einfach nicht...
* * *sunny1011 hat geschrieben:Sehr treffende Bemerkung (wie sehr oft bei Svea, wenn man bedenkt, dass Du hier nicht so oft/lang bist), aber ist ja nur im Falle der überdimensionalen Geschäfte. Es sind höchstens Tomaten, Gurken, Äpfel und Orangen - also was die Finnen so essen. Anderes und einen tick exotisches gibt es in Apothekenmenge und hütet die Regale. Ein riesiger Unterschied. Besonders unsinnig natürlich in Winter wenn der Kilopreis auf 7-8 Euro klettert und lt. der Stimme der Bevölkerung, viele grenzen den Einkauf ein, auch aus (fehlenden) Geschmacksgründen des sowohl lokalen als auch importiertem Wintergemüse.Svea hat geschrieben: Was mir in Finnland aber aufgefallen ist, ist, dass es teilweise extrem riesige PRISMAS gibt mit einer Wahnsinnsmenge an frischem Gemüse. Z.B. in Mikkeli im Prisma waren die Tomaten in einem ca. 2x2m großen Behälter.
Nicht unbedingt. Prisma ist dabei etwas genauer, aber in normalen Läden liegt es auch nicht mehr ganz so frisch rum, besonders die nicht so üblichen Sorten. Es gibt natürlich (zu Beruhigung) auch in D Läden Ekeltheken, aber mein (bereits mit vielen geteilter) Eindruck von den zwei Ketten eines normalen "kaupungin osa" kauppa, wo man kaum Personnel siehtSvea hat geschrieben: Spätestens nach ein paar Tagen wurde die Ware bestimmt weggeschmissen...Würde es nicht reichen, weniger große Mengen anzubieten?dass man es darauf setzt, dass der Kunde aussortiert
. Das ist Tatsache. Manchmal gibt es belohnung (kostenlose Ware, natürlich dann frische, wenn man abgelaufenes findet. Für marode Frischware gilt es wohl nicht). Es gibt aber vorbildliche Ausnahmen - wir haben eine nette Thai-Kassiererin und sie macht immer darauf aufmerksam, wenn man sich in so ein Ekelstück vergriffen hat. Das find ich supernett und eine absolute Ausnahme und Vorbild. Heisst dann aber quasi Wegwerf, aber den teuren Preis will man für Marodes wohl auch nicht ausgeben.
Das mit dem Bau der Riesen ist ein derzeitiger Wahn, egal in welcher Pampa. Da kannst Du nichts machen. Dahinter stehen zwei finnische Lebensmittelmarkt(be)herrscher. Mehr nicht. Dazwischen gibt es noch nichtmal Wettbewerb, obwohl Du in fast allen neuen Zentren wie Jumbo, Iso Omena & co. Prisma links und City Market rechts hast. Manchmal vergesse ich gar, in welchem Zentrum davon ich gerade binSvea hat geschrieben: Mikkeli ist doch so klein, der PRISMA ist einfach riesig, es gibt auch gar nicht so viele Kunden in dem Laden (in Bezug auf die Fläche des Geschäftes). Ich verstehe die Logik dahinter einfach nicht...![]()
Svea hat geschrieben: Häufig noch völlig intakte Ware, die aber wegen irgendwelchen Gründen nicht mehr verkauft werden soll (z.B. Produkte mit irgendwelchen Kampagnen-Aufdrucken etc., zu große Mengen bestellt, unschön gewachsenes Gemüse etc.). Scheint nicht so zu sein, als ob die Mehrzahl ein Interesse hätte, das zu ändern.
kukkuluuruu hat geschrieben:Naja, Wahn ist was anderes für mich. ;-)sunny1011 hat geschrieben: Das mit dem Bau der Riesen ist ein derzeitiger Wahn, egal in welcher Pampa. Da kannst Du nichts machen. Dahinter stehen zwei finnische Lebensmittelmarkt(be)herrscher. Mehr nicht. Dazwischen gibt es noch nichtmal Wettbewerb, obwohl Du in fast allen neuen Zentren wie Jumbo, Iso Omena & co. Prisma links und City Market rechts hast. Manchmal vergesse ich gar, in welchem Zentrum davon ich gerade bin![]()
Ich denke, der Bau der Rieseneinkaufszentren wurde notwendig, da kleine Geschäfte nicht mehr überlebensfähig sind; können nicht mehr konkurrieren gegenüber den Angeboten der Großen. Und ein Prisma in Mikkeli hat dementsprechend ein großes Einzugsgebiet. Ohne Zweifel wird sicher überall viel weggeworfen.
Mehr als 2 finnische Lebensmittelmarktbeherrscher ist bei 5 Mio. wahrscheinlich auch nicht drinnen.
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* * *Svea hat geschrieben:Also ich finde es schon extrem mit den Riesenmärkten. Es werden ja zumindest im Süden wirklich so viele neue Märkte aus dem Boden gestampft und die Dimensionen sind einfach überproportioniert. Durch die breiten leeren Gänge kann man ja mit einem Jeep fahren, so viel überflüssiger Platz ist da. Ich war noch nie in einem so großen Lebensmittelladen wie dem neuen Prisma in Itäkeskus (bzw. den anderen neuen Prismas - die sind ja alle ähnlich) und ich wohne in einer deutschen Großstadtkukkuluuruu hat geschrieben:Naja, Wahn ist was anderes für mich. ;-)sunny1011 hat geschrieben: Das mit dem Bau der Riesen ist ein derzeitiger Wahn, egal in welcher Pampa. Da kannst Du nichts machen. Dahinter stehen zwei finnische Lebensmittelmarkt(be)herrscher. Mehr nicht. Dazwischen gibt es noch nichtmal Wettbewerb, obwohl Du in fast allen neuen Zentren wie Jumbo, Iso Omena & co. Prisma links und City Market rechts hast. Manchmal vergesse ich gar, in welchem Zentrum davon ich gerade bin![]()
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Ich verstehe die Argumentation gerade nichtIch denke, der Bau der Rieseneinkaufszentren wurde notwendig, da kleine Geschäfte nicht mehr überlebensfähig sind; können nicht mehr konkurrieren gegenüber den Angeboten der Großen.. Die Großen müssen gebaut werden, weil andere nicht gegen sie konkurrieren könne....öhm? Verstehe ich nicht
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Warum sind die Kleinen denn nicht mehr überlebensfähig? Doch WEGEN den Großen. Weil die Großen einfach ein größeres Angebot haben, viele Parkplätze, alles unter einem Dach anbieten UND die Kleinen sich nicht genügend herausheben. Per se scheint vielen finnischen Kunden die Amerikanisierung des Einzelhandels ja auch relativ egal zu sein, oder![]()
. Sonst würden sich die ganzen Hypermärkte doch gar nicht lohnen...
Auch generell finde ich, dass das mit dem Nicht-Konkurrieren-können von kleineren Geschäften nicht zutrifft. Es kommt immer darauf an, um was man konkurriert. Um den Preis? Die Auswahl? Die Qualität? Die persönliche Bedienung? Die Einkaufsatmosphäre? Die außergewöhnliche Ware? . Gerade im Bereich Persönlichkeit/Atmosphäre/Qualität können auch kleine Läden häufig konkurrieren. Sieht man ja auch in Deutschland, wo es einerseits hin einen Trend zu hochpreisigen Segmenten, Bio- und Regionalprodukten gibt und ANDERERSEITS einen Trend zu billigen Massendiscountern. Und in Finnland sieht man es daran, dass sich die Märkte und Markthallen noch ganz gut behaupten.
Dänemark hat auch nicht mehr Einwohner und trotzden habe ich den Eindruck, dass die Marktbeherrschung dort nicht so ausgeprägt ist...(auch wenn ich die dänischen Supermärkte furchtbar finde :P ).Mehr als 2 finnische Lebensmittelmarktbeherrscher ist bei 5 Mio. wahrscheinlich auch nicht drinnen.
kukkuluuruu hat geschrieben:Ich bin ja auch kein Fan der Riesensupermärkte.
Ja, eh, kleine Geschäfte waren nicht mehr überlebensfähig, nachdem die großen gebaut worden sind. und ja, sie können nicht mehr konkurrieren bez. Quantität des Angebots.Ich denke, der Bau der Rieseneinkaufszentren wurde notwendig, da kleine Geschäfte nicht mehr überlebensfähig sind; können nicht mehr konkurrieren gegenüber den Angeboten der Großen.
Märkte und Markthallen gibt es zwar in Finnland, aber eigentlich keine kleinen "Maito kauppa" mehr. Früher hatte fast jeder Hof so ein kleines Eckgeschäft.
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* * *Tenhola hat geschrieben:Der Bau der riesigen Einkaufszentren begann mind. in Mitteleuropa mit dem zunehmenden Individualverkehr. Finnland hinkt da einfach hinterher und man glaubt wohl einen Nachholbedarf zu haben.
Was mich aber erstaunt, ist dass von Seiten der Regierungen immer wieder von Umweltschutz etc. geredet wird und dann werden die Einkaufszentren weit weg von den Leuten gebaut. Ein gutes Beispiel dafuer ist der Ideapark Lempääla. Ob diese Zentren ueberleben werden, wenn der Benzinpreis auf die kuerzlich prognostizierten 2 € (und mehr) steigt wird sich erst noch zeigen.
* * *Sapmi hat geschrieben:Sehe ich auch so. Natürlich sind die "Großen" entstanden, weil die Nachfrage da war. Aber dadurch werden kleine Läden kaputtgemacht, kennt man ja zur Genüge. Und diese Einkaufszentren oder Märkte "auf der grünen Wiese", wie man hier dazu sagt, sind eben für nichtmotorisierte Leute nicht so einfach erreichbar. Meiner Mutter geht es z. B. so, nach ca. 27 Jahren wurde der Lidl in der Stadtmitte geschlossen, bei dem sie immer zu Fuß eingekauft hatte, nun kann sie nur noch zum teureren Edeka gehen. Auto hat sie keins und die ganzen anderen Supermärkte (u. a. auch ein größerer Lidl) sind im Industriegebiet, wo die Busse nicht oft genug fahren.Svea hat geschrieben:Ich verstehe die Argumentation gerade nicht. Die Großen müssen gebaut werden, weil andere nicht gegen sie konkurrieren könne....öhm? Verstehe ich nicht
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Warum sind die Kleinen denn nicht mehr überlebensfähig? Doch WEGEN den Großen. Weil die Großen einfach ein größeres Angebot haben, viele Parkplätze, alles unter einem Dach anbieten
Ich muss allerdings zugeben, dass ich auch am meisten bei Marktkauf einkaufe, der liegt auf dem Arbeitsweg, hat fast alles, was ich brauche, und ist auch nicht teurer als die anderen, und parken kann ich auch problemlos. Aber wegen dem Marktkauf hat mindestens dieser eine Penny-Markt schon zugemacht.
Also es ist schon schwierig, darüber zu urteilen, da es alles immer mindestens 2 Seiten hat. Was die richtige Lösung wäre, weiß ich auch nicht. Vielleicht zum einen, die außerhalb gelegenen Einkaufszentren für nichtmotorisierte Menschen zugänglicher zu machen. Zum anderen, freie Parkplätze in den Innenstädten schaffen, damit die Leute nicht ganz weg bleiben.
* * *riksu hat geschrieben:abgesehen vom kaufmänn. und/oder ökolog. hintergrund, ich mag gern in den grossen supermärkten einkaufen, bummeln.
wir haben jeden urlaub mind einen tag, wo wir von prisma (übrigens mit dem gleichen einkaufswagen - was ich widerrum äusserst genial finde) rüber zum k-city-was auch imme-market gehen. meistens zum ende hin, damit wir dann unsere mitbringsel nach hause kaufen können (also lakritze en masse)
hier in D sind wir auch gern mal zu den grossen riesenmärkten gegangen, aber die kamen nicht an "unsere" iso-omena-märkte in espoo ran...
...sunny1011 hat geschrieben:Genau hier liegt das Problem und wurde schon selbst von vielen Finnnen enttarnt, wenn man auf dem laufenden ist. Sie haben es es längst mit dem versteckten Oligopol begriffen. Und keiner macht sich die Mühe, das zu bestreiten, Preisabsprachen sind ganz offen. Das hat nichts mit der Anzahl der Leute zu tun, es gibt schliesslich mehr wenig bevölkerte Länder (zugegeben nicht mit so einer abgelegenen Logistik und Übergrösse), sondern mit der Art, wie man den Einzelhandel regelt. Das sind teilw. Praktiken, die in der EU nix verloren haben. Oder wie (einfach?!) war nochmal der Einstieg von Lidl in Finnland. Das nur als Beispiel.Svea hat geschrieben:Dänemark hat auch nicht mehr Einwohner und trotzden habe ich den Eindruck, dass die Marktbeherrschung dort nicht so ausgeprägt ist...(auch wenn ich die dänischen Supermärkte furchtbar finde :P ).Mehr als 2 finnische Lebensmittelmarktbeherrscher ist bei 5 Mio. wahrscheinlich auch nicht drinnen.