So, nun melde ich mich hier mal zur oben erwähnten Wanderung zurück:
Vom Koilliskairan Luontokeskus in Tankavaara bin ich am ersten Wandernachmittag erst mal ein paar Kilometer über den Geologinen polku bis zum Laavu am Koiranjuomalampi gelaufen,
dann weiter über Nalijoki
zur Sompiojärventie, wo direkt am Einstieg in den Ruijan polku eine Kota, ein Laavu usw. stehen, direkt am Seeufer. Hier wurde nun das Wetter langsam besser, auch wenn es mitten im Sonnenschein immer mal wieder so knapp einminütige Nieselschauer gab.
Die Wanderung auf dem Ruijan Polku war dann jedenfalls sehr angenehm, immerhin bin ich auf der Strecke auch mal einer weiteren Wandersperson begegnet, nämlich am Kaptukaislampi, ungefähr auf halber Strecke zwischen Sompiojärvi und Kiilopääntie.
Von der Kiilopää-Straße geht der Pfad dann noch 7 km weiter bis nach Laanila. Dazwischen beschloss ich allerdings, mir eine Nacht im Hostel von Kiilopää zu leisten, wozu ich halt die 2,5 km von der Pfadkreuzung bis zum Tunturikeskus laufen musste – und am nächsten Morgen wieder zurück.
Der weitere Plan bestand darin, die restliche Strecke bis Laanila zu gehen und am selben Tag noch von dort bis zur Rumakuru-Hütte; danach von dort noch weitere 2 Tage und Nächte im Gebiet, erst Vellinsärpimä und dann Moitakuru oder Luttotupa oder so, und von dort am Freitag vormittag nach Saariselkä, um dort um die Mittagszeit in den Bus nach Inari zu steigen. Bis Laanila war’s dann auch noch schön zu laufen und ich rastete etwas in dem Café, bevor ich mich auf den restlichen Weg machte.
Ca. 1,5 km vor Erreichen der ersten (neuen) Rumakuru-Hütte verlor ich dann quasi aus dem Stand (hatte die Stöcke gerade nur am Handgelenk hängen und nicht auf dem Boden, da ich mir gerade so ein Stück Dextro Energy aus der Hemdtasche kramen musste) irgendwie das Gleichgewicht, vermutlich bin ich irgendwie gedankenlos zur Seite getreten, was weiß ich, jedenfalls kippte ich nach links um und mit dem schweren Rucksack auf dem Rücken ist dann natürlich auch irgendwann kein Halten mehr. Ok, dank Rucksack landet man dann zumindest mit dem Oberkörper völlig sanft auf dem Boden, aber vorher war halt das linke Knie irgendwie aufgekommen, erst kurz danach lag ich komplett auf der linken Seite, stand allerdings irgendwie vor Schreck augenblicklich wieder auf (weiß gar nicht mehr, wie ich das aus dem seitlichen Liegen mit Rucksack überhaupt hingekriegt habe), um sofort zu prüfen, ob noch alles dran und nix gebrochen ist und ich noch aus eigener Kraft da weg komme. Naja, das Knie tat halt weh und ließ sich zunächst so gut wie gar nicht mehr beugen, aber mit dem Fuß auftreten konnte ich von Anfang an normal. Also humpelte ich erst mal so zügig wie möglich weiter, um so schnell wie möglich zur Hütte zu kommen, auch für den Fall, dass noch irgendwie verzögert ein größerer Schmerz kommen würde (kam aber zum Glück nicht). Nachdem ich die ganze Zeit gedacht hatte: oje, in dieser Tourigegend kann ich nur hoffen, dass es an und in den Hütten nicht so voll ist“, hoffte ich nun im Gegenteil, dass ich dort Menschen antreffen würde, die mir im Notfall helfen konnten. So gesehen hatte ich mir natürlich immerhin eine passende Gegend zum Hinpurzeln ausgesucht, denn dort herrscht ja wirklich relativ reger Verkehr (für Lappi-Verhältnisse) und noch am selben Abend boten mir 2 Tageswanderer an, mit mir die 8,5 km Direktweg bis Kiilopää zu schleichen und mir dabei den Rucksack zu tragen, was ich natürlich ablehnte, denn ich wollte ja erst mal abwarten, wie sich die Sache entwickelte (für Notfälle habe ich ja auch immer diverse Schmerzmittel dabei). Die Nacht verbrachte ich in der alten Rumakuru-Hütte
und als sich am nächsten Tag an meinem Knie nichts verändert hatte, musste ich endgültig beschließen, die weitere geplante Wanderungsvariante abzublasen und so kräfteschonend wie möglich zur nächsten Straße zu gelangen, wobei ich dann, wie schon vorher auf der Wanderkarte ausgesucht, die Variante von 2 kurzen Tagesetappen bis Kiilopää wählte, d.h. erst 4 km bis Luulampi (wo ich dann in der Päivätupa übernachtet habe, denn Zeltaufbauen kam ja dann eher nicht so in Frage) und dann die 6 km bis Kiilopää (es gibt auch noch eine 4 km-Variante, aber die hat wohl mehr Steigungen und Gefälle), wo ich dann eben nochmal eine Nacht im Hostel schlief, bevor ich am Freitag den geplanten Bus nach Inari nahm. Zum Wandern hatte ich mir jeweils die elastische Binde angelegt, die ich schon seit Jahren unbenutzt im Rucksack mit mir rumschleppte. In Kiilopää bekam ich dann für die Nacht eine Kühlkompresse und in Inari irgendso ein Eisgel, wobei letzteres irgendwie gar nix bewirkte.
Am Montag früh war ich dann hier gleich beim Arzt: Es ist „nur“ eine Prellung und in dem Zusammenhang ist der Schleimbeutel entzündet, was halt etwas dauern kann, bevor sich das ganz erholt hat. Therapie: Voltarentabletten, nachts Mobilat-Gel, tagsüber ab und zu kühlen, Knie erst mal ein bisschen schonen. Naja, mittlerweile ist es schon etwas besser, aber voll belasten ist halt noch nicht, aber wenigstens muss ich nicht mehr so rumhumpeln wie an den ersten Tagen. Voraussichtlich werde ich mich in AK halt ein bisschen beim Wandern einschränken müssen.
