Huh, kommt mir bekannt vor - so viele Fragen

Und zwar zum Thema Heiraten und nicht Schwangerschaft, also bissl Offtopic:
Bei uns war es andersrum. Ich bin kirchlich, mein Gatte nicht (nie gewesen). In Fin ersetzt die Kirche die standesamtl. Trauung, wenn beide kirchlich sind. Ansonsten lässt die evang. Kirche nach Ermessen einen Segnungsgottesdienst zu ( = "richtig" heiraten aufm Standesamt, schöne Messe in der Kirche). Ich kann Dir sagen, Standesämter sind noch liebloser als die Kirchen - hässlicher Raum, verkrampft, die Beamtin in einer sackartigen Robe, aber meine Freundin (inoffiziell als Standesbeamtin) hat alles gerettet. Die Beamtin hat allerdings für mich alles auf Deutsch vorgelesen

)
Ich hab vor der Hochzeit lt. meinem langjährigen Wunsch von katholisch zu evangelisch gewechselt. Alles kein Problem, da ich aus der kath. Kirche nicht mehr austreten musste, weil ich in D keinen Wohnsitz mehr hatte.
Du
musst nicht der Kirche beitreten wegen der Hochzeit oder Taufe. Allerdings muss sich der nicht-kirchliche Partner bereit erklären, den anderen in der Ausübung des Glaubens nicht zu behindern und evtl. Kinder im Glauben zu erziehen ggf. taufen zu lassen. Ich kenne wieder auffällig viele Erwachsene, die nicht getauft sind in Finnland. Das hat Seltenheitswert in D. Komisch angeguck wäre man auf einem Dorf. In Helsinki oder anderen Städten macht es nix. Mein Mann kommt ab und zu mit zum Konzert oder Weihnachtsmesse, hat einen guten Draht zum Pastor, der uns sogar manchmal besucht :] Ausserdem ist er ungetauft eine Art "Pate" Vertrauensperson für unseren Neffen. Lediglich durfte er die Patenurkunde nicht bekommen, aber durfte an der Zeremonie als Pate teilnehmen. Undenkbar in der kath. Kirche!
Wenn man eine romantische Zeremonie will, dann steuert man die deutsche Kirche in Helsinki an, vor allem den Hauptpastor - ein wunderbarer Mensch :] . Kann ich nur empfehlen. Ich könnte mit der finnischen Zeremonie auch nicht viel anfangen. Man kann einen Ablaufvorschlag selbst ausarbeiten und z.B. deutsch-finnische Elemente einbauen. Oder den Porvoo Dom buchen, bis dahin müsste er wieder stehen und ist immer einige Jahre im voraus ausgebucht.
In der Kirche haben wir keinen Cent bezahlen müssen. Auch aufm Standesamt nicht. Die Kosten hat nur in D das Ehefähigkeitszeugnis verursacht, und zwar nicht wenig (Übersetzungen, Auszüge, Urkunden, Gebühr, etc.). Die finnische Seite hat es nur zur Ansicht gebraucht und KEINE Übersetzung verlangt. Ansonsten gab es keine Heiratsgebühr, ganz anders in D. Bezahl haben wir nur das gebuchte Chor-Ensemble (etwa 200 euro wenn ich mich richtig erinnere). Spenden darf man.
In Finnland erwartet man bei einer Hochzeit nicht, dass alle Anreisekosten bezahlt werden. Ich muss sagen, finnische Gäste, die auch von weit weg kamen, waren unkomplizierter als Deutsche. Ich hab den Deutschen bis aufs kleinste Detail geholfen, die Reise zu planen, Flüge zu buchen, Unterkunft zu finden. Es gab auch Airport-Shuttle by Bride and Groom. Ich war froh dass sie da sind, aber manche haben sich echt angestellt. Den Stress würde ich mir nicht nochmal antun. Bezahlen mussten sie selbst. Daher haben wir sie gut ein Jahr im Voraus informiert. Ein gemischtes Fest ist schon schön, nur leider kann man die peinlichen Spiele und nicht alles im vollen Umfang haben, denn die Sprache ist vor allem bei älteren Gästen eine Barriere. Schön war es trotzdem :] Geteilt würde ich es nicht machen, denn da stündest Du alleine da und hast womöglich doppelte Kosten. Es ist sogar üblich in Fin, Geld für Getränke zu verlangen, fänd ich aber ein wenig übertrieben.
Wenn ich es nochmal machen würde (werde ich aber nicht :] ), dann käme für mich lieber eine deutsche standesamtl. Trauung und Kirche in Fin in Frage. So könnte man mit den, die nicht nach Fin gekommen sind, in kleinem Rahmen feiern. Und alles zeitl. nicht zu weit ausseinander (hatten nur einen Tag zwischen standesamtl. und Kirche).
Viel Erfolg schon mal.
