Sapmi hat geschrieben: ↑15. Jul 2022 05:43
ich wollte schon Deine persönlich Meinung wissen, denn Du bist ja derjenige, der diesen Eindruck des Dilettantismus hat.
Sag mir bitte nicht, dass du "das Reiseland Finnland" in den Medien und auf Veranstaltungen begegnet bist.
http://finnland-forum.de/viewtopic.php?p=86420#p86420 hat ein Beispiel beschrieben.
Sapmi hat geschrieben: ↑15. Jul 2022 05:43Mir ging es um die Frage, wie Du persönlich zu diesem Schluss kommst.
In der "Finnland-Werbeabteilung" arbeiten - so ist miir kürzlich mitgeteilt worden - gegenwärtig 50 Leute.
Könnt ihr davon etwas in DE mitbekommen?
Welche konkreten Finnlandtourismus-Werbemassnahmen sind euch in der jüngeren Vergangenheit vor Augen gewesen?
Wenn ich nun mal vor meiner Haustüre kehren will:
Am Mittwoch hat die angeblich weltgrößte Fahrradmesse "Eurobike" in Frankfurt ihre Tore geöffnet.
Ist Finnland dort sichtbar oder im Gespräch?
Das Fahrrad ist in Mitteleuropa angesagt. Früher haftete ihnen das Arme-Leute-Image an. Heute ist das anders. Nicht nur weil die Räder nicht selten so viel kosten wie neue Kleinwagen.
Radler bringen Hunger und Durst mit, denn weil sie nicht so viel Geopäck mitschleppen können oder wollen - sind sie bei Gastronomiebetrieben gern gesehene Gäste.
Das Mitschleppen bezieht sich aber nicht nur auf Lebensmittel....
Weil weniger mehr ist, gibt es auch Warmduscher, die lieber im weichen Bett schlafen und sich morgens an einen gedeckten Tisch setzen, als im Zelt zu übernachten.
Kann mich erinnern, dass in Touriregionen Wochentouren mit mittelgroßem oder gar kleinem Tagesrucksack gemacht wurden/werden. Einzig dicke dabei war damals der Geldbeutel - heute die Plastikkarte.
Ich kann nicht erkennen, dass dieser seit Jahren stetig wachsender Markt von den "Pros/Offiziellen" beackert wird.
Das Wetter und die Natur hier oben sind aber perfekt für diesen "Bio-Tourismus".
Und mit dem Klimawandel müssen/sollten sich die Locals hier auf die hoffentlich auch in Finnland ankommenden Nachfrage vorbereiten.
Schau mal zum Vergleich in die Alpen.
Die Wanderer kommen mit dem Lift nach oben zu den Almen. Den Rucksack voll mit dem was sie brauchen. Den Müll lassen sie dann oben - und runter zum Auto laufen sie dann. Ganz anders als der Radler, der gar nicht runter will, sondern von Alm zu Alm fährt.
Vergleiche nun mal mit den Nationalparks hier oben. Könntest du dir da Parallelen vorstellen?
Halte bitte vor Augen, dass die Radler auch mit dem Flieger und "leichtem" Gepäck anreisen könnten ;)
Oder was ist mit den lokalen Fremdenverkehrsämtern?
Was kommt oder gibt es denn von da? Gibt es diese denn überhaupt? Oder ist das nur Beiwerk, weil einige wenige die Offiziellen dazu drängen aktiv zu werden - Und nicht weil sie das Potential verstehen.
Zur Verteidigung muß ich anbringen, dass es Komunen gibt, die sich über das Gesetz hinwegsetzen und Steuergelder für die Tourismuswerbung aufwenden. Deren Kartenmaterial, Webseite(n) etc. sind richtig gut. Die haben erkannt, dass das angelegte Geld der Komune wieder zugute kommt.
Mir hat kürzlich ein Händler aus HKI gesagt, dass es hier im Sommer (vor Corona) eine Rally (kann nicht sagen ob Auto oder Motorrad) gab, an der auch südeuropäische Teilnehmer am Start waren. Die waren dann tatsächlich im Glauben angereist, dass es hier oben kalt sei.
Deren Ausstattung war dann auch "Wiinterausstattung" und man darf sich nur vorstellen wie die Teilnehmer gelitten haben.
Hier muß an den Stereotypen gearbeitet werden.
Der finnische Sommer ist hier oben richtig spitze. Anders als im Süden wo's brennt oder der Wassertankwagen zum Verteilen kommt.
Oder die Autofahrkultur zu wünschen übrig lässt.
Hier oben fahren die Autofahrer super rücksichtsvoll. Ganz anders als in anderen Gefilden...
Ich sehe das Angebot hier oben als sehr reichhaltig - und die Ruhe, die Natur, die "Einsamkeit" lässt sich garantiert monetarisieren. Denn für so Manchen ist sie bereits Luxus.
Und auch hier gilt: Wer zu spät kommt, ...
Ich will nun hier nicht weitermachen. Soll kein Monolog werden.