Es gibt neue Erkenntnisse bei mir.
War mit ener 15-köpfigen (lauten und fröhlichen

Gruppe) in
Kabuki, genau da
Loja hat geschrieben:
Als Freundin der japanischen Küche kann ich in HL zwei gute Adressen nennen:
2. Kabuki, Lapinlahdenkatu 12: am besten schon eine Woche im Voraus einen Tisch buchen, da wegen Promialarm immer hoffnungslos überfüllt.
Servicewüste vom Feinsten. Trotz Buchung wollten sie uns auf 3 Tische verteilen (schönes Teambuilding). Unser Gastgeber blieb knallhart und die Kellnerinnen (finnische Bedienung; Koch ist Japaner) mussten eine auf dem "Bodentisch" sitzende Leute ohne Schuhe wieder rauskomplimentieren (sonst wären wir trotz Reservierung gegangen)

Es war sehr gesellig, doch das Restaurant hat überhaupt keinen japanischen Charmé. Es ist ein Gemisch von Hockeyshirts, HIM Poster und Geruch von ewig ungewaschenen Pfannen, an denen altes Öl anbrennt (so auch der Geruch im ganzen, viel zu kleinem Resto). Das Essen war zwar ein Erlebnis, vermutlich aber stark an den finnischen Geschmack angepasst (Ruokala Lokki

). Wir haben uns gegenseitig die Beine massiert, weil es immer noch viel zu klein war für so eine grosse Gruppe und so zu sitzen ist nicht jedermans Sache. Die Kellnerinnen rangierten in einem superengen Gang zwischen der Loggia mit den Bodensitzen und normalen Tischen. Sie haben zwar vorgeschlagen, sie würden uns ein Gruppenfingerfood zusammenstellen und als Hauptgericht eine Pfanne, alles hat aber trotzdem eine Ewigkeit gedauert. Wir hatten gut 1 Stunde auf den rohen Fisch gewartet (wohl erst gefangen

) und 2,5 Stunden aufs Hauptgericht (wohl 2,5 Std. Chinakohl geschnibbelt). Der Abend war dennoch gelungen, dank netter Gesellschaft

. Die Karte sieht sehr diletantisch aus, da die Menüs mit handgeschriebenen Verweisen vermerkt sich, so dass man aus der Hauptkarte alles zusammensuchen muss. Ob Promis oder nicht - das beeindruckt mich weniger.
Fazit:
* * *
Nummer 2
Griechisches Restaurant Minos in Kamppi
Da polarisieren die Meinungen: wenn die Bedienung Finnisch ist, wird es ewig dauern

. Es gibt dort aber zwei Griechen (Eigentümer?), wohl Vater und Sohn (da so ähnlich!). Das Essen ist auch ziemlich authentisch, also keine seltsamen finnischen Kombis. Sehr lecker und z.B. mein Salat mit gegrilltem Haloumi und Hähnchen war sehr gross und sehr lecker. Die Preise sind da etwas höher (Hauptgerichte gut über 15 Euro, bis 23 Euro). Der jüngere Grieche war sehr aufmerksam, hat erst Finnisch gesprochen, dann gemerkt, dass wir "etwas anderes" reden und schaltete beinahe auf Englisch und als er dann gemerkt hat, dass ich mich mit meiner finn. Freundin auf Deutsch unterhaltete, ging die ganze Bedienung dann auf Deutsch - supersüss! Gedauert hat es nur beim Abräumen, da die Finninen nur rumstanden und selbst Rauchzeichen hätten nichts genützt!

Es war auch ziemlich voll und international. Man merkt nicht, dass man in einer der nicht so charmanten Shopping Mall sitzt, sondern dank der schönen griechischen Deko und der Glasterasse zum Kamppi Vorplatz, als wäre man wirklich "drin". Dort werden wir öfter hingehen!
Fazit:
* * *
Und wenn wir uns nicht nur auf Helsinki beschränken, hier kommt der Supergau der finnischen Servicewüste:
Verkatehdas Künstlerrestaurant in Hämeenlinna
Da hab ich eine Xenophobenmummo vom Feinsten getroffen. Anscheinend klang mein Finnisch wie chinesisch. Das Restaurant im Stil finnischer Kunsthallen, also mitten in Industriekultur mit modernen Anbau, gähnend leer zu Hauptmittagszeit. Jetzt weiss ich auch warum. Da die Leute dort aus den Kunstkursen strömen (sollten). An meiner Brille hingen Birkenrindereste also war ich wohl nicht fein genug, da trotz 300 qm gefühlte Fläche mit Tischen (und keinen Gästen) hab ich die Karte in die Hand gedrückt bekommen und mutterseelenallein sass da, winken würde nicht helfen, täti war beschäftigt mit Gläser umräumen. Ich ging zu Theke, sieh sah mich mit Augenwinkel, hatte aber keine Lust mir was zu servieren. Hab also die Karte zurückgeknallt und bin zu Valintatalo gegangen, wo man freundlicher war und Ausländer nicht ausgrenzt. Ach so, ein Brot mit Schafskäse kostete dort 15 Euro. Man bezahlt also mit den Service, den es dort nicht gibt.
Fazit: macht einen grossen Bogen um Scheuneähnlichen Kunstgallerien
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Ach so, und neulich bei
Zetor (wieder - Resto menschenleer) kam die Kellnerin gerade mit einem haufen dreckiger Tischtücher auf dem Arm und ich hab sie nur fragend angeguckt. Sie kam, die Bestellung entgegenzunehmen. Na ja, ist ein bisschen rauher vielleicht.
ich vermisse immer noch Kettunen
