Finnland im Wandel der Zeit

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Syysmyrsky
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#46 Re: Finnland im Wandel der Zeit

Beitrag von Syysmyrsky »

Die in Tenholas vorigem Beitrag erwähnten großen Autos mit russischem Kennzeichen standen in den Jahren 2010 und 2013 noch in großen Mengen vor dem Scandic Grand Marina in Katajanokka, 2015 waren es schon merklich weniger, im Oktober letzten Jahres konnte man sie über den Zeitraum von knapp zwei Wochen an einer Hand abzählen. Vor zehn Jahren fielen sie vor allem an den Wochenenden ein, diese Zeiten scheinen tatsächlich vorerst vorbei zu sein.
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#47 Re: Finnland im Wandel der Zeit

Beitrag von Sapmi »

Interessant, dass hier so viele von den russischen Touris berichten. Mir sind die noch nie aufgefallen, aber vermutlich sind sie auch eher im Süden/Südosten zugange. In Lappi kommen wohl eher mal so Tagesgäste aus RUS rüber. Erinnere mich da gerade an so eine Szene in Näätämö früh morgens, das ist allerdings auch schon wieder gut 10 Jahre her: Ich war auf dem kurzen Saamen Polku-Abschnitt östlich der Straße gelaufen und früh morgens in Näätämö angekommen, um den 8 Uhr-Bus nach Süden zu nehmen. Die beiden Supermärkte waren noch geschlossen. Da kam ein Kleinbus aus Richtung Kirkenes und hielt an, die Leute sprachen russisch. Ein jüngerer Typ lief zielstrebig auf einen Haufen Reifen zu, die vor einem Schuppen aufgestapelt waren, gegenüber dem einen Supermarkt. Er fing an, sich einen Reifen nach dem anderen zu nehmen und in Richtung Kleinbus zu schleppen. Ich wunderte mich schon etwas. Kurz darauf kam eine Frau aus dem noch geschlossenen Supermarkt und sagte Bescheid, dass man die Reifen nicht einfach mitnehmen durfte. :mrgreen:

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#48 Re: Finnland im Wandel der Zeit

Beitrag von Tenhola »

Sapmi hat geschrieben: 8. Feb 2022 21:15 um den 8 Uhr-Bus nach Süden zu nehmen.
Tönt lustig 8 Uhr Bus, der nächste fährt ja auch 8 Uhr aber erst am nächsten Tag, wenn nicht gerade Samstag oder Sonntag ist. :lol:
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#49 Re: Finnland im Wandel der Zeit

Beitrag von Sapmi »

Tenhola hat geschrieben: 8. Feb 2022 21:39 Tönt lustig 8 Uhr Bus, der nächste fährt ja auch 8 Uhr aber erst am nächsten Tag, wenn nicht gerade Samstag oder Sonntag ist. :lol:
Stimmt, das war in dem Jahr auch schon so wie heute (wenn auch damals noch Goldline). :lol: Aber noch nicht so lang, glaube ich. Ich glaube, die zweite Linie (Sommerfahrplan, Eskelinen bis/ab Kirkenes, täglich) wurde erst vor weniger als 15 Jahren abgeschafft. :wink:
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#50 Re: Finnland im Wandel der Zeit

Beitrag von Tenhola »

Meine letzte Fahrt war 2012 von Sevettijärvi nach Inari, am Ende meiner Tour durch den Kaldoaivi.
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#51 Re: Finnland im Wandel der Zeit

Beitrag von Sapmi »

Tenhola hat geschrieben: 8. Feb 2022 22:48 Meine letzte Fahrt war 2012 von Sevettijärvi nach Inari, am Ende meiner Tour durch den Kaldoaivi.
Ja, klar, da war das schon. Das von mir oben Beschriebene war im Sommer 2010, da gab es schon nur noch den einen Bus. Hab jetzt mal in meinen alten Notizen geguckt: 2008 gab's auf jeden Fall noch den anderen, 2009 bin ich nicht sicher, ich bin jedenfalls morgens von Sevettijärvi nach Süden gefahren (nach 8:45 Uhr ab Nilituvat), aber das beweist nicht, dass es nicht später noch einen anderen Bus gab (Hinweg war zu Fuß von Pulmanki).
Naja, hab ich mit "weniger als 15 Jahre" doch noch richtig gelegen. :mrgreen:
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#52 Re: Finnland im Wandel der Zeit

Beitrag von Syysmyrsky »

Früher als Kind/Teenie fand ich die Serie "Auf Achse" klasse. In der zweiten Staffel des Jahres 1983 (Jahr der Erstausstrahlung, gedreht wurde vielleicht auch ein oder zwei Jahre eher) fuhren die Trucker Meersdonk und Willers auch durch Finnland in folgenden Folgen: "Goldsucher in Lappland", "Pula Aika - die Unruhezeit", "Eismeerstraße 6" und "Um jeden Preis". Letztgenannte Folge ist weniger relevant, da man hier Finnland ziemlich zu Beginn der Folge bereits verlässt und sich auf den Weg Richtung Ungarn macht. Über die Dialoge darf man nicht sonderlich nachdenken, die Drehbuchschreiber hatten zu dieser Zeit halt ihr stereotypes Finnlandbild von "Lappen und spinnenden Finnen". So war Fernsehen früher halt :mrgreen:
Immerhin kann man sich bei den alten Klamotten aber über die knapp 40 Jahre alten Finnlandaufnahmen erfreuen...

Goldsucher in Lappland / Staffel 2, Folge 7
https://www.youtube.com/watch?v=3O0m_XeBGDI
Die erstbeste Gelegenheit, dem südlichen Afrika den Rücken zu kehren, ergreifen Meersdonk und Willers mit beiden Händen. Also übernehmen sie den Auftrag, eine Goldschürfmaschine von Johannesburg nach Finnisch-Lappland zu geleiten. Es wären freilich nicht die Trucker-Helden, würden sich der Überführung nicht böse Buben entgegenstellen. Und wie Willers, der scheinbar die Fracht befördert, und Meersdonk, der die Maschine wirklich hintendrauf hat, die neidischen schwedischen Konkurrenten abhängen, das verrät gekonntes Zusammenspiel.

Pula Aika - die Unruhezeit / Staffel 2, Folge 8
https://www.youtube.com/watch?v=2mHU7fxbpQs
Neuer Auftrag in Lappland: Spezialmaschinen zu einer geplanten Erzgrube zu transportieren. Kling einfach, wären da nicht eine Handvoll umweltbewusster Lappen, die um die Weideplätze für ihre Rentiere und somit um ihre eigene Existenz fürchten und zum Gewehr greifen. Sie schnappen sich den LKW und setzen Meersdonk und Willers außer Gefecht. Natürlich nicht lange. Und für die beiden Trucker folgt das dicke Ende erst wenig später, als sie sich die termingerecht abgelieferte angebliche Maschinenladung mal näher ansehen…

Eismeerstraße 6 / Staffel 2, Folge 9
https://www.youtube.com/watch?v=tzBGOvFpBgI
Während Günther Willers, bei einer Schmuggelei ertappt, vorübergehend festsitzt, lässt sich Franz Meersdonk von einer älteren Truckerkollegin breitschlagen: nämlich mit ihr eine Fuhre Schnaps von Virtaniemi nach Helsinki zu befördern. Mamuschka entpuppt sich als wahres Herzchen, nachtblind am Steuer und mit einem angehimmelten Ganoven im Nacken. Freund Sven ist hinter der Fuselladung her und er würde sie wohl auch kriegen, wäre Meersdonk nicht ein bisschen schneller und Willers rechtzeitig zur Stelle. Nur für Mamuschka geht die Affäre ins Auge.

Um jeden Preis / Staffel 2, Folge 10
https://www.youtube.com/watch?v=-xkjRLFio20
Um endlich aus Finnland wegzukommen, heuert Ex-Rennfahrer Willers bei einer Rallye Helsinki-Budapest an. Und unter Protest findet sich auch Franz Meersdonk als malochender Servicefahrer wieder. Ihr Auftraggeber Holzner, der in München eine Spedition besitzt, entpuppt sich als ziemlich schikanöser Chef. Trotzdem halten sie ihm die Stange, da sie sich von ihm einen richtigen Fahrauftrag erhoffen. Nach einer nächtlichen Keilerei in Ungarn, die den Amateurrenner Holzner matt setzt, stülpt sich Willers sogar selbst den Sturzhelm über, ohne zu wissen, auf was er sich da einlässt.
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#53 Re: Finnland im Wandel der Zeit

Beitrag von Tenhola »

Danke für die Link's. Werde sicher schauen, denn die Jahre waren ja meine aktivste Zeit in Lappland. Manfred Krug war sowieso einer meiner liebsten dt. Schauspieler.
Syysmyrsky hat geschrieben: 9. Feb 2022 16:40 Über die Dialoge darf man nicht sonderlich nachdenken, die Drehbuchschreiber hatten zu dieser Zeit halt ihr stereotypes Finnlandbild von "Lappen und spinnenden Finnen". So war Fernsehen früher halt :mrgreen:
Das stereotype Finnlandbild hat sich bis heute nicht geändert. Früher wusste man es mangels Info wohl einfach nicht besser, aber heutzutage ?
Ich habe zB. diverse dt. Sendungen über das Grundeinkommen geschaut. Warum mussten sämtliche Reporter bei 2000 Probanden ausgerechnet immer den selben "Schamanen" und Trommelhersteller befragen? Ganz einfach der ist exotisch und eben nicht der durchschnittliche Arbeitslose.
Wenn man dem dt. TV glauben darf, waren früher Huskys oft das einzige Transportmittel der Sami.
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#54 Re: Finnland im Wandel der Zeit

Beitrag von Sapmi »

Syysmyrsky hat geschrieben: 9. Feb 2022 16:40 Immerhin kann man sich bei den alten Klamotten aber über die knapp 40 Jahre alten Finnlandaufnahmen erfreuen...
Danke für die Links. Hab mal in die erste Folge reingeguckt, die Sendung sagt mir nix, aber die Gesichter kommen mir irgendwie bekannt vor. Macht jedenfalls einen witzigen Eindruck, muss ich mir die Tage mal komplett reinziehen. :mrgreen:


Tenhola hat geschrieben: 9. Feb 2022 18:14 Das stereotype Finnlandbild hat sich bis heute nicht geändert. Früher wusste man es mangels Info wohl einfach nicht besser, aber heutzutage ?
Ich habe zB. diverse dt. Sendungen über das Grundeinkommen geschaut. Warum mussten sämtliche Reporter bei 2000 Probanden ausgerechnet immer den selben "Schamanen" und Trommelhersteller befragen? Ganz einfach der ist exotisch und eben nicht der durchschnittliche Arbeitslose.
Wenn man dem dt. TV glauben darf, waren früher Huskys oft das einzige Transportmittel der Sami.
Naja, ist das jetzt nicht doch etwas übertrieben? Vor allem das mit den Huskies? Bild

Ok, es wird natürlich nach wie vor viel Schund gesendet und einige Klischees kehren immer wieder, aber es gibt da auch schon große Unterschiede bei der Qualität der diversen Dokus.
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#55 Re: Finnland im Wandel der Zeit

Beitrag von André »

@Syysmyrsky: Haha, sehr cool, der erste Film. Habe viele Drehorte wiedererkannt. Um die LKWs aber noch auf eine Fähre zu bekommen, mussten sie an den Saimaa zurückspringen. Inhaltlich ist viel Quatsch dabei. Auch der Akzent der Finnen ist wer weiß was, vielleicht russisch oder so. Danke für's posten.
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#56 Re: Finnland im Wandel der Zeit

Beitrag von Tenhola »

Sapmi hat geschrieben: 9. Feb 2022 21:39 Naja, ist das jetzt nicht doch etwas übertrieben? Vor allem das mit den Huskies?
Leider nicht übertrieben. Wir zwei haben schon einmal darüber diskutiert und Du hast das mit den Huskys damals bestätigt.
Warum weiss ich nicht, aber Finnland ist seit einiger Zeit irgendwie der Liebling der deutschsprachigen Medien geworden. Man hat manchmal das Gefühl, die Reporter geben sich zu gewissen Themen die "Klinke" in die Hand. Es wird immer alles romantisiert aber man kann vermutlich nicht anders beim glücklichsten Volk der Welt. Man sollte vielleicht etwas tiefer graben, damit man auch mal hinter die heile Welt sieht.
André hat geschrieben: 9. Feb 2022 22:45 Um die LKWs aber noch auf eine Fähre zu bekommen, mussten sie an den Saimaa zurückspringen.
@André, da liegst Du jetzt falsch. Bedenke wann der Film gedreht wurde, da gab es noch etliche Fähren. Die letzte Fähre in Rovaniemi wurde 2011 ausser Betrieb genommen,, nachdem die Olkarainen Brücke fertiggestellt war. Es gibt auch heute noch eine Fähre auf dem Kemijärvi, nämlich die Räisälän lossi.
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#57 Re: Finnland im Wandel der Zeit

Beitrag von Sapmi »

Tenhola hat geschrieben: 9. Feb 2022 22:56 Leider nicht übertrieben. Wir zwei haben schon einmal darüber diskutiert und Du hast das mit den Huskys damals bestätigt.
Ich weiß schon noch, dass das mal so dargestellt wurde (konkret erinnere mich allerdings gerade nur an eine deutsche Doku von vor vielen Jahren, in der eine Samin in Nordschweden sich darüber aufgeregt hat, dass den Touris der Hundeschlitten als ursamisches Fortbewegungsmittel verkauft würde), aber ich würde jetzt nicht sagen, dass das die Regel ist.

Warum weiss ich nicht, aber Finnland ist seit einiger Zeit irgendwie der Liebling der deutschsprachigen Medien geworden. Man hat manchmal das Gefühl, die Reporter geben sich zu gewissen Themen die "Klinke" in die Hand. Es wird immer alles romantisiert aber man kann vermutlich nicht anders beim glücklichsten Volk der Welt. Man sollte vielleicht etwas tiefer graben, damit man auch mal hinter die heile Welt sieht.
Das kann ich allerdings auch nur bestätigen. Ständig wird diese Glücklichstes-Volk-Platte abgespielt und alles idealisiert. Womit wir wieder bei Bullerbü wären. :wink: Das ist irgendwie immer wieder derselbe seicht-oberflächliche Brei. Aber das heißt ja nicht, dass es nicht auch mal einigermaßen gute Dokus gibt.
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#58 Re: Finnland im Wandel der Zeit

Beitrag von André »

Tenhola hat geschrieben: 9. Feb 2022 22:56 @André, da liegst Du jetzt falsch. Bedenke wann der Film gedreht wurde, da gab es noch etliche Fähren. Die letzte Fähre in Rovaniemi wurde 2011 ausser Betrieb genommen,, nachdem die Olkarainen Brücke fertiggestellt war. Es gibt auch heute noch eine Fähre auf dem Kemijärvi, nämlich die Räisälän lossi.
Ich bin wegen der schmalen Übergänge, des dichten Bewuchses der Wälder und vor allem wegen der vielen Holzstämme auf den Saimaa gekommen. So viele Stämme werden doch nur im Süden verflößt. Ich war schon auf dem Saimaa, von Lappeenranta über Savonlinna nach Kuopio mit dem Schiff. Und westlich vom Saimaa mit der Bahn bis Nurmes.

@Syysmyrsky In Film Nummer 2 ist der deutsche Akzent der Finnen glaubwürdiger und die Samen sprechen samisch, aber die Landschaftsaufnahmen sind nicht mehr so spektakulär.
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#59 Re: Finnland im Wandel der Zeit

Beitrag von St.Nitzsche »

Tenhola hat geschrieben: 9. Feb 2022 22:56
Sapmi hat geschrieben: 9. Feb 2022 21:39 Naja, ist das jetzt nicht doch etwas übertrieben? Vor allem das mit den Huskies?
Leider nicht übertrieben. Wir zwei haben schon einmal darüber diskutiert und Du hast das mit den Huskys damals bestätigt.
Warum weiss ich nicht, aber Finnland ist seit einiger Zeit irgendwie der Liebling der deutschsprachigen Medien geworden. Man hat manchmal das Gefühl, die Reporter geben sich zu gewissen Themen die "Klinke" in die Hand. Es wird immer alles romantisiert aber man kann vermutlich nicht anders beim glücklichsten Volk der Welt. Man sollte vielleicht etwas tiefer graben, damit man auch mal hinter die heile Welt sieht.
Finnland im Wandel der Zeit....ich sehe meine Ansichten rein touristisch wenn man paar Tage / Wochen jahrelang in Finnland Urlaub macht....
Ja, ich stimme zu in den (deutschen) Medien wird Finnland / Skandinavien etwas übertrieben gut dargestellt und manches wiederholt sich.
Da kennt man Themen, Orte, Restaurants, Hotels die schon in jeder Reportage, Zeitung aufgetaucht sind.

Zu den Russen...2009 +/-3 Jahre gab es wirklich viele die vor allen in Ostfinnland "eingefallen" sind. Und auch kräftig gekauft, auch Hütten gemietet haben usw. Das scheint zurückgegangen zu sein, aus welchen Gründen auch immer.
Auch vor 15,20 Jahren gab es mehr Angetrunkene auf den Straßen oder ein bewegteres Barleben. Da hat man so manche Story erlebt, was mich an meiner Jugend in der DDR erinnerte. Jetzt ist alles etwas trüber geworden. Geselligkeit hat gelitten obwohl man weiß das Finnen eh erst auftauen müssen. Die tolle Kommunikation findet wie auch hier zunehmend "online" statt....wie schon geschrieben....Segen und Fluch!!! Klar ist es cool wenn man online ist aber die Erfahrung mal ohne ist kann ich jeden nur empfehlen. Vor 22 Jahren ist man 18 Tage nach Finnland gedüst und da gab es keine Rückmeldung in die Heimat....und jetzt?
Auch der Klimawandel und die Natur haben sich schon bissl verändert....besonders der Winter, mehr Niederschlag, mehr Warmlufteinbrüche...da sollte man nachdenken und mehr als Corona wo.....ich lasse es. :-)
Mich persönlich hat in den Jahren der Rückgang von Kultur, Gaststätten, Musik und auch spontanen Begegnungen nicht gefallen. Den modernen Flachbildschirm im Mökki brauche ich nicht aber guten natürlichen Service und intakte Natur mit paar guten wandertouren und auch mal den Hütte abseits der Hochburgen.
Helsinki , hm.....zunehmend hektisch und Geheimtipps sind rar. Mich zieht es nicht mehr in die Städte....Die Szene ist zurückgegangen auch wenn das die Medien anders sehen und manche Reportage voll übertrieben ist. Naja....man kennt ja zunehmend die Journalisten. Noch 3 Worte zum Jedermannsrecht...Es klingt ziemlich gut, aber so einfach war es dann doch nie wenn man mal irgendwo mal eine Nacht zelten musste. Gilt für ganz Skandinavien
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#60 Re: Finnland im Wandel der Zeit

Beitrag von Sapmi »

@St.Nitzsche: Danke, ich hab mir mal erlaubt, das Zitier-Format Deines Beitrag zu editieren, damit man besser sieht, was von wem geschrieben wurde. :D


St.Nitzsche hat geschrieben: 11. Feb 2022 01:45
Jetzt ist alles etwas trüber geworden. Geselligkeit hat gelitten obwohl man weiß das Finnen eh erst auftauen müssen.
Interessant. Sowas ist mir tatsächlich noch nie aufgefallen, was aber vermutlich daran liegt, dass ich mich ohnehin nicht so sehr in allzu gesellige Situationen stürze. Und halt auch fast nur in Lappi unterwegs bin. Was z. B. die Zugänglichkeit der Menschen angeht, sehe ich da keine Verschlechterung. Ich komme eigentlich regelmäßig mit Leuten ins Gespräch (wobei natürlich auch die Sprachkenntnisse helfen, die sind natürlich im Laufe der Zeit besser geworden), die meisten sind auch irgendwie daran interessiert, was mich nach Lappi treibt etc. Aber wie gesagt, dabei handelt es sich eben meist um Orte, an denen normalerweise sowieso nicht so große Menschenmengen auf einmal zugange sind, wodurch ohnehin alles persönlicher ist (z. B. bei Wanderungen an Feuerstellen, Hütten etc., aber auch bei den diversen Unterkünften).

Vor 22 Jahren ist man 18 Tage nach Finnland gedüst und da gab es keine Rückmeldung in die Heimat....und jetzt?
Ja, das stimmt natürlich, heute kann man ganz leicht immer mal wieder kurze Nachrichten absetzen, sofern man Zeit und Netz hat.
Wobei ich aber auch damals schon wenigstens eine Rückmeldung gegeben habe, dass ich angekommen bin, damals gab's ja noch Telefonzellen. :wink:

Den modernen Flachbildschirm im Mökki brauche ich nicht
Den hab ich noch nicht mal zuhause. Bild
Wobei ich im Urlaub tatsächlich auch ganz auf TV verzichten kann, auch mit altem Bildschirm.

Noch 3 Worte zum Jedermannsrecht...Es klingt ziemlich gut, aber so einfach war es dann doch nie wenn man mal irgendwo mal eine Nacht zelten musste. Gilt für ganz Skandinavien

Du meinst jetzt vermutlich in Straßennähe? Ansonsten darf man ja schon überall nach Belieben zelten, wenn man nicht gerade in irgendeiner Form von Schutzgebiet ist, in dem das Zelten nur an vorgesehenen Plätzen erlaubt ist.
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