Finnland im Wandel der Zeit

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St.Nitzsche
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#16 Re: Finnland im Wandel der Zeit

Beitrag von St.Nitzsche »

ich glaube das eigene Empfinden ist besser als sich von Anderen beeindrucken zu lassen. Museum hin und her, mir hat kein Museum meine Lebensjahre dargestellt. Paar Bücher haben es vielleicht angeschnitten.
Ich genieße es im Urlaub und auch zu Hause selbst Feuer zu machen und nicht jeden modernen Trend hinterherzulaufen.
Vergangene Jahre werden gern negativ abgestempelt, obwohl sie einen geprägt haben. Darum sollten wir auch Finnland kritisch sehen obwohl wir es doch lieben.
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Tenhola
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#17 Re: Finnland im Wandel der Zeit

Beitrag von Tenhola »

Hansss hat geschrieben: 5. Feb 2022 12:41 Was heißt Früher
Mit früher ist hier doch eher die Zeit der letzten etwa 50 Jahren gedacht, außer es gibt hier Leute welche schon länger nach Finnland reisen oder eben ihr ganzes Leben in Finnland verbracht haben. Es geht ja nicht darum in die Steinzeit zurück zu kehren, sondern vielleicht auch etwas von den Reisen der Leute hier im Forum zu erfahren.
Ich weiß ja nicht wie lange Du schon nach Finnland reist, aber vor allem in den letzten 50 Jahren hat sich eben viel verändert und nach meiner persönlichen Meinung wesentlich mehr als in andern europäischen Ländern, die Oststaaten mal ausgenommen. Ich habe oben schon mal geschrieben, dass man die Zeit in eine vor EU und nach EU-Beitritt aufteilen kann.
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#18 Re: Finnland im Wandel der Zeit

Beitrag von Hansss »

25 jahre, € und EU haben Finland sicher nicht geschadet.

Sogar in Spanien ,Griechenland und Portugal hat sich in den letzten 45 jahren viel verändert.
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#19 Re: Finnland im Wandel der Zeit

Beitrag von Hansss »

St.Nitzsche hat geschrieben: 5. Feb 2022 13:06 ich glaube das eigene Empfinden ist besser als sich von Anderen beeindrucken zu lassen. Museum hin und her, mir hat kein Museum meine Lebensjahre dargestellt. Paar Bücher haben es vielleicht angeschnitten.
Ich genieße es im Urlaub und auch zu Hause selbst Feuer zu machen und nicht jeden modernen Trend hinterherzulaufen.
Vergangene Jahre werden gern negativ abgestempelt, obwohl sie einen geprägt haben. Darum sollten wir auch Finnland kritisch sehen obwohl wir es doch lieben.
Meine Eltern hat das 3. Reich geprägt, sie waren trotzdem nicht davon begeistert.

Machst du immer selbst Feuer oder ist es einfach zusätzlich ,wie abends mal in die Sauna zu gehen .weil es ja auch mal schön ist.
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#20 Re: Finnland im Wandel der Zeit

Beitrag von Tenhola »

Hansss hat geschrieben: 5. Feb 2022 14:06 25 jahre, € und EU haben Finland sicher nicht geschadet.
Hat jemand geschrieben, dass die EU/€ Finnland geschadet hat? Nein hat niemand! Es geht nur darum aufzuzeigen, was sich geändert hat oder eben nicht. Vielleicht kannst Du ja auch mal was konkretes beitragen.
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#21 Re: Finnland im Wandel der Zeit

Beitrag von Hansss »

Viele tolle Wohnungen,bessere Versorgung,besserer Nahverkehr in den Städten.
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#22 Re: Finnland im Wandel der Zeit

Beitrag von Tenhola »

Hansss hat geschrieben: 5. Feb 2022 15:18 Viele tolle Wohnungen,bessere Versorgung,besserer Nahverkehr in den Städten.
Bessere Wohnungen würde ich nicht sagen, aber das Angebot wurde grösser und die neue Bauweise entspricht doch eher dem ehemaligen Plattenbau in der DDR. In die Zeit nach dem EU Beitritt fällt auch der Zerfall der Zinsen (wie überall) doch in Finnland war das doch extrem. Wenn ich bedenke, dass ich bei der Osuusbankki im Jahr 1990 noch 16% Habenzins bekam war das ein gewaltiger Abstieg.
Die Versorgung ist wohl nicht besser geworden, aber umfangreicher.
Nahverkehr in den Städten kann ich nicht beurteilen, da ich ihn nicht benutze. Generell gesehen ist aber vor allem auf dem Land der ÖV stark zurück gegangen, da der individual Verkehr stark zugenommen hat. Viele Orte werden gar nicht mehr bedient oder nur dann, wenn noch Kinder zur Schule gefahren werden. das heißt ein Bus am Morgen hin und am Abend zurück.
Was sich aber mit der EU geändert hat, ist der freie Zugang für EU Bürger und vor allem die Möglichkeit Grundstücke zu erwerben. Diese 2 Punkte waren vor der EU fast ein Ding der Unmöglichkeit, vor allem der Erwerb von Grundstücken. Auch wenn dadurch die Preise anstiegen, war es für Ausländer interessant, den der Wechselkurs zur FIM war meistens optimal. Dies änderte sich dann erst mit der Einführung des €, denn da stiegen die Preise.
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#23 Re: Finnland im Wandel der Zeit

Beitrag von André »

Ich kann bei dem Thema nicht mitreden, da ich Finnland erst seit zehn Jahren besuche. Aber auch in den letzten Jahren gab es klare Veränderungen. Vor allem, als Finnair vor ein paar Jahren verstärkt ins Asien-Geschäft eingestiegen ist. Bei meinen ersten Besuchen habe ich in Helsinki kaum asiatische Besucher gesehen. Jetzt trifft man im Zentrum auf Schritt und Tritt Chinesen. Auch in Lappland ist das Asiengeschäft expotential gestiegen. Die vielen Besucher aus Fernost sind wirklich augenscheinlich. In Inari wurde der Tourismussektor in den letzten Jahren deutlich ausgebaut. Das (Disney-) Wildernes Hotel Inari und der allerdings sehr praktische Transfer von Inari nach Törmänen an den Flughafen sind Beispiele. Die alten Supermärkte in Inari wurden zu modernen K-Kauppas. Der Platz im Zentrum und die Gehwege wurden mit Pflaster ausgelegt und Parkbänke installiert. Der Weg zur Jäniskoski wurde verbreitert, verlegt und für Rollstuhlfahrer tauglich gemacht. Der tägliche Ansturm von Besuchern auf dem Otsamo ist unglaublich. Das war alles anders, als ich zum ersten Mal in Inari war. Helsinki und Lappland müssen sowohl vom Inland als auch vom Ausland her in den letzten Jahren einen Boom in der Tourismusbranche erlebt haben. Vieles kenne ich nur aus Zeitungsartikeln. Man versucht die Besucheranstürme zu kanalisieren. In den Zentren gibt es immer mehr Bettenburgen und Safariangebote. Das Gros der Besucher nutzt diese. Außerhalb der touristischen Zentren wird es schnell leer. Dadurch findet auch eine Zentralisierung statt. Die Gewinner sind die großen Anbieter in den Zentren, wohin die Flugzeugtouristen hinkommen. Wer außerhalb ist, verliert. Durch den Ausbau und die Modernisierung verstärkt sich diese Tendenz. Selbst die unabhängigen Camper kaufen alle im nunmehr schicken Inari ein, anstelle in Kaamanen (wo man vor der Schließung steht) oder anderen kleineren Orten, wo es entsprechende Angebote gäbe. Selbst die Einheimischen fahren verstärkt in die großen Läden nach Inari und Ivalo. Ich finde nicht, dass das grundsätzlich schlechter ist. Sehr sympatisch ist mir zum Beispiel die asiatische Lapplandbegeisterung mit Rentieren und Nordlichtern und so. Aber ansonsten es ist geldorientierter und weniger persönlich als noch vor ein paar Jahren. Das Wildernes Hotel mag ich ganz besonders nicht. Dort hüpfen Studentinnen aus dem Süden in der traditionellen samischen Kleidung rum und sind sehr professionell freundlich. Das ist sogar mir als Außenstehendem peinlich. Und es gibt Bärenfelle an den Holzwänden und Panoramafenster. Brrr. Aber was solls - ich hüpf' dort in den Wald und von dort weiter in die Tunturis. Da ist alles (fast) so wie vor 1000 Jahren. Deshalb fahre ich dort rauf. Es ist schon ein bisschen so, wie Hansss es sagt: die Welt entwickelt sich weiter. Ich finde auch die 80er Jahre sehr attraktiv, aber es war damals keineswegs besser oder schlechter als heute. Einfach nur anders. Man trauert wohl immer der "guten, alten Zeit" nach.
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#24 Re: Finnland im Wandel der Zeit

Beitrag von Hansss »

André hat geschrieben: 5. Feb 2022 17:48 Ich kann bei dem Thema nicht mitreden, da ich Finnland erst seit zehn Jahren besuche. Aber auch in den letzten Jahren gab es klare Veränderungen. Vor allem, als Finnair vor ein paar Jahren verstärkt ins Asien-Geschäft eingestiegen ist. Bei meinen ersten Besuchen habe ich in Helsinki kaum asiatische Besucher gesehen. Jetzt trifft man im Zentrum auf Schritt und Tritt Chinesen. Auch in Lappland ist das Asiengeschäft expotential gestiegen. Die vielen Besucher aus Fernost sind wirklich augenscheinlich. In Inari wurde der Tourismussektor in den letzten Jahren deutlich ausgebaut. Das (Disney-) Wildernes Hotel Inari und der allerdings sehr praktische Transfer von Inari nach Törmänen an den Flughafen sind Beispiele. Die alten Supermärkte in Inari wurden zu modernen K-Kauppas. Der Platz im Zentrum und die Gehwege wurden mit Pflaster ausgelegt und Parkbänke installiert. Der Weg zur Jäniskoski wurde verbreitert, verlegt und für Rollstuhlfahrer tauglich gemacht. Der tägliche Ansturm von Besuchern auf dem Otsamo ist unglaublich. Das war alles anders, als ich zum ersten Mal in Inari war. Helsinki und Lappland müssen sowohl vom Inland als auch vom Ausland her in den letzten Jahren einen Boom in der Tourismusbranche erlebt haben. Vieles kenne ich nur aus Zeitungsartikeln. Man versucht die Besucheranstürme zu kanalisieren. In den Zentren gibt es immer mehr Bettenburgen und Safariangebote. Das Gros der Besucher nutzt diese. Außerhalb der touristischen Zentren wird es schnell leer. Dadurch findet auch eine Zentralisierung statt. Die Gewinner sind die großen Anbieter in den Zentren, wohin die Flugzeugtouristen hinkommen. Wer außerhalb ist, verliert. Durch den Ausbau und die Modernisierung verstärkt sich diese Tendenz. Selbst die unabhängigen Camper kaufen alle im nunmehr schicken Inari ein, anstelle in Kaamanen (wo man vor der Schließung steht) oder anderen kleineren Orten, wo es entsprechende Angebote gäbe. Selbst die Einheimischen fahren verstärkt in die großen Läden nach Inari und Ivalo. Ich finde nicht, dass das grundsätzlich schlechter ist. Sehr sympatisch ist mir zum Beispiel die asiatische Lapplandbegeisterung mit Rentieren und Nordlichtern und so. Aber ansonsten es ist geldorientierter und weniger persönlich als noch vor ein paar Jahren. Das Wildernes Hotel mag ich ganz besonders nicht. Dort hüpfen Studentinnen aus dem Süden in der traditionellen samischen Kleidung rum und sind sehr professionell freundlich. Das ist sogar mir als Außenstehendem peinlich. Und es gibt Bärenfelle an den Holzwänden und Panoramafenster. Brrr. Aber was solls - ich hüpf' dort in den Wald und von dort weiter in die Tunturis. Da ist alles (fast) so wie vor 1000 Jahren. Deshalb fahre ich dort rauf. Es ist schon ein bisschen so, wie Hansss es sagt: die Welt entwickelt sich weiter. Ich finde auch die 80er Jahre sehr attraktiv, aber es war damals keineswegs besser oder schlechter als heute. Einfach nur anders. Man trauert wohl immer der "guten, alten Zeit" nach.
So sieht es aus ,nur das es früher nicht besser war.Heute leben die Leute länger ,haben mehr Hilfsmittel ( Werkzeug........)Was die Platten wohnungen in der DDR betrifft .war das ja wohl kaum was zum Wohnen,4 Personen auf 50 m2 ,ich weiss ja nicht ob das Heute noch einer haben möchte.

Hier wohnt es sich bestimmt gut ,Kalasatama,oder hier Ruoholahti,oder hier Kiiskisaarenpuisto.
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Tenhola
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#25 Re: Finnland im Wandel der Zeit

Beitrag von Tenhola »

Hansss hat geschrieben: 5. Feb 2022 17:58 Was die Platten wohnungen in der DDR betrifft .war das ja wohl kaum was zum Wohnen,4 Personen auf 50 m2 ,ich weiss ja nicht ob das Heute noch einer haben möchte.
,
Hier wohnt es sich bestimmt gut ,Kalasatama,oder hier Ruoholahti,oder hier Kiiskisaarenpuisto.
Bei den Platten geht es nicht um die Anzahl Bewohner, sondern um die Ausführung und den Baustil.
Kalasatama ist wohl kein representativer Wohnort für die durchschnittliche Bevölkerung. Nicht viele können sich eine 1 Zimmerwohnung für 300000€ leisten oder eine Wohnung mit 2 Zimmern für eine halbe Million und mehr.

@Andre, Du sprichst mir in vielen Dingen aus dem Herzen. Inari war für mich immer der Bezugspunkt, obwohl wichtige Angelegenheiten und amtliche Vorgänge in Ivalo erledigt werden mussten. Im touristischen Bereich hat sich viel verändert, den jeder möchte natürlich etwas von diesem Kuchen abschneiden.
Du gehst wie ich gerne in abgelegene Gebiete, doch leider sind die nicht mehr so abgelegen wie ich sie noch erleben durfte. Mit der fortschreitenden Motorisierung hat sich viel verändert. Dass die einheimischen Bewohner diese Annehmlichkeiten nutzen ist ihnen nicht zu verdenken doch schwappt diese Art von Ausflügen in die "Wildnis" auch auf den Tourismus über. Wir können dies nicht aufhalten, doch damit verschwinden ganz langsam alle diese noch natürlichen wilden Gebiete. Ich sage immer, es gibt keine Wildnis mehr, sondern nur noch abgelegene Gebiete. Als wir im Herbst 79 unsere Hütte kauften, führte ein schmaler fussbreiter 10 Km langer Weg zu unserem Grundstück. Als ich vor ein paar Jahren wieder einmal in der Gegend wanderte, war der Fußweg weg und ein breiter von Quatt's ausgefahrener Weg führte zur Hütte.
A propo Sami Kleider. Vor dem Ansturm der Touristen sah man diese Traditionellen Kleider eigentlich nur bei Festlichkeiten. Heute mit dem erwachen der Sami Kultur sieht man sie wieder öfters, aber sehr oft werden sie ganz einfach für die Touristen getragen. Schließlich müssen die teuren Touren mit den Rentierschlitten an den Mann/Frau gebracht werden.
Da Du nach Deiner Aussage noch nicht so lang nach Finnland kommst, ist es doch erstaunlich, dass auch Du Veränderungen festgestellt hast. Da sieht man, wie schnell es gehen kann.
Heute ist morgen schon gestern. 
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#26 Re: Finnland im Wandel der Zeit

Beitrag von St.Nitzsche »

Ja, ähnlich wie in Deutschland werden die Zentren größer und unpersönlicher und die Kleinen gehen ein. In Lappland oder auch anderswo in Finnland.
Sicher ist manches moderner geworden und einfacher vielleicht auf den ersten Blick.
Wenn man versucht die großen Zentren wie Levi, Kuusamo o.a. zu meiden, wirds schon manchmal eng im Winter wenn man ein gutes Angebot haben möchte mit Versorgung, Loipen oder Notfalldienste. Geld regiert die Welt...naja, wer einen anderen Weg geht, dem gehört mein Respekt.
Ich urteile über Finnland nur als Tourist....aber auch da darf man seine Meinung haben.
Ich als Ossi bin ja auch immer überrascht was Fremde oder Ausländer (also die nicht in der Ostzone gewohnt haben) über die DDR so erzählen.
Das ist meist ein völlig anderes Bild der Realität. Also ein Blick von aussen. so gehts uns sicher auch manchmal über Finnland.
Stichwort EU....sicher hat es Fin nicht geschadet und auch ok...aber so langsam wirds kritischer.

Ich hoffe jedenfalls das es noch paar ruhige Orte weiter dort oben gibt und die Natur das Zepter behält nicht der Mensch.
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#27 Re: Finnland im Wandel der Zeit

Beitrag von Sapmi »

St.Nitzsche hat geschrieben: 5. Feb 2022 09:22
Ich habe manche Vermieter nie gesehen und manche haben privat eingeladen oder Kuchen, Fisch vorbeigebracht.
Ja, die gibt’s noch vereinzelt, aber es stimmt schon, das hat abgenommen. Sowas meinte ich auch mit dem, was früher "persönlicher" war.
Das mit den Vermietern, die man nie sieht, hat jetzt natürlich auch in der Corona-Zeit noch mehr zugenommen.

Das erste mal in Hetta vor 16 Jahren durchgekommen.....mittlwerweile ist rund die Hälfte der Imbisse, Gasthäuser zu.
Wenn man von Hetta nach Kilpisjärvi fährt gibts eigentlich nur noch eine Rast in Karesuvanto. Sonst alles dicht.
Ja, stimmt, ich war in beiden Orten im Sommer 2001 zum ersten Mal, da ist in der Zwischenzeit schon Einiges verschwunden. Auch wenn ich quasi immer mit dem Bus unterwegs bin und daher die Anhaltemöglichkeiten an der Landstraße für Autofahrer nicht so beachte.

Alles was ziemlich klein ist....geht den Bach runter und was Größer ist....da kommen viele Leute und es wird manchmal zu Kommerziell.
Die kleinen Vermieter mit Attraktionen usw muss man wirklich suchen und finden.
Ja, so kann man es wohl zusammenfassen.

Tenhola hat geschrieben: 5. Feb 2022 13:50 …vor allem in den letzten 50 Jahren hat sich eben viel verändert und nach meiner persönlichen Meinung westliche mehr als in andern europäischen Ländern.

Ich habe oben schon mal geschrieben, dass man die Zeit in eine vor EU und nach EU-Beitritt aufteilen kann.
Du hast zwar dann schon ein bisschen was dazu geschrieben, aber gibt es sonst noch was, das Dir dazu aufgefallen ist? Also vor allem im Vergleich zu anderen Ländern?
Der EU-Beitritt ist ja jetzt auch schon wieder so lange her, dass die meisten hier das Land bis dahin ja noch gar nicht kannten.

Ich lese allerdings auch ganz gerne mal so ältere Reiseberichte, aus einer Zeit, in der das Reisen noch ein viel größeres Abenteuer war (z. B. aus den 1930er oder auch 1960er Jahren). Da kommt natürlich ein ganz anderes Reiseflair rüber als heute. Man konnte nicht einfach mal schnell dahin fliegen, geschweigedenn vorher alles im Internet planen. :mrgreen:
Aber unter’m Strich bin ich doch heilfroh, dass es heute nicht mehr so ist, sondern das Reisen vereinfacht wurde. Nicht nur weil ich selbst natürlich massiv davon profitiere, sondern auch weil Reisen eben allgemein den Horizont ungemein erweitert (oder es zumindest kann) und somit die verschiedenen Länder und Kulturen viel mehr voneinander lernen und Vorurteile abbauen können.
Es ist doch z. B. noch gar nicht so lange her, dass man in deutschen Texten noch ganz selbstverständlich den Begriff „Lappen“ verwendet hat (ok, in FIN selbst wohl auch :wink: ) und dabei gar nicht wusste, dass es sich um ein abwertendes Wort handelt.

André hat geschrieben: 5. Feb 2022 17:48 der allerdings sehr praktische Transfer von Inari nach Törmänen an den Flughafen sind Beispiele.
Ja, Ilmari Slant ist eine feine Sache. Allerdings gab es früher auch schon mal so einen Service ab Utsjoki (Guttorm), der dann irgendwann aufgehört hat. Ein paar Jahre lang musste man von Norden kommend entweder ab Ivalo ein Taxi nehmen oder eben mit dem Bus den Umweg über Saariselkä nehmen (hab ich mal in der umgekehrten Richtung gemacht; der Bus nach Inari sollte erst mehrere Stunden nach meiner Landung im nahegelegenen Törmänen vorbei kommen, aber der Bus nach Saariselkä stand gerade vor dem Terminal, als ich raus kam...)

Camper kaufen alle im nunmehr schicken Inari ein, anstelle in Kaamanen (wo man vor der Schließung steht)
Kaamasen Kotipuoti hat im Februar 2021 dicht gemacht, aber es gibt dafür wohl jetzt (wieder) etwas mehr Sachen beim Kievari daneben zu kaufen.

Tenhola hat geschrieben: 5. Feb 2022 23:16 Mit der fortschreitenden Motorisierung hat sich viel verändert. Dass die einheimischen Bewohner diese Annehmlichkeiten nutzen ist ihnen nicht zu verdenken

A propo Sami Kleider. Vor dem Ansturm der Touristen sah man diese Traditionellen Kleider eigentlich nur bei Festlichkeiten. Heute mit dem erwachen der Sami Kultur sieht man sie wieder öfters, aber sehr oft werden sie ganz einfach für die Touristen getragen. Schließlich müssen die teuren Touren mit den Rentierschlitten an den Mann/Frau gebracht werden.
Ja, sie werden natürlich auch für Touristen getragen, aber wie Du schon sagst, es hat auch dieses (Wieder-)Erwachen der Sámikultur gegeben. Auch wenn es heute natürlich wieder andere Probleme gibt (wie z. B. durch die erwähnte Motorisierung) und auch sonst leider noch viel gegen beispielsweise Diskriminierung gekämpft werden muss. Aber insgesamt hat sich die Situation der Sámi innerhalb der letzten Jahrzehnte doch stark verbessert. Das kann man zum heutigen samischen Nationalfeiertag (viewtopic.php?f=40&t=1452&hilit=feiertag) ja auch mal erwähnen, der ja auch erst seit 1993 gefeiert wird.
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#28 Re: Finnland im Wandel der Zeit

Beitrag von Hansss »

Bei den Platten geht es nicht um die Anzahl Bewohner, sondern um die Ausführung und den Baustil.

Und der war schön? Wieder was gelernt.Wenn Beulen an den Wänden und zu kleine Fenster in den Öffnungen,mit Leisten ausgeglichen,der neueste Schrei sind? Respekt. !!!!
Egal in welcher Stadt ich war ,kein Leerstand ,gut besuchte Spielplätze ,fröhliche Menschen, :dance: :dance: :besoffen: :band: :band: :flotter_Dreier: :flotter_Dreier:
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#29 Re: Finnland im Wandel der Zeit

Beitrag von Tenhola »

@Hansss, da Du Dich wie es aussieht auf meine Person eingeschossen hast und es Dir offensichtlich Spass macht mich zu diskreditieren, werde ich mich nun aus diesem Thema verabschieden. Du hast jetzt die Möglichkeit Dein wie es scheint allumfassendes Wissen über Finnland unter die Leute zu bringen.

NB. Habe jetzt mal Deine 150 Beiträge gelesen. Man könnte ja fast ein Lexikon schreiben mit dem umfassenden und tiefgründigen Wissen über Finnland.
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#30 Re: Finnland im Wandel der Zeit

Beitrag von Sapmi »

@Tenhola: Das wäre sehr schade, denn wir anderen können ja nichts dazu, dass Hansss jetzt bei dem Thema hängen geblieben ist.

@Hansss: Ich denke, wir haben's jetzt alle kapiert. Humor ist hier immer willkommen, aber es sollte dann nicht an Provokation grenzen, dann machen die Diskussionen keinen Spaß mehr.
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