Dialekte

Muss nicht mit Finnland zu tun haben (Veranstaltungen, Treffen, Glückwünsche, Freude, Wut, Trauer, Liebeskummer, Wetter...)

Moderatoren: Peter, Sapmi

Gast_

#31 Re: Dialekte

Beitrag von Gast_ »

-----
Gast_

#32 Re: Dialekte

Beitrag von Gast_ »

-----
Kathi
FiFo-Treffen Renner
Beiträge: 1764
Registriert: 21. Mär 2005 16:55
Wohnort: Oulu

#33 Re: Dialekte

Beitrag von Kathi »

@Naali: Schweizer sprechen manchmal wirklich lustig.

Mir sind noch ein paar Sachen eingefallen:
Dübbelken/Kniffte=Butterbrot
Reibeplätzchen=Kartoffelpuffer
Entenmorphium=Endorphine
Dönekes=Witz, Spaß, Dummheit
Getz ma Butter bei die Fische=Jetzt aber mal zur Sache kommen
Und ein paar Besonderheiten des Satzbaus:
Man sagt grundsätzlich "nach" wenn man irgendwo hin will (Beispiel: Ich geh getz maa nach Kaastadt=Ich gehe jetzt zu Karstadt). Genitiv wird eigentlich nie verwendet (Beispiel: Das is dem Peter seine Hose.=Das ist Peters Hose.).
Nur ein Genie beherrscht das Chaos!
Bild
Kathi
FiFo-Treffen Renner
Beiträge: 1764
Registriert: 21. Mär 2005 16:55
Wohnort: Oulu

#34 Re: Dialekte

Beitrag von Kathi »

@Sanna: Ich weiß, das ist ein bischen weiter verbreitet, aber ich komme damit immer noch (nach zwei Jahren) durcheinander. Und eine Freundin von mir auch. Sie kommt aus Bulgarien und hat natürlich Hochdeutsch gelernt. Da können wir dann immer zusammen nachfragen. Bild
Nur ein Genie beherrscht das Chaos!
Bild
Manuela
Mumin Experte
Beiträge: 154
Registriert: 22. Mai 2005 21:23
Wohnort: Kiel
Kontaktdaten:

#35 Re: Dialekte

Beitrag von Manuela »

Ich tu mich immer sehr schwer, dass süddeutsche zu verstehen. Schwäbisch, Bayrisch, Fränkisch klingt für mich alles wie Fremdsprache. Ich mag das norddeutsche.

@Kathi: bei sächsisch kommt es drauf an, was für eines es ist, find ich. Leipzig und Dresden find ich nicht so schlimm (obwohl es auch nicht grad doll ist).
Da man sowieso denken muss, kann man auch gleich positiv denken.
Kathi
FiFo-Treffen Renner
Beiträge: 1764
Registriert: 21. Mär 2005 16:55
Wohnort: Oulu

#36 Re: Dialekte

Beitrag von Kathi »

@Manuela: Wie meinst du das jetzt? Ich kann mich nicht drin erinnern, irgend was über sächsisch geschriebene zu haben. Bild
Wie dem auch sei, sächsisch klingt für mich zwar seltsam, aber es ist durchaus verständlich. Besser als zwei Bayern unter sich. Wenn die loslegen, versteh ich gar nix mehr. Bild
Nur ein Genie beherrscht das Chaos!
Bild
Benutzeravatar
Peter
Admin
Beiträge: 1569
Registriert: 20. Mär 2005 13:20
Wohnort: 53.129026,8.093866
Hat sich bedankt: 7 Mal
Danksagung erhalten: 14 Mal
Kontaktdaten:

#37 Re: Dialekte

Beitrag von Peter »

Naali schrieb am 26.06.2005 15:16
Also "Klönschnack" finde ich ja schon ziemlich komisch *g* :D Wo gibt´s denn das Wort?

Sprecht ihr selber auch Dialekte? Was habt ihr so für Begriffe, die im Hochdeutschen anders sind?
"Klönschnack" kommt aus dem plattdeutschen und heißt soviel wie (belanglose) "Unterhaltung". Es stecken eigentlich zwei Verben in dem Wort: Wenn sich zwei oder mehrere Leute unterhalten, "klönen" sie. Der Begriff "schnacken" bedeutet eingentlich dasselbe, wird aber eher benutzt, wenn nur einer etwas sagt (er schnackt) oder zwei sich unterhalten (schnacken). Ein witziger Spruch, wenn einer endlich aufhören soll zu quatschen und sein Glas zum trinken erheben soll: "Nicht lang schnacken, Kopp in´n Nacken!" :))
Zuletzt geändert von Peter am 27. Jun 2005 13:32, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Jan
Moltebeeren Tester
Beiträge: 378
Registriert: 7. Jun 2005 06:56
Wohnort: Itzehoe

#38 Re: Dialekte

Beitrag von Jan »

Krambambuli schrieb am 26.06.2005 23:51
Naali schrieb am 26.06.2005 15:16
Also "Klönschnack" finde ich ja schon ziemlich komisch *g* :D Wo gibt´s denn das Wort?

Sprecht ihr selber auch Dialekte? Was habt ihr so für Begriffe, die im Hochdeutschen anders sind?
"Klönschnack" kommt aus dem plattdeutschen und heißt soviel wie (belanglose) "Unterhaltung". Es stecken eigendlich zwei Verben in dem Wort: Wenn sich zwei oder mehrere Leute unterhalten, "klönen" sie. Der Begriff "schnacken" bedeutet eingendlich dasselbe, wird aber eher benutzt, wenn nur einer etwas sagt (er schnackt) oder zwei sich unterhalten (schnacken). Ein witziger Spruch, wenn einer endlich aufhören soll zu quatschen und sein Glas zum trinken erheben soll: "Nicht lang schnacken, Kopp in´n Nacken!" :))
PROSTEST, komme mit der Begründung, Klönschnack sei eine "belanglose" Unterhaltung, nicht überein.

Wenn Du an de Klöndöör steist und mit din Nabar een Utschnackst/een Klönschnack holst, denn kann dat meist een höögigen Avend warn. Ween denn no anner Lüüd hintokaamt und dat giff een lütten oder ok Lütt un Lütt, denn ist dat, tomenst an Avend, een lustige Saack.

Du kannst aver ok gemütlich in de Stuv siteen bi een Kümpen Tee un Klönen, un wenn een vun de geelsnackers darbi sünd: Rede doch einfach Hochdeutsch!!!
Zuletzt geändert von Jan am 27. Jun 2005 07:22, insgesamt 1-mal geändert.
Ich bin nicht DICK, lediglich mein Biotyp hat sich geändert!!! (Ronaldo)
Benutzeravatar
Svea
FiFo-Treffen Renner
Beiträge: 1533
Registriert: 23. Mär 2005 10:43
Wohnort: Danmark

#39 Re: Dialekte

Beitrag von Svea »

Ich finde eigentlich alle Dialekte richtig grausig außer den Norddeutschen.
Ich bilde mir ein Hochdeutsch zu sprechen, manchmal hört man es vielleicht raus, dass ich aus Westphalen komme ("nich", "ne","omma und oppa" etc.), aber generell bemühe ich mich deutlich zu reden :D
Ich finde in anderen Sprachen auch immer die Standardsprache am schönsten, ob es Oxford-Englisch ist oder Rikssvenska...Dialekte: nein danke :) .
Bild
Benutzeravatar
Klaus
Kela Überlebender
Beiträge: 2417
Registriert: 29. Mär 2005 12:43
Wohnort: Oostfreesland
Danksagung erhalten: 1 Mal

#40 Re: Dialekte

Beitrag von Klaus »

Ich bin da eher ein Typ für die regionalen Besonderheiten. So finde ich es doch sehr schön, dass es Plattdeutsche Wörter heute bis in die Umgangssprache des Hochdeutschen geschafft haben, wenn auch oft nur in Plattdeutschland. Wir aus Niederdeutschland bilden uns sicher ein, Hochdeutsch zu sprechen, sprechen wir aber keineswegs, eher eine Mischung aus Hochdeutsch und Plattdeutsch. Die Menschen aus der Region um Peine sprechen das beste Hochdeutsch. Die Westfalen und vor allem die Münsterländer können dagegen heute noch nicht mal richtige hochdeutsche Grammatik. So sagt man hier z. B. nicht "Ich gehe zu ...", wie es richtig wäre, sondern "Ich gehe nach", eben wie im Plattdeutschen bzw. Niederländischen. Unser münsterländer Platt hat dazu eindeutige Neigungen zum Niederländischen hin, weshalb wir es besonders einfach haben, Niederländisch zu lernen. So ist ein Berg im Münsterland kein "Berk", sondern ein "Berch", der Tag kein "Taak", sondern der "Tach". Auch das Pättken ist im Rest von Deutschland teilweise völlig unbekannt, ebenso wie der Pinn und Pott (Pättken = Weg, Pinn = Stock, Pott = Eimer). Sehr Schade ist, dass das Plattdeutsche heute nur noch in Büchern und Sprichwörtern weiterlebt und nur noch in einigen abgelegenen kleinen Dörfern gesprochen wird. In den Schulen wird es kaum noch unterrichtet, lediglich einige Dorfschulen (in dessen Dörfern noch Platt gesprochen wird) gibt es noch Plattunterricht.

Plattdeutsch ist dem Niederländischen näher als dem Deutschen. Das Niederländische ist im Grunde nur ein anderer Dialekt des Plattdeutschen aus dem Raum Utrecht (NL). Der hochdeutsche Name für Plattdeutsch ist übrigens Niederdeutsch. Das erklärt auch die ursprüngliche Herkunft: Das Niederdeutsche kommt aus Niederdeutschland/Niederlande, das Hochdeutsche kommt ursprünglich aus Hochdeutschland, also dem Süden. Hier wurde bereits im Jahre 800 das damalige Althochdeutsch eingeführt. Das Hochdeutsche verbreitete sich im Süden immer mehr zur Umgangssprache. Nach Einführung des Hochdeutschen als Amtssprache diente Hochdeutsch im Plattdeutschen Raum (also Niederdeutschland) als Sprache bei den Behörden und im Umgang mit ortsfremden Leuten. Erst nach 1900 setzte sich auch in Niederdeutschland das Hochdeutsche immer mehr durch, vorangetrieben vom Staat, der eine Einheitssprache für Deutschland wollte. Dieser Prozess ist nach 100 Jahren so gut wie abgeschlossen. Heute wird Plattdeutsch nur noch in einigen Dörfern in Mecklenburg-Vorpommern, Holstein, Niedersachsen und Westfalen gesprochen. Lediglich in den Niederlanden lebt die Tradition einer modernen plattdeutschen (niederdeutschen) Sprache weiter. In den deutschen Sprachgebieten gibt es heute noch die auf die alten Regionalsprachen beruhenden Dialekte. So spricht man in Plattdeutschland heute noch ein Hochdeutsch mit mehr oder weniger starken Niederdeutschen Akzent, im Süden (etwa südlich der Linie Niederrhein, Rothaargebirge, Harz, Berlin im Oberdeutschen bzw. Mitteldeutschen Akzent.

Was kaum jemand weiß, Plattdeutsch und damit auch das Niederländische sind wesentlich älter als Deutsch (Hochdeutsch).

Ebenso finde ich das Finnlandssvenska, Ålandssvenska, Gotumål (Gotland) und das Smålandssvenska sehr interessant als eigene Dialekte. Zwar sind vor allem die Småländer manchmal sehr schwer zu verstehen (wie bei uns die Oberbayern oder Allemannen), aber doch ist es wichtig, dass diese Dialekte fortgeführt werden. Die Sprache ist eben ein Teil der regionalen Kultur, darum bin ich grundsätzlich gegen Einheitssprachen und für regionale Dialekte und Eigenarten. So ist zum Beispiel auch das Finnische wiedererwacht durch die Kultur der Menschen in Finnland, die sich nicht einfach eine andere Sprache und damit ein Stück andere Kultur aufquatschen lassen wollten. Sonst wäre Finnland wohl heute rein Schwedischsprachig. Ähnlich erging es auch den Färöern, hier ist das Färöische wiedererwacht, weil sich die Bewohner nicht mit Dänemark in Verbindung bringen lassen wollten. So spricht man dort heute Färöisch, die kleinste Germanische Sprache mit rund 60.000 Sprechern.
Många bäckar små, blir en stor å.

Die Politiker von heute machen Politik nur für einen Tag. Und der Tag war gestern. (Dieter Hildebrandt)
Manuela
Mumin Experte
Beiträge: 154
Registriert: 22. Mai 2005 21:23
Wohnort: Kiel
Kontaktdaten:

#41 Re: Dialekte

Beitrag von Manuela »

@Kathi: Sorry, Sanna_Tanija hatte geschrieben, dass sie sächsisch mag. Weiss auch nicht, wieso ich das mit dir verbunden habe.

Sanna_Tanija schrieb am 27.06.2005 10:46
Jetzt mal ein paar typisch sächsische Wörter, sofern mir welche einfallen und sie auch wirklich sächsisch sind ;)

Datsche - Mökki
Hitsche - Fußbank (auch bei Fahrzeugen mit ner 25 drauf oder so gern angewendet)
Motschekiepschen - Marienkäfer
hutschen - langsam laufen (z.B. alte Oma: "die kann auch nicht mehr richtig hutschen")
hucken - etwas Schweres heben
Broiler - Grillhähnchen (aber das ist nicht nur sächsisch, oder?)
Jetzt lern ich auch noch wieder sächsisch auf meine alten Tage: Motschekiepschen und hucken kenn ich gar nicht.

Aber ich glaub, Datsche und Broiler sind ostdeutsch. Und dann ist da noch die Ein-Raum-Wohnung.

Eine Freundin aus der Meissner Ecke sagt immer illern. In Chemnitz sagt man dazu schlunzen und hier oben wohl kieken. Aber was es hochdeutsch ist, weiss ich nicht wirklich. Aber man sagt es zum Beispiel, wenn man an Weihnachten durchs Schlüsselloch schaut, obwohl man noch nicht darf.


Ich find es aber ganz schön, wenn jede Ecke ihre Besonderheiten hat (ob man den Dialekt mag, ist ja eine andere Frage). Denn es ist ja nicht nur die Sprache, wodurch sich die Menschen unterscheiden, aber die gehört irgendwie dazu für mich. Ich finde es zB immer total angenehm, wenn ich irgendwo Leute noch richtig Plattdeutsch sprechen höre.
Zuletzt geändert von Manuela am 27. Jun 2005 17:38, insgesamt 1-mal geändert.
Da man sowieso denken muss, kann man auch gleich positiv denken.
Antworten

Zurück zu „Klönschnack - Smalltalk über Dit un´ Dat“