#1 Kajaktour auf dem Oulankajoki
Verfasst: 6. Okt 2009 11:47
Hallo zusammen,
ich werde hier meine diesjährige Kajaktour ausgeklammert von der Karhunkierros-Wanderung darstellen, da es ja doch nochmal was anderes ist.
Kajaktour Oulankajoki
Eckdaten:
1. Strecke: Savilampi – Taivalköngäs – Kiutaköngäs – Jäkälämutka
2. Streckenlänge: Savilampi -->Kiutaköngäs ~14 km, Kiutaköngäs --> Jäkälämutka ~20 km; d.h. insgesamt ca. 34 km
3. Dauer: 2 Tage
4. Schwierigekeit: meist ruhiges Wasser, ausreichend Strömung, Stromschnellen Taivalköngäs und Kiutaköngäs müssen umtragen werden
5. Veranstalter (bei dem ich gebucht hatte): Kuusamo Safaris, http://www.kuusamosafaris.fi, Kostenpunkt 70€
Tourbeschreibung:
Morgens um halb zehn wurde ich wie vereinbart auf dem Parkplatz des Oulangan luontokeskus abgeholt. Der Veranstalter war sehr zuvorkommend, es war auch kein Problem, die Tour als einzelner Teilnehmer zu buchen. Man fragte nach meiner Paddel-Erfahrung (war vorhanden) und zeigte sich etwas besorgt, ob ich denn die Tragepassagen alleine schaffen würde (ich schaff doch alles *gg*). Ca. eine halbe Stunde dauerte die Fahrt bis zum Startpunkt Savilampi. Dort wurde das Kajak abgeladen, ich bekam eine Schwimmweste sowie eine Auswahl an wasserdichten Taschen. Überschüssiges Gepäck (z.B. Wanderstöcke) konnte ich während der Tour abgeben. Wir vereinbarten die Abholung am Zielpunkt zwischen 16 und 17 Uhr am folgenden Tag.
Ich verstaute meine ganzen Sachen in den wasserdichten Taschen und diese im Kajak. Dann musste das Kajak erstmal zum See transportiert werden. Der Transport ließ sich über die Bootrutschen (sieht aus wie am Boden liegende Leitern) leicht bewerkstelligen. Unten am See angekommen setzte ich das Kajak ins Wasser, legte die Spritzdecke an, stieg ein und los ging’s.
Die Sonne schien und der Himmel war strahlend blau, ideales Paddelwetter also. Das Paddeln gestaltete sich recht einfach, da nach dem Verlassen des Sees auch bald die Strömung des Oulankajoki mithalf. Etwas nass wurde man auch trotz Spritzdecke, aber ohne wäre es bedeutend unangenehmer gewesen. Nach ca. 1 ½ Stunden war Taivalköngäs erreicht. Hier erfolgte die erste Umtragung, da das Befahren der Stromschnelle zu gefährlich gewesen wäre. Man musste allerdings lediglich das Kajak über die mittlere Insel ans andere Ufer ziehen, was sich dank Bootrutschen einfach gestaltete. Nach getaner Arbeit kochte ich mir mein Mittagessen im Autiotupa von Taivalköngäs und trocknete meine Kleidung in der Sonne.
Nach dem Mittagessen ging es weiter in Richtung Kiutaköngäs. Das Wetter war nach wie vor gut und die Landschaft wirklich atemberaubend schön. Tiere gab es natürlich auch zu sehen: z.B. ein Singschwanpärchen, das ein paar hundert Meter vor meinem Kajak aufflog (ein sehr idyllischer Anblick). Um ca. halb drei kam ich vor der Stromschnelle an, die ebenfalls umtragen werden musste. Leider gab es hier keine Bootrutschen. D.h. ich musste mein Kajak die Treppen vom Karhunkierros hochziehen. Das ging leichter als anfangs gedacht, weil man das Kajak ganz gut hinter sich her ziehen konnte. Die Aktion sorgte für allgemeine Belustigung bzw. Erstaunen bei den anderen Wanderern/Tagestouristen auf dem Karhunkierros. So kann man anscheinend Leute beeindrucken. Nach einer halben bis dreiviertel Stunde war das dann auch geschafft und ich gönnte mir zur Belohnung Kaffee und Pulla im Oulangan luontokeskus. Dann schmeckt’s immer besonders gut.
Nach dem Einsetzen des Kanus unterhalb der Kiutaköngäs-Stromschnelle ging es noch durch eine kleine „Nach-Stromschnelle“, danach war ich wieder in ruhigem Wasser und konnte die letzten 8 km zu meinem Tagesziel, dem Autiotupa Ansakämppä, recht leicht bewältigen. Leider war die Hütte nicht so gut ausgeschildert wie die Raststätten zuvor, und so hätte ich mich beinahe noch verfahren. Das Autiotupa, welches Platz für ca. 20 Personen bildet, teilte ich mir mit einer 5-köpfigen Wandergruppe und einer Einzelwandererin. Leider war der Gasherd nicht in Ordnung, also musste fürs Kochen mein Trangia herhalten.
Am nächsten Tag machte ich mich erst später wieder auf den Weg, da nur noch ca. 13 km vor mir lagen und ich erst nach 16 Uhr abgeholt werden würde. Zum Glück war das Wetter wieder super, zwar etwas windiger als am Tag zuvor, aber kein Regen – und das war die Hauptsache. Ich paddelte also los. Wieder einmal gab es viel Landschaft und Einsamkeit – weit und breit war kein Mensch zu sehen. Mittags machte ich an einem Laavu Pause, setzte mich in die Sonne und kochte mir mein Süppchen. Gestärkt ging es weiter. An diesem Tag ließ ich mich öfter auch einfach nur den Fluss hinunter treiben, da ich reichlich Zeit hatte. Diesmal hatte ich sogar das Glück, einen Adler aus der Nähe sehen zu können. Er kreiste sogar kurz über meinem Kajak – schon sehr beeindruckend, wenn die Flügelspannweite des Vogels größer ist als mein Paddel. Zum Glück ist er nicht noch näher rangekommen.
Gegen 15 Uhr erreichte ich den See Jäkälämutka und zog mein Kajak an Land. Ich nahm meine Ausrüstung heraus und wendete das Kajak, um das restliche Wasser herauszulassen. In einem kleinen Puolikota konnte ich mir dann trockene Kleidung anziehen und meine Sachen schon mal ein bisschen trocknen. Der Kajak-Verleiher holte mich pünktlich um 16 Uhr ab, zusammen mit einem Pärchen, welches eine Tagestour von Kiutaköngäs aus gemacht hatte und erst wenige Minuten zuvor am Ziel angekommen war. Er fuhr uns alle zum Startpunkt zurück, wo ich dann meinen Rucksack wieder fürs Wandern packte.
Alles in allem war es eine echt tolle Kajak-Tour. Vor allem mit dem Wetter habe ich sehr viel Glück gehabt – im strömenden Regen hätte das wohl kaum so viel Spaß gemacht. Die Landschaft wirkt vom Wasser aus ganz anders als vom Land aus und man sieht viele Dinge, die man vom Land aus gar nicht (oder nicht so gut) sehen kann. Die Strecke ist sehr schön, in ruhigem Wasser, und auch für relative Paddel-Neulinge empfehlenswert. Wegen der Tragepassagen empfiehlt sich allerdings eine Tour in der Gruppe, auch wenn das Umtragen durchaus allein möglich ist.
EDIT: Fotos dazu gibt es auch hier: http://picasaweb.google.de/katharina.pa ... directlink#
ich werde hier meine diesjährige Kajaktour ausgeklammert von der Karhunkierros-Wanderung darstellen, da es ja doch nochmal was anderes ist.
Kajaktour Oulankajoki
Eckdaten:
1. Strecke: Savilampi – Taivalköngäs – Kiutaköngäs – Jäkälämutka
2. Streckenlänge: Savilampi -->Kiutaköngäs ~14 km, Kiutaköngäs --> Jäkälämutka ~20 km; d.h. insgesamt ca. 34 km
3. Dauer: 2 Tage
4. Schwierigekeit: meist ruhiges Wasser, ausreichend Strömung, Stromschnellen Taivalköngäs und Kiutaköngäs müssen umtragen werden
5. Veranstalter (bei dem ich gebucht hatte): Kuusamo Safaris, http://www.kuusamosafaris.fi, Kostenpunkt 70€
Tourbeschreibung:
Morgens um halb zehn wurde ich wie vereinbart auf dem Parkplatz des Oulangan luontokeskus abgeholt. Der Veranstalter war sehr zuvorkommend, es war auch kein Problem, die Tour als einzelner Teilnehmer zu buchen. Man fragte nach meiner Paddel-Erfahrung (war vorhanden) und zeigte sich etwas besorgt, ob ich denn die Tragepassagen alleine schaffen würde (ich schaff doch alles *gg*). Ca. eine halbe Stunde dauerte die Fahrt bis zum Startpunkt Savilampi. Dort wurde das Kajak abgeladen, ich bekam eine Schwimmweste sowie eine Auswahl an wasserdichten Taschen. Überschüssiges Gepäck (z.B. Wanderstöcke) konnte ich während der Tour abgeben. Wir vereinbarten die Abholung am Zielpunkt zwischen 16 und 17 Uhr am folgenden Tag.
Ich verstaute meine ganzen Sachen in den wasserdichten Taschen und diese im Kajak. Dann musste das Kajak erstmal zum See transportiert werden. Der Transport ließ sich über die Bootrutschen (sieht aus wie am Boden liegende Leitern) leicht bewerkstelligen. Unten am See angekommen setzte ich das Kajak ins Wasser, legte die Spritzdecke an, stieg ein und los ging’s.
Die Sonne schien und der Himmel war strahlend blau, ideales Paddelwetter also. Das Paddeln gestaltete sich recht einfach, da nach dem Verlassen des Sees auch bald die Strömung des Oulankajoki mithalf. Etwas nass wurde man auch trotz Spritzdecke, aber ohne wäre es bedeutend unangenehmer gewesen. Nach ca. 1 ½ Stunden war Taivalköngäs erreicht. Hier erfolgte die erste Umtragung, da das Befahren der Stromschnelle zu gefährlich gewesen wäre. Man musste allerdings lediglich das Kajak über die mittlere Insel ans andere Ufer ziehen, was sich dank Bootrutschen einfach gestaltete. Nach getaner Arbeit kochte ich mir mein Mittagessen im Autiotupa von Taivalköngäs und trocknete meine Kleidung in der Sonne.
Nach dem Mittagessen ging es weiter in Richtung Kiutaköngäs. Das Wetter war nach wie vor gut und die Landschaft wirklich atemberaubend schön. Tiere gab es natürlich auch zu sehen: z.B. ein Singschwanpärchen, das ein paar hundert Meter vor meinem Kajak aufflog (ein sehr idyllischer Anblick). Um ca. halb drei kam ich vor der Stromschnelle an, die ebenfalls umtragen werden musste. Leider gab es hier keine Bootrutschen. D.h. ich musste mein Kajak die Treppen vom Karhunkierros hochziehen. Das ging leichter als anfangs gedacht, weil man das Kajak ganz gut hinter sich her ziehen konnte. Die Aktion sorgte für allgemeine Belustigung bzw. Erstaunen bei den anderen Wanderern/Tagestouristen auf dem Karhunkierros. So kann man anscheinend Leute beeindrucken. Nach einer halben bis dreiviertel Stunde war das dann auch geschafft und ich gönnte mir zur Belohnung Kaffee und Pulla im Oulangan luontokeskus. Dann schmeckt’s immer besonders gut.
Nach dem Einsetzen des Kanus unterhalb der Kiutaköngäs-Stromschnelle ging es noch durch eine kleine „Nach-Stromschnelle“, danach war ich wieder in ruhigem Wasser und konnte die letzten 8 km zu meinem Tagesziel, dem Autiotupa Ansakämppä, recht leicht bewältigen. Leider war die Hütte nicht so gut ausgeschildert wie die Raststätten zuvor, und so hätte ich mich beinahe noch verfahren. Das Autiotupa, welches Platz für ca. 20 Personen bildet, teilte ich mir mit einer 5-köpfigen Wandergruppe und einer Einzelwandererin. Leider war der Gasherd nicht in Ordnung, also musste fürs Kochen mein Trangia herhalten.
Am nächsten Tag machte ich mich erst später wieder auf den Weg, da nur noch ca. 13 km vor mir lagen und ich erst nach 16 Uhr abgeholt werden würde. Zum Glück war das Wetter wieder super, zwar etwas windiger als am Tag zuvor, aber kein Regen – und das war die Hauptsache. Ich paddelte also los. Wieder einmal gab es viel Landschaft und Einsamkeit – weit und breit war kein Mensch zu sehen. Mittags machte ich an einem Laavu Pause, setzte mich in die Sonne und kochte mir mein Süppchen. Gestärkt ging es weiter. An diesem Tag ließ ich mich öfter auch einfach nur den Fluss hinunter treiben, da ich reichlich Zeit hatte. Diesmal hatte ich sogar das Glück, einen Adler aus der Nähe sehen zu können. Er kreiste sogar kurz über meinem Kajak – schon sehr beeindruckend, wenn die Flügelspannweite des Vogels größer ist als mein Paddel. Zum Glück ist er nicht noch näher rangekommen.
Gegen 15 Uhr erreichte ich den See Jäkälämutka und zog mein Kajak an Land. Ich nahm meine Ausrüstung heraus und wendete das Kajak, um das restliche Wasser herauszulassen. In einem kleinen Puolikota konnte ich mir dann trockene Kleidung anziehen und meine Sachen schon mal ein bisschen trocknen. Der Kajak-Verleiher holte mich pünktlich um 16 Uhr ab, zusammen mit einem Pärchen, welches eine Tagestour von Kiutaköngäs aus gemacht hatte und erst wenige Minuten zuvor am Ziel angekommen war. Er fuhr uns alle zum Startpunkt zurück, wo ich dann meinen Rucksack wieder fürs Wandern packte.
Alles in allem war es eine echt tolle Kajak-Tour. Vor allem mit dem Wetter habe ich sehr viel Glück gehabt – im strömenden Regen hätte das wohl kaum so viel Spaß gemacht. Die Landschaft wirkt vom Wasser aus ganz anders als vom Land aus und man sieht viele Dinge, die man vom Land aus gar nicht (oder nicht so gut) sehen kann. Die Strecke ist sehr schön, in ruhigem Wasser, und auch für relative Paddel-Neulinge empfehlenswert. Wegen der Tragepassagen empfiehlt sich allerdings eine Tour in der Gruppe, auch wenn das Umtragen durchaus allein möglich ist.
EDIT: Fotos dazu gibt es auch hier: http://picasaweb.google.de/katharina.pa ... directlink#