Vegetarismus in Finnland
#1 Vegetarismus in Finnland
Warum ist der Vegetarimus in Finnland so verrufen? Das scheint allgemein in Skandinavien so zu sein. Auch in Deutschland werden Vegetarier oft belächelt, aber mir scheint, dass das ganze dort noch viel schlimmer ist. Auch ist es anscheinend üblich, jeden Tag Fleisch oder Fisch zu essen...liegt das an der Kälte?
- Svea
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#2 Re: Vegetarismus in Finnland
Dass in ganz Skandinavien der Vegetarismus verrufen ist, kann ich nicht bestätigen. In (Süd)Schweden war ich als Vegetarierin in bester Gesellschaft . Keine Spur von Verwunderung. Auch in Dänemark ist mein Vegetarismus nicht merkwürdig beäugelt worden - ganz anders als in Island, wo man als Vegetarier wirklich einen schweren Stand hat.
In Finnland kenne ich zwar auch keine Veggies und habe auch schon so merkwürdige Dinge gehört wie, dass man in der Schule lernt jeden Tag Fleisch/Fisch essen zu müssen . Aber die Anzahl kleiner neuer Veggi-Restaurants sowie die Tatsache, dass es in der Mensa immer auch eine vegetarische Alternative gibt, zeigt doch, dass man dem Vegetarismus gegenüber zumindest nicht ganz verschlossen ist.
In Finnland kenne ich zwar auch keine Veggies und habe auch schon so merkwürdige Dinge gehört wie, dass man in der Schule lernt jeden Tag Fleisch/Fisch essen zu müssen . Aber die Anzahl kleiner neuer Veggi-Restaurants sowie die Tatsache, dass es in der Mensa immer auch eine vegetarische Alternative gibt, zeigt doch, dass man dem Vegetarismus gegenüber zumindest nicht ganz verschlossen ist.
#3 Re: Vegetarismus in Finnland
Oh je, das finde ich schlimm. Kindern in der Schule das so einzutrichtern, schockt mich echt. Da braucht man sich über die immer mehr ausartende Massentierhaltung nicht wundern Wie müssen sich da Kinder fühlen, die bereits vegetarisch ernährt werden? Ich für meinen Teil hab noch nie Fleisch oder Fisch gegessen, in meinem Leben. Also nicht bewusst. Klingt komisch, aber ist so wenn man eine Vegetarierin als Mutter hat. Für mich sind das keine Lebensmittel.Svea hat geschrieben:
In Finnland kenne ich zwar auch keine Veggies und habe auch schon so merkwürdige Dinge gehört wie, dass man in der Schule lernt jeden Tag Fleisch/Fisch essen zu müssen
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- FiFo-Treffen Renner
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#4 Re: Vegetarismus in Finnland
Also ich kann nicht bestätigen, dass Vegetarismus in Finnland verrufen ist. Ich kenne einige Vegetarier und auch Veganer, und niemand von denen fühlt sich schlecht behandelt oder ähnliches. Wie Svea schon schrieb, es gibt auch immer vegetarische Alternativen in Mensa und Restaurants (mindestens soviel wie in Deutschland) und auch bei privaten Parties o.ä. wird eigentlich immer drauf geachtet, dass es auch was für Vegetarier gibt. Ich konnte da ehrlich gesagt keinen Unterschied zwischen Deutschland und Finnland feststellen.
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- sunny1011
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#5 Re: Vegetarismus in Finnland
Ich kann nicht bestätigen, dass es belächelt wird, mindestens nicht in der Metropole - ganz im Gegenteil. Vielleicht in ländlicheren Gegenden? Ich find's geradezu auffällig, dass bei jeder Bewirtungsgelegenheit vegetarische Kost und eine Litanei von Allergien vorangemeldet werden kann (abgefragt wird) und die Berücksichtigung klappt dann auch (fast immer), auch bei sehr komplizierten Wünschen. Kantinen sind auch viel besser vorbereitet darauf und sind kompetent zu beraten, was geht und was nicht (ebenfalls die Kennzeichnung als laktosefrei oder glutenfrei).
Ob Kantinen tatsächlich immer ein vegetarisches Gericht zur Wahl haben, ist unterschiedlich. In meiner jetzigen nicht (bzw. nur das Beilagen Mössö) in der früheren auf jeden Fall. Dass es in Restaurants die Auswahl gibt, ist nicht selbstverständlich, find ich aber besser abgegrenzt als in Deutschland (also eine Veggieabsatz in der Menükarte). Neulich haben manche Lebensmittelprodukte die Kennzeichnung Vegan, kann mich aber nicht erinnern, ob es denn überhaupt einheimische Produkte waren... Die Inhalte, Konservierungsmittel und Geschmacksverstärker werden hier sogar auf losen Ware genaustens gelistet, also auch da kann man mit der Kenntnis eine gute Wahl treffen.
Was ich allerdings nicht so vorbildlich finde, sind Vegetarier, die Fisch oder gar Hähnchen essen und die Gelegeheitsvegetarier, da ich fast nur solche finnischen Vegetarier kenne, die es verworfen haben.
PS. Ach ja, und HK Sininen Lenkki http://www.sininen.fi/ ist ja durchaus vegetarierfreundlich
Wo hast Du das in Erfahrung gebracht.
Zu der Kälte und Ernährung: die finnische Hausmannskost ist durchaus dafür geeignet, satt zu werden (viel Kartoffeln, Sosse, Sahne, Butter, Fleisch, dazu Brot). Diese schlägt gerade in den Light-Wahn um, also ist es an sich zwiespaltig. Man hat die Esskultur nicht verworfen, versucht aber den Inhalt "abzuspecken" (selbst ja auch). Dass viel Fleisch und besonders viel Hack (!) gegessen wird, liegt wohl eher an der unkomplizierten Zubreitung (Lihakastike/Fleischsosse, Geschnetzeltes, usw).
Ob Kantinen tatsächlich immer ein vegetarisches Gericht zur Wahl haben, ist unterschiedlich. In meiner jetzigen nicht (bzw. nur das Beilagen Mössö) in der früheren auf jeden Fall. Dass es in Restaurants die Auswahl gibt, ist nicht selbstverständlich, find ich aber besser abgegrenzt als in Deutschland (also eine Veggieabsatz in der Menükarte). Neulich haben manche Lebensmittelprodukte die Kennzeichnung Vegan, kann mich aber nicht erinnern, ob es denn überhaupt einheimische Produkte waren... Die Inhalte, Konservierungsmittel und Geschmacksverstärker werden hier sogar auf losen Ware genaustens gelistet, also auch da kann man mit der Kenntnis eine gute Wahl treffen.
Was ich allerdings nicht so vorbildlich finde, sind Vegetarier, die Fisch oder gar Hähnchen essen und die Gelegeheitsvegetarier, da ich fast nur solche finnischen Vegetarier kenne, die es verworfen haben.
PS. Ach ja, und HK Sininen Lenkki http://www.sininen.fi/ ist ja durchaus vegetarierfreundlich
Wo hast Du das in Erfahrung gebracht.
Zu der Kälte und Ernährung: die finnische Hausmannskost ist durchaus dafür geeignet, satt zu werden (viel Kartoffeln, Sosse, Sahne, Butter, Fleisch, dazu Brot). Diese schlägt gerade in den Light-Wahn um, also ist es an sich zwiespaltig. Man hat die Esskultur nicht verworfen, versucht aber den Inhalt "abzuspecken" (selbst ja auch). Dass viel Fleisch und besonders viel Hack (!) gegessen wird, liegt wohl eher an der unkomplizierten Zubreitung (Lihakastike/Fleischsosse, Geschnetzeltes, usw).
Aus Finnen von Sinnen [auf Finndeutsch]: "Finnland verhält sich zu der Erde wie das Erde zu der Universum. Weisst du, wir sind ein bisschen weit weg von die Zentrum, und wenn du vorbeifliegst an uns, denkst du, ach, da gibt es doch nur Wasser und Wolken. Deswegen steigt auch wenige aus hier. Macht aber nix, sind ja auch ganz gut allein zurechtgekommen bis jetzt (...) Allerdings lässt sich dieser O-Ton (...) hochmutiger auslegen. (...) dass ihre Heimat der einzige Ort auf Erden ist, an dem sich wahrhaft intelligentes Leben findet (...)
- Svea
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#6 Re: Vegetarismus in Finnland
Das vegetarische Angebot in Restaurants in Deutschland hat sich in den letzten 5 Jahren aber stark verbessert. Damals, also vor noch relativ kurzer Zeit, musste man oft extra nachfragen oder auf Salat ausweichen. Heute gibt es meist auch ausdrücklich vegetarische Gerichte auf der Speisekarte. Allerdings ist die Auswahl immer noch eher mau und das Preis-Leistungsverhältnis lässt auch zu wünschen übrig. Ich finde es unverschämt für irgendeine Kartoffel-Mix-Pampe oder billige tiefgefrorene gefüllte Kartoffeltaschen 10-11€ zu bezahlen, während das fette Steak auch nicht teuer ist. Das mit den Kartoffeltaschen ist mir schon passiert. Waren haargenau dieselben wie in der Mensa, bloß dass die da nur 1,80€ kosten .
Semi- oder Gelegenheitsvegetarier zu sein finde ich vollkommen legitim. Besser bewusst und wenig Fleisch als Ausnahme als täglicher Fleischkonsum . Habe auch häufig gehört, dass das doch inkonsequent sei, aber ich finde das wie gesagt nicht so schlimm (auch wenn ich selbst lieber keine Ausnahmen mache, sonst würde ich nachher noch rückfällig ).
Semi- oder Gelegenheitsvegetarier zu sein finde ich vollkommen legitim. Besser bewusst und wenig Fleisch als Ausnahme als täglicher Fleischkonsum . Habe auch häufig gehört, dass das doch inkonsequent sei, aber ich finde das wie gesagt nicht so schlimm (auch wenn ich selbst lieber keine Ausnahmen mache, sonst würde ich nachher noch rückfällig ).
- sunny1011
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#7 Re: Vegetarismus in Finnland
Na dann bin ich auch Gelegenheitsvegetarier Mir kann nämlich Fleisch grösstenteils gestohlen bleiben. Ich meinte eher den Fall: erst grosse Rede und dann siegt der Verzehr. Aber das Fleisch (jetzt das eigene) ist schwach: kenn ich vom Schokostreik. Januar völlig gelungen, Fastenzeit schwach geworden.Svea hat geschrieben: Semi- oder Gelegenheitsvegetarier zu sein finde ich vollkommen legitim. Besser bewusst und wenig Fleisch als Ausnahme als täglicher Fleischkonsum . Habe auch häufig gehört, dass das doch inkonsequent sei, aber ich finde das wie gesagt nicht so schlimm (auch wenn ich selbst lieber keine Ausnahmen mache, sonst würde ich nachher noch rückfällig ).
Aus Finnen von Sinnen [auf Finndeutsch]: "Finnland verhält sich zu der Erde wie das Erde zu der Universum. Weisst du, wir sind ein bisschen weit weg von die Zentrum, und wenn du vorbeifliegst an uns, denkst du, ach, da gibt es doch nur Wasser und Wolken. Deswegen steigt auch wenige aus hier. Macht aber nix, sind ja auch ganz gut allein zurechtgekommen bis jetzt (...) Allerdings lässt sich dieser O-Ton (...) hochmutiger auslegen. (...) dass ihre Heimat der einzige Ort auf Erden ist, an dem sich wahrhaft intelligentes Leben findet (...)
- sunny1011
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#8 Re: Vegetarismus in Finnland
Na das ist doch die Linie, die Du Svea sicher befürworten würdest, Junge Grüne wollen nur einen Fleischtag in der Woche in den Mensas.
http://www.hs.fi/kaupunki/artikkeli/Vih ... 5245196448
Hm, es wurde davon gesprochen, dass es mehr Richtung Makkarakastike täglich geht, da das Budget von 60 Cent pro Mahlzeit bei den steigenden Lebensmittelpreisen nicht zu halten ist, insbesondere nicht mit Gemüse.
http://www.hs.fi/kaupunki/artikkeli/Vih ... 5245196448
Hm, es wurde davon gesprochen, dass es mehr Richtung Makkarakastike täglich geht, da das Budget von 60 Cent pro Mahlzeit bei den steigenden Lebensmittelpreisen nicht zu halten ist, insbesondere nicht mit Gemüse.
Aus Finnen von Sinnen [auf Finndeutsch]: "Finnland verhält sich zu der Erde wie das Erde zu der Universum. Weisst du, wir sind ein bisschen weit weg von die Zentrum, und wenn du vorbeifliegst an uns, denkst du, ach, da gibt es doch nur Wasser und Wolken. Deswegen steigt auch wenige aus hier. Macht aber nix, sind ja auch ganz gut allein zurechtgekommen bis jetzt (...) Allerdings lässt sich dieser O-Ton (...) hochmutiger auslegen. (...) dass ihre Heimat der einzige Ort auf Erden ist, an dem sich wahrhaft intelligentes Leben findet (...)
#9 Re: Vegetarismus in Finnland
Naja dann sind es doch keine Vegetarier genauso wenig kann ich Veganer leiden, die dann doch fertigkost essen, wo Laktose und tierische Geschmacksverstärker, süßmolkepulver etc pp drin sind. Das ist ja nicht vegan.sunny1011 hat geschrieben:Na dann bin ich auch Gelegenheitsvegetarier Mir kann nämlich Fleisch grösstenteils gestohlen bleiben. Ich meinte eher den Fall: erst grosse Rede und dann siegt der Verzehr. Aber das Fleisch (jetzt das eigene) ist schwach: kenn ich vom Schokostreik. Januar völlig gelungen, Fastenzeit schwach geworden.Svea hat geschrieben: Semi- oder Gelegenheitsvegetarier zu sein finde ich vollkommen legitim. Besser bewusst und wenig Fleisch als Ausnahme als täglicher Fleischkonsum . Habe auch häufig gehört, dass das doch inkonsequent sei, aber ich finde das wie gesagt nicht so schlimm (auch wenn ich selbst lieber keine Ausnahmen mache, sonst würde ich nachher noch rückfällig ).
Ich habe halt die Erfahrung gemacht, dass das Land schon ne große Fleischnation ist. Noch mehr als Deutschland.
- sunny1011
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#10 Re: Vegetarismus in Finnland
Das würde ich nicht bestätigen, zumal das Vorhalten von fetten, fleischigen Speisen wir hier als Deutsche nicht so selten einstecken müssen (meine Erfahrung im Umfeld, TV und Radiolästereien. Wenn einer was als Klischee kennt, dann kommt sofort "Ssfeinehakse hyi!"). Aber eine grosse Hackfleischnation, neulich in der Umfrage kam dieses Ergebnis: Lieblingsfleisch von 70% der Finnen ist Hack . Aber so ist ja die Küche. Vor allem schnell und unkompliziert.zockerbraut hat geschrieben: Ich habe halt die Erfahrung gemacht, dass das Land schon ne große Fleischnation ist. Noch mehr als Deutschland.
Aus Finnen von Sinnen [auf Finndeutsch]: "Finnland verhält sich zu der Erde wie das Erde zu der Universum. Weisst du, wir sind ein bisschen weit weg von die Zentrum, und wenn du vorbeifliegst an uns, denkst du, ach, da gibt es doch nur Wasser und Wolken. Deswegen steigt auch wenige aus hier. Macht aber nix, sind ja auch ganz gut allein zurechtgekommen bis jetzt (...) Allerdings lässt sich dieser O-Ton (...) hochmutiger auslegen. (...) dass ihre Heimat der einzige Ort auf Erden ist, an dem sich wahrhaft intelligentes Leben findet (...)
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#11 Re: Vegetarismus in Finnland
Das wuerde ich nun nicht unbedingt unterschreiben, vor allem nicht wenn ich mich so bei meinen Verwandten und Bekannten umschaue.zockerbraut hat geschrieben:Ich habe halt die Erfahrung gemacht, dass das Land schon ne große Fleischnation ist.
- Svea
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#12 Re: Vegetarismus in Finnland
Natürlich sind das keine Vegetarier und so habe ich das auch nicht gemeint . Wenn man raushängen lässt man sei Vegetarier/Veganer und dann doch die "verbotenen" Sachen isst, ist das natürlich nicht konsequent und man sollte sich nicht als solcher bezeichnen. Aber ich finde es nicht soo dramatisch, kein konsequenter Vegetarier zu sein, sondern sehe eher den "positiven Willen". Deshalb sind mir "Gelegenheitsvegetarier" oder "pragmatische Vegetarier" (wie sich ein Bekannter von mir bezeichnet, der selbst kein Fleisch kauft, wenn er es bei Freunden serviert bekommt, aber isst) prinzipiell sympathischer als Leute, bei denen Fleisch zu den alltäglichen Nahrungsmitteln gehört.zockerbraut hat geschrieben:Naja dann sind es doch keine Vegetarier genauso wenig kann ich Veganer leiden, die dann doch fertigkost essen, wo Laktose und tierische Geschmacksverstärker, süßmolkepulver etc pp drin sind. Das ist ja nicht vegan.sunny1011 hat geschrieben:Na dann bin ich auch Gelegenheitsvegetarier Mir kann nämlich Fleisch grösstenteils gestohlen bleiben. Ich meinte eher den Fall: erst grosse Rede und dann siegt der Verzehr. Aber das Fleisch (jetzt das eigene) ist schwach: kenn ich vom Schokostreik. Januar völlig gelungen, Fastenzeit schwach geworden.Svea hat geschrieben: Semi- oder Gelegenheitsvegetarier zu sein finde ich vollkommen legitim. Besser bewusst und wenig Fleisch als Ausnahme als täglicher Fleischkonsum . Habe auch häufig gehört, dass das doch inkonsequent sei, aber ich finde das wie gesagt nicht so schlimm (auch wenn ich selbst lieber keine Ausnahmen mache, sonst würde ich nachher noch rückfällig ).
Ich habe halt die Erfahrung gemacht, dass das Land schon ne große Fleischnation ist. Noch mehr als Deutschland.
Ich muss zugeben, dass ich auch selbst schon einige Male (innerhalb von mehr als 5 Jahren viellecht 5 Mal...) "gesündigt" habe: Einmal waren in einem Gericht kleine, mit dem Auge kaum zu erkennende Fleischwürfel, die ich dann auch gegessen habe. Ein anderes Mal war ich bei einer Veggie-Freundin zum Geburtstag (kürzlich) und es gab ein Veggie-Buffet, sodass ich mir natürlich keine Gedanken gemacht habe - ich fand nur dass ein Salat sehr sehr merkwürdig schmeckte . Tja, es stellte sich dann raus, dass der von einem Gast war, der vergessen hatte, dass mehrere Vegetarier in der Runde waren...in dem Salat war Aal gewesen. Da hat dann aber auch niemand ein Drama raus gemacht, es war ja nicht mehr zu ändern. Ein anderes Mal ist mir während eines Praktikums während einer Festlichkeit so ein Fischhappen serviert worden, den ich ausdrücklich nicht haben wollte . Alles war unangerührt und ich wollte den Fisch jemand anders geben - aber das war wohl in den Kreisen nicht fein genug, jedenfalls wurde mir vorgeschlagen, den Teller doch einfach stehen zu lassen . Das habe ich aber aus Prinzip nicht gemacht, denn ich finde es total unmoralisch, Lebensmittel wegzuschmeißen, vor allem wenn dazu ein Tier getötet werden musste. Also Augen zu und Fisch verputzt . Nachher war mir richtig übel, ich glaube mein Magen hat sich schon zu sehr daran gewöhnt, vegetarisch ernährt zu werden . Aber wie gesagt: Wenn es schon zu spät ist, finde ich, dass Fleisch essen die respektvollere Variante gegenüber dem Wegschmeißen ist.
@Sunny: Na klar, den Vorschlag finde ich gut . Kommt aber bestimmt nicht durch, könnte ich mir vorstellen.
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#13 Re: Vegetarismus in Finnland
Ich denke, dass mit dem Vorurteil, dass die Finnen so viel Fleisch essen und Vegetarisches eher verschmähen, aufgeräumt werden muß! Nur weil an jedem schönen Wochenende vor jedem Mökki irgendwo am See der Grill qualmt, kann nicht auf einen großen Fleischverbrauch über das Jahr geschlossen werden. Die Finnen gelten seit Jahren in der EU als das Volk mit dem geringsten pro Kopf Fleischverzehr im Jahr, gefolgt von Schweden! Siehe z.B. hier (3.Absatz)
http://www.fleischerei.de/news/news_240084.html
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- sunny1011
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#14 Re: Vegetarismus in Finnland
Das ist doch endlich eine gute Statistik. Achtung! Schweden haben mehr verbraucht als Finnen (Finnen 71,1 kg/Kopf, Schweden 81,6 kg/Kopf).
So würde ich es auch rein subjektiv empfinden. Im Alltag würde ich eben auch auf Hähnchenfleisch und Hack tippen, als alltagstauglich - das wird viel gegessen - in der Tat.
Wenn man den Anteil von Fleisch in Makkara/Wurst in Betracht zieht (oder wie wird sowas gewichtet?), dann würde sich die Zahl noch halbieren und der Mehlverbrauch an die Spitze der EU treiben *vorsicht ironie*
So würde ich es auch rein subjektiv empfinden. Im Alltag würde ich eben auch auf Hähnchenfleisch und Hack tippen, als alltagstauglich - das wird viel gegessen - in der Tat.
Wenn man den Anteil von Fleisch in Makkara/Wurst in Betracht zieht (oder wie wird sowas gewichtet?), dann würde sich die Zahl noch halbieren und der Mehlverbrauch an die Spitze der EU treiben *vorsicht ironie*
Aus Finnen von Sinnen [auf Finndeutsch]: "Finnland verhält sich zu der Erde wie das Erde zu der Universum. Weisst du, wir sind ein bisschen weit weg von die Zentrum, und wenn du vorbeifliegst an uns, denkst du, ach, da gibt es doch nur Wasser und Wolken. Deswegen steigt auch wenige aus hier. Macht aber nix, sind ja auch ganz gut allein zurechtgekommen bis jetzt (...) Allerdings lässt sich dieser O-Ton (...) hochmutiger auslegen. (...) dass ihre Heimat der einzige Ort auf Erden ist, an dem sich wahrhaft intelligentes Leben findet (...)
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#15 Re: Vegetarismus in Finnland
Interessant! In der Tat ziemlich unerwartet das Ergebnis. Zumindest hätte ich nicht gedacht, dass die Spanier und Dänen auf den ersten Plätzen sind . Das erklärt bestimmt die niedrige Lebenserwartung der Dänen in Bezug auf die übrigen Skandinavier :P . Die Pølse sind schuld !
Mein Gefühl sagt mir, dass in Finnland vielleicht ausgewogener Fleisch gegessen wird, während es in Deutschland mehr a) die extremen Vielfleisch(fr)esser und b) Vegetarier gibt. Ist aber nur eine reine Vermutung. Leider scheint es keine vernünftigen Statistiken zur Anzahl der Vegetarier in jedem Land zu geben, zumindest finde ich nichts.
Mein Gefühl sagt mir, dass in Finnland vielleicht ausgewogener Fleisch gegessen wird, während es in Deutschland mehr a) die extremen Vielfleisch(fr)esser und b) Vegetarier gibt. Ist aber nur eine reine Vermutung. Leider scheint es keine vernünftigen Statistiken zur Anzahl der Vegetarier in jedem Land zu geben, zumindest finde ich nichts.