Risto schrieb am 09.09.2006 14:56
Ich habe das Beispiel "Bruno" angesprochen, weil die Lage viele Gemeinsamkeiten damit hat, dass man gegen Tierversuche ist: wer gegen Tierversuche ist, ist bereit, die medizinische Entwicklung samt die allgemeinen wissenschaftlichen Fortschritte zu hämmern (und damit die Erheilung lebensbedrohlicher Krankheiten anderer Menschen zu gefährden), genau wie diejenigen, die gegen das Töten von Bruno waren, bereit waren, die Sicherheit der in der betreffenden Gegend lebenden (anderen) Menschen zu gefährden.
Das sehe ich anders. Im Fall Bruno stimme ich dir zu, aber ich bin überzeugt, dass Tierschutz und der Respekt vor den Rechten der Tiere den nötigen wissenschaftlichen Forschritt nicht hemmt.
Denn:
1. Geben Tierversuche oft
keinen Aufschluss über die Reaktionen am Menschen. Der Fall "TGN 1412" ist nur ein aktuelles Beispiel. Andere Beispiel sind u.a., dass einige Chemikalien, die im Tierversuch getestet werden, bei einigen Tieren Krebs auslösen und bei anderen nicht. Wie woll man bitte so wissen, wie der Mensch reagiert?
2. Es gibt bereits eine breite Palette Verfahren, die tierversuchsfreie Tests ermöglichen.
Gewohnheit, Bequemlichkeit, Gleichgültigkeit und mangelnde finanzielle Förderung verhindern jedoch die Umsetzung. Teilweise ist es noch nicht einmal selbstverständlich, dass ein Tierversuch, der durch ein behördlich anerkanntes tierversuchsfreies Verfahren ersetzt werden könnte, verboten wird [img]mad.gif[/img] .
Teilweise gibt es auch Alternativen, bei denen die Anzahl der Tiere, die sterben, bis um 90% reduziert werden kann, wie zum Beispiel beim Test auf Toxidität. In Europa wird seit einigen Jahren im Allgemeinen diese Methode verwandt. Die USA verlangen aber bei der Einfuhr von Pflanzenschutzmitteln noch den alten Test, bei dem die Hälfte der Tiere stirbt. Um den deutschen Export nicht zu beeinträchtigen, wird dann in Deutschland auch dieser Test praktiziert, bei dem 90% mehr Tiere völlig unsinnig sterben [img]mad.gif[/img] !
So unsinnig. Wo hemmt der Tierschutz da bitte den Fortschritt??
Und dann bleibt natürlich die Frage, wieviel Fortschritt wir überhaupt wollen. Wie weit will man die Spirale eigentlich noch drehen? Es wird immer neue Krankheiten geben und alle müssen irgendwann sterben.