Wieso Uraltsysteme? Sie kennen's nicht, sie brauchen nicht.
Peter hat geschrieben:Positiver Nebeneffekt: Beim Fensterputzen habe ich oder besser die Hausfrau

nur zwei Flächen anstatt sechs zu putzen.
In Finnland gibt es keine Hausfrauen
Das Problem sind nicht die Flügel, sondern sie erstmal ausseinander zu montieren, Spinnennetze zu entsorgen und den zig jährigen Dreck der Vorbesitzer abzukriegen. Wir hatten in der ersten Wohnung so matte Scheiben, weil sie nur der Regen geputzt hat. Das Aussehen der Fenster hat hier einen sehr geringen Stellenwert.
Peter hat geschrieben:
Zu 3. Eine wirklich dicht schließende Haustür habe ich in Finnland bisher nicht gesehen. Diese haben im Gegensatz zu unseren Haustüren mit zweifachem oder sogar dreifachem Falz meist nur einen und wenn überhaupt, dann nur eine umlaufende Dichtung. Man muss den Eindruck haben, dass Energie in Finnland nichts kostet...
Tut sie auch nicht. Finnen sind irgendwo an der Spitze der Heizernationen (man merkt's auch deutlich in öffentlichen Räumen). Sowas wie Energiepass wird man sicherlich in 25 Jahren einführen und die Idee an sich reissen. Allerdings muss ich sagen, dass deutscher "Sog"-bau mich auch nicht immer überzeugt, denn Schimmelprobleme deswegen gibt es genug und das Klima ist Innen auch nicht so angenehm, wenn rein GAR kein Luftaustausch stattfindet. Hier gibt es Schimmel aus anderen Gründen.
Peter hat geschrieben:
Zu 4. Die Haustürschlösser sind wirklich ein Witz. Schlösser sinds, ja, aber Sicherheitsschlösser? Ich habe dies bisher für mich damit begründet, dass die Finnen vielleicht kein so großes Sicherheitsbedürfnis haben, weil weniger eingebrochen wird?
Glaub mir, die sind sehr schwer aufzukriegen, wenn man sich aussperrt

. Vor einigen Jahren haben sie so Metalstäbe an der Tür verkauft, die man an die Tür anbringt, damit man mit einer Brechstange (Holz auf Holz: Pfosten und Tür) die Tür nicht aufkriegt. Auch alle Türen gehen nach aussen auf und jeder Finne regelmässig im Ausland nie die Hotelzimmertür mit dem Schlüssel aufkriegt, weil sie mit der Logik etwas überfordert sind
Derzeit verkaufen sich Alarmsysteme sehr gut und Versicherungen akzeptieren als Schlösser oftmals nur Abloy. Es wurde erst vor einigen Tagen vermeldet, dass sehr viele Einbrüche stattfinden, die Täter sind Ausländer (in diesem Wortlaut).
Peter hat geschrieben:
Ich könnte mir vorstellen, dass die Türen und Fenster in einem modernen Wohnhaus in Helsinki anders aussehen als in den Holzhäusern auf dem Lande.
Na, nicht wie Mökki aber keinesfalls modern. Rolladen wären perfekt gegen die Sommerhelligkeit, zumal sie Finnen beim einschlafen zusetzt, aber man kennt und braucht sie nicht, auch nicht die älteren zum Aussenaufbau statt integrierte, die auch bei der finnischen Bauart machbar wäre.
Peter hat geschrieben:
Und noch ein Grund für die einfachere Technik beim Hausbau in Finnland mag eine Rolle spielen: Wir Deutschen haben den Perfektionismus auf die Spitze getrieben. Alles muss 200%-ig sein und mindestens hundert Jahre halten. Jede Kleinigkeit, und wenn nur mit dem Mikroskop erkennbar wird beanstandet. Dieser Wahn führt dazu, dass alles teurer wird und für viele Menschen nicht mehr bezahlbar ist. schon allein wenn ich eine "Waschtischgarnitur" fürs Bad (nannte sich früher schlicht "Wasserhahn"

) kaufen möchte, werde ich in großen Baumärkten Wie Hornbach von dem riesigen Angebot geradezu erschlagen. Die Frage ist, ob das alles sein muss. Große Auswahl heißt ja auch mehr teure Lagerfläche.
Technikbegeistert sind sie, aber keinesfalls perfektionistisch. Es soll funktionell sein und beim Handwerk fehlen die perfektionistische Fertigkeiten (d.h. was man nicht sieht, spielt keine Rolle, auch wenn's einen halben Meter aus der Wand herausragt). Und teuer darf es sein auch ohne Wahn. Wir sind fast aus den Latschen gekippt, wenn eine einfache Falttür aus Holz 1200 Euro kostet und ein kastenförmiger Waschtischunterschrank mit Waschtisch und Spiegel 6000 Euro (kein Holz, lediglich Melamin). Und ein Zaun einmal um die Ecke 8 000 Euro (für ein 800 qm Grundstück).
Peter hat geschrieben:
Abschließend kann ich für mich sagen, dass ich mit der finnischen Mentalität mit dem Blick auf das Wesentliche sehr gut leben könnte.
Ich nicht
Peter hat geschrieben:
Ich benötige keinen goldenen Wasserhahn im Porsche-Design, Steckdosen und Schalter aus Edelstahl oder Keramik oder Fliesen den Quadratmeter für 100,- Euro.
Also lieber 08/15 zum Preis vom Porschedesign?
Peter hat geschrieben:
Nur in Sachen Energie bin ich pingelig. Da würde ich bei einem Bauvorhaben in Finnland warsch. nach deutschem Standard schielen.
Haben schon einige versucht
Uns steht wieder Küchenumbau, Wand reissen

, Korkboden (schwedisch

), Deckenaufbau für Küche, Wohnzimmer und Diele (neue helle Paneele, denn hier herschen noch die 70er und ich kann die blöde Holzdecke nicht noch länger auf meinem Rücken tragen *micherschlagenfühl*

) und Tapezieren nach... ähm 9 Jahren (wird aber nicht schmutzig, nur reisst in Holzhäusern höllisch und ist megalangweilig - so lang).