
Die Bundeszentrale für politische Bildung kenne ich auch, da habe ich mir auch schon zahlreiche Sachen bestellt. Danke aber für die Adresse, die ist mir neulich abhanden gekommen.

Natürlich habe ich die Flüchtlinge aus Ostpreußen, dem Sudetenland usw. nicht vergessen! Das meinte ich ein wenig anders - das hast du falsch verstanden, Svea! Ich meinte das bezogen auf die Plattenbauten bzw. das schnelle Wachstum der Bevölkerung so mancher Städte in Finnland, z. B. Lahti. Dazu hatte Naali ja vorher was geschrieben.
Allerdings hast du Recht Svea, alles was die anderen gemacht haben, "geht in Ordnung" und alles was die Deutschen, die Nazis gemacht haben, ist ein Verbrechen. Da sollte man endlich mal ganz offen die andere Seite betrachten - was hat Stalin alles gemacht mit den deutschen Kriegsgefangenen? Aber wenn ich das hier so schreibe denke ich doch daran - da kommen doch gleich wieder die vom Zentralrat der Juden in Deutschland und sagen, wie schlimm die Verbrechen der Nazis doch waren (waren sie ja auch) und die Deutschen müssten ihre ewige Schuld anerkennen und es sei schlimm, wie sich der Rechtsradikalismus in Deutschland wieder ausbreiten könne (Letztere beiden sind doch quatsch). Dazu kann ich nur sagen, ich habe überhaupt keine Schuld und nehme auch keine Schuld auf mich. Das ist Geschichte, das war, genau wie der Vietnamkrieg und damit Basta. Wir, damit meine ich die heutige Generation, auch in anderen Ländern, haben lediglich die Aufgabe, so ein schweres Verbrechen nicht vergessen zu lassen, nichts mehr, keine Schuldanerkennung und sonst was!
Aber was auch schlimm ist, oft wird vergessen, dass auch die Japaner, Italiener, Österreicher, Türken und Finnen zumindest eine Zeit lang an deutscher Seite gekämpft haben. Das weiß doch kein Mensch!
Svea, du hast es sehr passend beschrieben mit dem Satz, "alle anderen waren und sind ja gute Menschen, wir können wir das vergessen"! Es wird langsam Zeit in Deutschland, dass wir mal die Welt wachrütteln, dass die merken, dass auch andere am 2. Weltkrieg beteiligt waren. Und der Zentralrat der deutschen Juden sollte sich auch lieber mal der Zukunft des Judentums in Deutschland zuwenden, anstatt immer wieder alte Wunden offenzureißen.
Ich würde nicht gerade sagen, dass die Lage in Deutschland nicht viel entspannter war. Deutschland hatte doch ganz andere Möglichkeiten als Finnland damals. In Finnland gab es keinen Wohnraum, es gab nur kleine Dörfer. Hier gab es genügend große Städte, die zumindest übergangsweise Wohnraum zur Verfügungstellen können. Dazu gab es haufenweise Arbeit, die goldenen 50er kennst du doch sicher auch noch. Von daher haben die Flüchtlinge sofort Arbeit beim Wiederaufbau der Städte gefunden. Später wurden wegen Arbeitskräftemangel noch die Italiener und später die Spanier hier hoch geholt. Also ich würde da schon sagen, dass es hier etwas anders aussah als damals in Finnland, wo ganze Städte neu gebaut werden mussten. Gut, hier mussten sie auch teilweise aus Schutt und Asche wieder aufgebaut werden, aber trotzdem.