Schließung von Nokia-Werk in Bochum

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Sapmi
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#61 Re: Schließung von Nokia-Werk in Bochum

Beitrag von Sapmi »

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Viikko maastossa antaa enemmän kuin vuosi arkea

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Syysmyrsky
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#62 Re: Schließung von Nokia-Werk in Bochum

Beitrag von Syysmyrsky »

Sehr gut beobachtet ;)

Aus "Neues Deutschland" von heute


Von Andreas Knudsen, Kopenhagen,

In Finnland hält sich das Interesse für die Sorgen der Beschäftigten des Bochumer Nokia-Werks in Grenzen. Man hat eigene Probleme.
Nokia ist vielerorts zum Synonym für Finnland geworden. Legt man zur einzigartigen Entwicklung des Unternehmens vom lokalen Kabel- und Gummiproduzenten zum weltweit führenden Mobilfunkkonzern noch das Bild des gemütlich in der Sauna schwitzenden Finnen dazu, ist das Klischee perfekt.

Doch nordeuropäische Unternehmen leben in der gleichen harten geschäftlichen Wirklichkeit wie andere auch. Nokias Geschäftsführung gibt immer wieder zum Besten, dass man knallhart und nach übergeordneten Unternehmensinteressen habe handeln müssen, um von dem dünn besiedelten Land an der EU-Peripherie aus die Position des Weltmarktführers zu erklimmen. Nokia ist zwar der Goliath an der Helsinkier Börse, doch aus den spärlichen Informationen, die über die Aktienverteilung an die Öffentlichkeit gelangt, haben Analysten geschlussfolgert, dass die Hälfte der Anteile sich in US-amerikanischer Hand befindet. Nur etwa jede zehnte Aktie ist in finnischem Besitz, was in etwa dem Anteil deutscher Investoren entspricht.

Ohne Rücksicht auf Reaktionen in der Heimat handelte die Nokia-Führung schon Anfang der 90er Jahre, als der Konzern in ernsten Schwierigkeiten steckte. Man trennte sich damals von Vielem, was nicht mit Mobilfunk zu tun hatte – und das, obwohl Finnland mit dem Wegfall des sowjetischen Marktes damals die schwerste Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit durchlebte und die Arbeitslosigkeit auf zwölf Prozent hochgeschnellt war. Bis 2000 war Finnland trotzdem noch der wichtigste Produktionsstandort, doch dann begann man, stärker auf China, Brasilien, Ungarn und Indien zu setzen. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, wie es hieß.

Neben Bochum ist die Fabrik im finnischen Salo mit gut 2500 Mitarbeitern der letzte Produktionsstandort in einem Hochlohnland. Hier ist neben der Massenfertigung von Modellen der oberen Preisklasse sowie Forschung und Entwicklung auch die Musterproduktion neuer Handy-Modelle mit kleinen Stückzahlen angesiedelt. Finnland hat einen relativ geringen Anteil am Gesamtausstoß des Konzerns. Dass die Zahl der finnischen Beschäftigten mit etwa 20 000 relativ stabil geblieben ist, hängt damit zusammen, dass sich der Konzern stark umorientiert. IT-Dienstleistungen rund um das Handy wie Software, Navigation, Spiele sowie das Downloaden von Musik spielen längst eine weit wichtigere Rolle in den Planspielen des Kommunikationsgiganten als die klassische Produktion von Mobiltelefonen.

Die Herstellung in Finnland gilt im Vergleich zum Standort Bochum als kostengünstiger und flexibler, da Nokia hier stark auf einheimische Zulieferer zurückgreift. Beschäftigte aus Nordfinnland demonstrierten schon im März 2006 bei der Hauptversammlung des Konzerns gegen verschärfte Konditionen. Der Zulieferer Perlos, der Gehäuse für Nokia-Handys produziert, kündigte im vergangenen Jahr die Einstellung der Produktion in Finnland und die Schließung zweier Werke in Nordkarelien an, was mehr als 1000 Mitarbeitern den Job kostete.

Gewerkschafter in Salo haben in den letzten Tagen ihre Solidarität mit den Bochumer Kollegen ausgedrückt. Indes erinnern finnische Medien daran, dass Fujitsu-Siemens im Jahr 2000 ihre Computerfabrik im finnischen Kilo mit 400 Beschäftigten schloss und die Produktion nach Augsburg verlagerte. Damals habe es keine Proteste aus Deutschland gegeben. Der Fall beschäftigt noch immer die Justiz: In den nächsten Tagen entscheidet das Oberste Gericht Finnlands, ob eine Klage von Gewerkschaftern beim Europäischen Gerichtshof wegen Verstoßes gegen finnische Gesetze zulässig ist.

Für Schlagzeilen sorgt auch eine aktuelle Betriebsschließung. Im Januar gab der Holz- und Papierkonzern Stora Enso das Aus für das Werk Kemijärvi in Lappland bekannt. In dem strukturschwachen Gebiet werden fast 1000 Mitarbeiter entlassen. Proteste der Beschäftigten und finnischer Politiker gab es wie jetzt in Bochum, doch der Beschluss wurde mit Verweis auf Weltmarktzwänge nicht zurückgenommen.

Auch Nokia erklärt, der globale Wettbewerb und die Forderung der Verbraucher nach billigen Produkten ließen keinen Raum für Standortsentimentalitäten. Ziel sei es, den heutigen Weltmarktanteil von 40 Prozent mindestens zu verteidigen, was mit Bochum nicht zu schaffen sei. Laut Vorstandschef Olli-Pekka Kallasvuo ist der Handypreis bereits in den letzten vier Jahren im Schnitt um 35 Prozent gesunken. Der Trend zum Billiggerät verschärfe sich weiter, da auf absehbare Zeit das Wachstum aus Regionen mit niedrigen Einkommen wie Afrika und Asien kommen werde. Leider lehrt die Erfahrung: Solange die Bilanzen stimmen, wird Kallasvuo mit den Vorwürfen leben können, Bochum eiskalt und mit einer erbärmlichen Kommunikationsstrategie geschlossen zu haben.
Zuletzt geändert von Syysmyrsky am 28. Jan 2008 13:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Syysmyrsky
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#63 Re: Schließung von Nokia-Werk in Bochum

Beitrag von Syysmyrsky »

Aus "Neues Deutschland" von heute:

Silicon Valley auf Rumänisch
Von Matthias Wetzel, Jucu

Statt in Bochum lässt der finnische Konzern Nokia seine Mobiltelefone künftig im rumänischen Jucu fertigen. Unser Korrespondent besuchte den Ort dieser Tage.
Nein, wie ein Investorenparadies sieht Jucu wirklich nicht aus. Der kleine Ort präsentiert sich als teilweise unpassierbare Schlammwüste. Auf der Suche nach IT-Spezialisten begegnet man alten Männern mit Fellmützen und Mütterchen mit Kopftuch, die vor dem Dorfladen den neuesten Tratsch austauschen. Nokia, der Millioneninvestor, spielt dabei kaum eine Rolle.

Eine alte Bäuerin winkt beim Namen des finnischen Handy-Herstellers sogar empört ab und sucht das Weite. Ihre Freundin meint, dauernd komme jemand und befrage die Dörfler nach Nokia. Bis vor kurzem habe sie gar nicht gewusst, was der Name bedeute. Freilich sei sie jetzt schlauer, aber dass sich durch das neue Werk ihr Leben verbessere, glaube sie nicht. »Die suchen doch qualifizierte, junge Leute und die gibt es in Jucu schon lange nicht mehr.« Die seien schon längst ins Ausland oder in die nahe gelegene Großstadt Cluj gezogen. Für Jucu werde sich nichts ändern.

Auch Olimpia Muresan, die Verkäuferin im Dorfladen, ist skeptisch. »Ich glaube nicht, dass durch das Nokia-Werk unser Umsatz steigen wird. Man kann ja hoffen, aber hier in Jucu wird sich nicht viel ändern.«

Das sieht der Bürgermeister des 4000-Seelen-Ortes, Ioan Pojar, ganz anders. Durch die Steuereinnahmen werde Jucu in den nächsten Jahren erblühen. Der kräftige Endvierziger residiert in einem mit Fahnen und Wimpeln vollgestopften Büro. Auf dem Schreibtisch liegen seine beiden Handys, natürlich Nokia-Telefone. Aber das sei Zufall, lacht er. »Dass die Finnen kommen, ist ein Glücksfall für Rumänien und natürlich ganz besonders für unser Dorf. Durch die Steuereinnahmen können wir in den nächsten Jahren die Dorfstraße asphaltieren, einen neuen Kindergarten bauen und eine Gesundheitsstation errichten.« Auch die Bauern profitierten von der Ansiedlung. Schließlich seien innerhalb kurzer Zeit die Grundstückspreise explodiert. Bekam man früher für den Quadratmeter Bauland ein bis zwei Euro, so sind es heute bis zu 200 Euro.

Und gebaut wird bereits. Am Dorfrand steht ein neues Hotel, und eine Eigenheimsiedlung ist auch im Entstehen. »Ein Bebauungsplan ist gerade in Arbeit. Hundert neue Wohnungen werden entstehen. Schließlich müssen die Beschäftigten ja irgendwo unterkommen«, sagt Pojar. Doch diese hundert Wohnungen dürften nicht reichen, glaubt man den Verlautbarungen aus dem Arbeitsamt von Cluj. Die jüngste Schätzung der Behörde spricht von 15 000 Arbeitsplätzen, die Nokia indirekt in der Region schaffen werde. Woher die kommen sollen, weiß allerdings auch Bürgermeister Pojar noch nicht so genau.

Die Region ist in Aufruhr und Nokia stellt so etwas wie den Heilsbringer dar. Natürlich haben die Leute schon von der Werkschließung in Bochum gehört, aber das Mitleid hält sich in Grenzen. Die haben all die Jahre von Nokia profitiert und jetzt sind wir eben mal dran, ist die allgemeine Meinung. Was daran so schrecklich sei, versteht auch Pojar nicht. »Dass hier in den letzten Jahren ein Werk nach dem anderen zugemacht hat, kennen wir selbst. Im Unterschied zu Deutschland haben unsere Leute aber keine Sozialpläne, Beschäftigungsgesellschaften und solche schönen Dinge bekommen. Von heute auf morgen saßen sie auf der Straße und fertig.«

Mitleid gibt es für die Deutschen keins. Im Gegenteil. Die Aussage des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Rüttgers, dass die rumänischen Arbeiter nicht qualifizierter seien als die deutschen, hat für Empörung gesorgt. Rumänische Abgeordnete sprachen von einem »diskriminierenden und arroganten Ton«. Doch das sind nur Nebengeräusche. Zu groß ist der Stolz, dass sich ein internationaler Konzern in Rumänien ansiedelt. Der Slogan vom »Silicon Valley« geistert durch die rumänische Medienlandschaft, und viele sehen schon die nächsten internationalen IT-Konzerne in Jucu produzieren.

Fortsetzung folgt ...
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Syysmyrsky
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#64 Re: Schließung von Nokia-Werk in Bochum

Beitrag von Syysmyrsky »

... Fortsetzung ...

Kein Zweifel, die Produkte bewegen sich auf internationalem Spitzenniveau. Ganz anders dagegen die Lohnvorstellungen der Finnen. Laut Medienberichten sollen die Löhne im Nokia-Werk zwischen 170 und 250 Euro liegen. Das ist noch weniger als der derzeitige rumänische Durchschnittslohn von 320 Euro. Wie man zu diesen Konditionen fähiges Personal rekrutieren will, wird sich zeigen. Auch Pojar ist skeptisch: »Zur Zeit boomt hier im Raum Cluj die Konjunktur. In der Baubranche werden derzeit Löhne bis zu 700 Euro gezahlt. Da wird sich auch Nokia etwas einfallen lasssen müssen.«

Pojars Sicht wird von Experten bestätigt, die die Ansiedlung anderer Konzerne in Rumänien beobachten. Das größte Problem sei es, qualifizierte Arbeitskräfte zu bekommen. Viele seien schlecht ausgebildet, und die klugen Köpfe gingen ins Ausland, um ordentlich zu verdienen. Das hat zur Folge, dass sich Firmen Fachkräfte gegenseitig abwerben. Da das nur mit mehr Geld geht, steigen die Lohnkosten. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes allein im letzten Jahr in Rumänien um fast 25 Prozent.

Von Pojars Büro bis zur Baustelle sind es etwa fünf Kilometer. Tauwetter hat die Straßen aufgeweicht und in Schlammgräben verwandelt. LKW bahnen sich den Weg, bringen Material und Menschen auf den Bauplatz, einen einstigen Kartoffelacker. Dass hier ab 11. Februar die ersten Handys made in Jucu ausgeliefert werden sollen, scheint ein wenig illusionär. Die riesige Halle steht inmitten gigantischer Erdhaufen und Schlammseen. Im Baulager neben dem Werk spürt man das erste Mal hautnah, was Globalisierung heißt. Das Stimmengewirr beim Turmbau zu Babel kann nicht größer gewesen sein. Autos mit ungarischen, polnischen, tschechischen, britschen und deutschen Kennzeichen stehen vor den Wohncontainern. Der Auftragnehmer für den Bau stammt aus Deutschland.

Ein Tscheche mit Aktentasche und Bauhelm verweist auf den Nokia-Bauleiter. Wenig später ist Mr. Knight, zur Stelle. Unter dem Helm des hageren Schotten blitzen graue Haare. Nein, die habe er schon vorher gehabt, grinst er. Zwar seien die Termine hier in Jucu knapp, aber das kenne er schon von anderen Nokia-Baustellen. Er könne versichern, der Produktionsstart sei nicht gefährdet. Und das sei schon alles an Informationen, die er geben dürfe. »Die Konzernleitung hat eine Nachrichtensperre verhängt. Der internationale Presseansturm in der letzten Zeit war einfach zu groß«, entschuldigt er sich. Erst vor ein paar Tagen habe sich ein rumänisches Kamerateam in die Halle geschlichen und Aufnahmen gemacht. Zudem werde er nicht für Interviews bezahlt, sondern um den Baufortschritt zu überwachen. Mit diesen Worten eilt er wieder auf die Baustelle und verschwindet im Gewirr von Helmen, Baggern und schweren LKW.

Dass Zeit Geld ist, bemerkt man spätestens dann, wenn die Nokia-Verantwortlichen über das Produktionsvolumen des neuen Werkes sprechen. Ab Mitte des Jahres soll alle fünf Sekunden ein Handy in Jucu das Band verlassen. Eines der ersten will sich Bürgermeister Pojar in seinem Büro ins Regal stellen. Als Zeichen der Hoffnung für Jucu und Rumänien.
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Lukutoukka
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#65 Re: Schließung von Nokia-Werk in Bochum

Beitrag von Lukutoukka »

Erstaunlich, weder zum ersten Artikel noch zu dem von Syys danach veröffentlichten Artikel habe ich in der rp-online oder Zeitung etwas gelesen. Schon erstaunlich wie unterschiedlich die Berichterstattung sein kann. Und das ist kein Einzelfall. :rolleyes:
Erst wenn man viel gelesen hat, lernt man wenig Bücher schätzen.
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Tuisku
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#66 Re: Schließung von Nokia-Werk in Bochum

Beitrag von Tuisku »

Auch in der Schweizer Presse ist die Schliessung in Bochum ein paar Zeilen wert:

Trotz eines Rekordgewinns von 7,2 Milliarden Euro hält der finnische Mobilfunk-Weltmarktführer Nokia an der geplanten Schliessung seines Bochumer Handy-Werkes fest. Vorstandschef Olli-Pekka Kallasvuo sagte bei der Vorstellung der Konzernbilanz 2007 in Helsinki: "Ich möchte mich öffentlich entschuldigen, aber der Schritt ist notwendig." Die Bochumer Fabrik stelle 6 Prozent der Nokia-Handys her, auf sie entfielen aber 23 Prozent der weltweiten Lohnkosten des Konzerns.
Der Handy-Weltmarktführer überrachte die Märkte mit glänzenden Zahlen für das Jahr 2007. Nokia steigerte seinen Reingewinn im vergangenen Jahr um 67 Prozent auf 7,2 Milliarden Euro. Der Umsatz wuchs um 24 Prozent auf 51,1 Milliarden Euro. Der Kurs der Nokia-Aktie stieg daraufhin um fast 14 Prozent. Die Bochumer Belegschaft forderte angesichts der Rekordgewinne den Erhalt des Standortes.


Quelle: Neue LZ, 25.01.08.
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sunny1011
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#67 Re: Schließung von Nokia-Werk in Bochum

Beitrag von sunny1011 »

Sehr gut Hintergründe recherchiert und erläutert :) :thumbsu:
Syysmyrsky schrieb am 28.01.2008 14:16
In Finnland hält sich das Interesse für die Sorgen der Beschäftigten des Bochumer Nokia-Werks in Grenzen. Man hat eigene Probleme.
Stimmt.
Syysmyrsky schrieb am 28.01.2008 14:16
Für Schlagzeilen sorgt auch eine aktuelle Betriebsschließung. Im Januar gab der Holz- und Papierkonzern Stora Enso das Aus für das Werk Kemijärvi in Lappland bekannt. In dem strukturschwachen Gebiet werden fast 1000 Mitarbeiter entlassen. Proteste der Beschäftigten und finnischer Politiker gab es wie jetzt in Bochum, doch der Beschluss wurde mit Verweis auf Weltmarktzwänge nicht zurückgenommen.
Stimmt nicht. Sie tun's im Vgl. zu Deutschland nix und darüber wird gespottet und teilw. in Diskussionen angeprangert, dass die finnischen Politiker im Falle Stora Enso eben nicht viel tun [img]mad.gif[/img]
Syysmyrsky schrieb am 28.01.2008 14:25
Kein Zweifel, die Produkte bewegen sich auf internationalem Spitzenniveau. Ganz anders dagegen die Lohnvorstellungen der Finnen. Laut Medienberichten sollen die Löhne im Nokia-Werk zwischen 170 und 250 Euro liegen. Das ist noch weniger als der derzeitige rumänische Durchschnittslohn von 320 Euro. Wie man zu diesen Konditionen fähiges Personal rekrutieren will, wird sich zeigen. Auch Pojar ist skeptisch: »Zur Zeit boomt hier im Raum Cluj die Konjunktur. In der Baubranche werden derzeit Löhne bis zu 700 Euro gezahlt. Da wird sich auch Nokia etwas einfallen lasssen müssen.«
Sie zahlen wieder mal mit Namen :wall:
Zuletzt geändert von sunny1011 am 28. Jan 2008 17:56, insgesamt 1-mal geändert.
Aus Finnen von Sinnen [auf Finndeutsch]: "Finnland verhält sich zu der Erde wie das Erde zu der Universum. Weisst du, wir sind ein bisschen weit weg von die Zentrum, und wenn du vorbeifliegst an uns, denkst du, ach, da gibt es doch nur Wasser und Wolken. Deswegen steigt auch wenige aus hier. Macht aber nix, sind ja auch ganz gut allein zurechtgekommen bis jetzt (...) Allerdings lässt sich dieser O-Ton (...) hochmutiger auslegen. (...) dass ihre Heimat der einzige Ort auf Erden ist, an dem sich wahrhaft intelligentes Leben findet (...)
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#68 Re: Schließung von Nokia-Werk in Bochum

Beitrag von Markku75 »

Und so schreibt "Die Welt" über die Schliessung des Nokia-Werkes.

http://www.welt.de/wams_print/article16 ... dwurm.html

P.S. Achtung Ironie :-)
[VERBORGEN]
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#69 Re: Schließung von Nokia-Werk in Bochum

Beitrag von Syysmyrsky »

Die Montagsfrage: "Was tun mit dem Nokia-Handy?" - von Wilfried Schmickler :D

http://www.wdr.de/radio/wdr2/westzeit/d ... ?id=151944

Noch ist die Verbindung zu dieser Datei da. Heute Mittag vielleicht nicht mehr, keine Ahnung.
Hinter einem denglisch-babylonischen Sprachgewirr kann man sich wunderbar verstecken, Wissenslücken vertuschen und Kompetenz vorgaukeln.
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#70 Re: Schließung von Nokia-Werk in Bochum

Beitrag von sunny1011 »

@Markku

:D

Ooops!
Es gibt einen Antrag an die Vereinten Nationen, Finnland an Russland oder Schweden zurückzugeben


Ich glaub ich muss weg hier 80

Es gab sogar den Bandwurmeintrag in Wikipedia, ist aber sicherlich gesperrt/gelöscht. Huh.
Aus Finnen von Sinnen [auf Finndeutsch]: "Finnland verhält sich zu der Erde wie das Erde zu der Universum. Weisst du, wir sind ein bisschen weit weg von die Zentrum, und wenn du vorbeifliegst an uns, denkst du, ach, da gibt es doch nur Wasser und Wolken. Deswegen steigt auch wenige aus hier. Macht aber nix, sind ja auch ganz gut allein zurechtgekommen bis jetzt (...) Allerdings lässt sich dieser O-Ton (...) hochmutiger auslegen. (...) dass ihre Heimat der einzige Ort auf Erden ist, an dem sich wahrhaft intelligentes Leben findet (...)
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#71 Re: Schließung von Nokia-Werk in Bochum

Beitrag von Zeratul »

Welt.de: "merkwürdige Rockmusik,"
ahhhja...
"Menschen, die nur deshalb so wortkarg sind, weil ihnen die eigene Sprache zu anstrengend ist"
glaub ich ja nich, dass es daran liegt
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#72 Re: Schließung von Nokia-Werk in Bochum

Beitrag von sunny1011 »

Markku hat's erkannt - Ironie ;)
Aus Finnen von Sinnen [auf Finndeutsch]: "Finnland verhält sich zu der Erde wie das Erde zu der Universum. Weisst du, wir sind ein bisschen weit weg von die Zentrum, und wenn du vorbeifliegst an uns, denkst du, ach, da gibt es doch nur Wasser und Wolken. Deswegen steigt auch wenige aus hier. Macht aber nix, sind ja auch ganz gut allein zurechtgekommen bis jetzt (...) Allerdings lässt sich dieser O-Ton (...) hochmutiger auslegen. (...) dass ihre Heimat der einzige Ort auf Erden ist, an dem sich wahrhaft intelligentes Leben findet (...)
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#73 Re: Schließung von Nokia-Werk in Bochum

Beitrag von Hans »

So, nun bin ich wieder weg aus (D) und von dem nervigen Berichterstattungs- und Boykottgebrabbel etc. dort und freu mich auf weitere Berichterstattung an dieser Stelle.

Harald Schmidt hat's wohl auch gut dazu hingekriegt, ich habs leider verpasst, bis auf den, an einen einigen uns noch bekannten Aufruf : "Deutsche, kauft nicht bei Finnen." :)
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#74 Re: Schließung von Nokia-Werk in Bochum

Beitrag von treter »

Das rumänische NOKIA Werk hat heute mit der Produktion von Mobiltelefonen auf der ersten Montagelinie begonnen.
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Zeratul
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#75 Re: Schließung von Nokia-Werk in Bochum

Beitrag von Zeratul »

und die Leute in Bochum machen sich lächerlich mit Menschenketten-Aktionen, die nen kapitalistisches Unternehmen eh kalt lassen...
verschwendete Energie wenn man mich fragt
und Sprüche wie "das Werk bleibt und basta" sind einfach nur kindisch (in den Nachrcithen auf nem Schild gesehn...)
bringt doch alles nix
wenn Nokia gegen die Auflagen verstoßen hat, sollen sie die Kohle wieder rausrücken...
ansonsten... so ist das nunmal und Nokia ist bei weitem nicht die einzige Firma die sowas macht
aber ne deutsche Firma darf scheinbar Deutsche entlassen, ne finnische Firma aber nicht, ohne dass gebrüllt wird...
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