Sapmi schrieb:
Ist ja interessant. Und woher kommt das?
Gute Frage. Vor allem liegt es wohl daran, dass die Finnlandschweden eine recht kleine Minderheit ausmachen und deswegen einander unterstützen, um ihre Kultur und Sprache lebendig zu halten. Das ist ja bei kleine Minderheiten immer so, dass sie sich effektiv mobilisieren müssen, um etwas gemeinsam zu erreichen. Ein gutes Beispiel ist Sfp (Svenska folkpartiet), die die einzige "Sprachpartei" Finnlands ist und deren erstrangiges Ziel es ist, die schwedische Sprache in Finnland zu verteidigen. Meines Wissens nach stimmen fast die meisten Finnlandschweden auf Sfp, was die Finnlandschweden ja schon politisch gesehen vereinigt.
Dass Finnlandschweden (wie auch Reichsschweden) als glücklicher als finnischsprachige Finnen gelten, ist natürlich eine Generalisierung, und Ausnahmen bestätigen immer die Regel. Grob gesehen ist dies aber ein kultureller Unterschied zwischen finnischsprachige Personen (sowohl in Finnland als auch in Schweden) beziehungsweise Finnland- und Reichsschweden. Der typische Finnland- oder Reichsschwede (inklusive Åländer) gilt als fröhlich und selbstbewusst, der typische Urfinne als melancholisch und schüchtern, und die Ausstrahlung eines Finnlandschweden empfindet der neidische Matti Meikäläinen als die Ausstrahlung eines Mr Happy-going, dessen Leben in Bezug auf Ausbildung, Arbeit, Familie, Freunde, Gesundheit und finanzielle Lage irgendwie zu gut vorkommt, um gerecht sein zu können. Es muss sich also um Ausbeutung der finnischsprachigen Bevölkerung handeln, sagt sich der Finne, ohne über seine "Theorie" näher nachzudenken, und beginnt allmählich alles schwedische zu hassen. Dass die Mr Happy-going Ausstrahlung im Grunde vom Innen (allgemeine Lebenseinstellung) und nicht vom Aussen (Geld, Ausbildung u.s.w.) eines Finnlandschweden kommt, versteht der neidische Urfinne meistens leider nicht.