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#31 Re: Atomkraft in FIN

Verfasst: 15. Sep 2005 18:46
von Omega
Hallo?
Darf ich an dieser Stelle mal an den menschl. Verstand appellieren?

So wie´s schaut wird die Diskussion hier etwas zu giftig.

Streit vom Zaun brechen mag ich eigentlich auch nicht, nur ich lass mich hier weder anpöbeln noch sonst was.

Ihr habt´ außerdem falsch gelesen oder verstanden. Ich arbeite im Kraftwerksbau! Und nicht 365 Tage vom Jahr in einem AKW.

Zum Thema Arbeitsplatz: Es sind viele Firmen an einem Bau eines KW´s beteiligt. Unabhängig ob nun Atom, Gas, etc. Nur, was machen denn die Firmen dann, wenn keine KW mehr gebaut werden? Ich hatte auch zuvor immer vom "BAU" und nicht von der Ausserbetriebnahme geredet.

Was ich auch nicht verstehe, warum hier Familienmitglieder mit einbezogen werden?


Aber wie´s scheint, trifft das auch auf dieses Forum zu, daß es zwei versch. Seiten gibt.
Die Einen und die Anderen.
Und Lust aus einer Diskussion ein 10seitiges Streitthema zu machen hab´ ich auch nicht.
(Jetzt werden wieder Sprüche kommen, daß ich das Forum dann doch verlassen solle, wenn´s mir nicht passt. Soll jeder seine Meinung äußern.)


Omega

#32 Re: Atomkraft in FIN

Verfasst: 15. Sep 2005 23:00
von Peter
Aber, aber! Hier wird doch kein Kleinkrieg ausbrechen? Pro und Contra Atomkraft - dieses heiß diskutierte Thema kenne ich noch aus meiner Studienzeit, und das ist schon einige Zeit her. Hier hat es immer zwei Lager gegeben und wird es immer geben. Es macht keinen Sinn, hier missionieren zu wollen. Man kann seinen Standpunkt vertreten und mit Argumenten untermauern; alles andere führt irgendwann zu immer hitzigeren verbalen Schlagabtauschen bis hin zum Streit. Soweit wollen wir es doch hier wohl nicht kommen lassen, oder? Es ist vollkommen in Ordnung, dass dieses Thema kontrovers und kritisch diskutiert wird. Nur darüber kommt man auf die Idee, über Alternativen, deren Möglichkeiten und Chancen nachzudenken. Angesichts der immer bedrohlicheren zunehmenden lokalen und globalen Katastrophen infolge Raubbau an der Natur, weiter ansteigenden CO2-Ausstoß trotz Kyoto-Protokoll... brauchen wir eine kritische Gesellschaft, die sich über die Zukunft unserer Welt und der unserer Kinder und Enkel Gedanken macht, aber keine, wo sich die Leute wegen dieser Fragen gegenseitig die Köpfe einschlagen.

Peter

#33 Re: Atomkraft in FIN

Verfasst: 16. Sep 2005 16:16
von Klaus
Sapmi schrieb am 15.09.2005 18:13
Klaus schrieb am 15.09.2005 14:47
Vor allem, wenn die neue Antriebstechnik mit Wasserstoff in die Serienreife gehen kann, mit der Aufschrift "Made in Germany".
Hab kürzlich mal gelesen, dass das z. B. in Island schon sehr verbreitet ist, also wieso geht's bei uns nicht?
Ja genau! Island ist im Moment der Vorreiter in Sachen Wasserstoff. Die ganzen öffentlichen Verkehrsmittel in Reykjavík fahren nur noch mit Wasserstoff. Und bis 2020 wollen die alles auf Wasserstoff umgestellt haben, sodass die Einheimischen nur noch mit Wasserstoff fahren sollen. Das wäre die Sensation, wenn das gelingen würde. Aber dafür muss erstmal der Wasserstoffantrieb Serienreif werden. Dabei ist momentan noch ein Problem zu lösen, welches es aber in sich hat: Der Umwandler von Wasser zu Wasserstoff ist bisher noch zu groß. Aber das klappt schon, da bin ich sehr optimistisch! ;)

#34 Re: Atomkraft in FIN

Verfasst: 18. Sep 2005 19:59
von Loja
:D

Mi, 21.9. ZDF 22.15 Uhr

Abenteuer Wissen: Einsatz vor der Küste-Strom aus dem Meer

Mit einem neuen Kraftwerkstyp versuchen Forscher, die Kraft der Gezeiten in Strom umzuwandeln. Vor Südengland ist seit einem Jahr der Strömungspropeller "Seaflow" testweise im Einsatz. Der Schotte Richard Yemm entwickelte "Pelamis", ein Wellenkraftwerk, das wie eine Seeschlange aussieht.

#35 Re: Atomkraft in FIN

Verfasst: 18. Sep 2005 20:03
von Loja
:D

Do, 22.9. VOX 23.30 Uhr

Kernfusion-Energie aus dem Wasserglas? Ein Versuch

Billiger Wasserstoff wäre der Weg aus der Energiekrise. Weltweit arbeiten Forscher an der Entwicklung eines Kernfusionsreaktors. Bislang benötigte man dazu mehr Energie, als sich gewinnen ließe. Der Physiker Rusi Taleyarkhan behauptet, er könne ohne großen Energieaufwand eine Fusion im Reagenzglas erzeugen. Das wäre eine Revolution-ein Experiment.

#36 Re: Atomkraft in FIN

Verfasst: 25. Okt 2005 11:47
von sunny1011
Ich habe vor kurzem einen Bericht von der IAA über die alternativen Antriebssysteme gelesen. Wasserstoff ist voll im Trend, jedoch in der Entwicklungsphase und seeeehr kostenspielig. Demnach müsste ein Durchschnitt Opel Zafira mit Wasserstoffantrieb etwa 100.000 Euro kosten (Deutsche Massstäbe!). Erstmals, wer kauft schon Opel für 100.000 Euro *lol* und zweitens, der Preis rührt nicht etwa von der Trinkwasserknappheit hervor :D *rofl*.

Also es sieht danach aus, dass es noch eine Weile dauert.

#37 Re: Atomkraft in FIN

Verfasst: 25. Okt 2005 21:35
von Peter
Na ja, neue Errungenschaften in der Technik sind zunächst immer teuer und erscheinen unerschwinglich. Schließlich müssen die Entwicklungskosten wieder herauskommen. Wenn sich aber eine Sache erst einmal durchgesetzt hat und der anfangs exclusive Artikel zum Massenprodukt geworden ist, purzeln die Preise. Ich sehe das in der IT-Technik: Als die ersten CD-Brenner für den PC auf dem Markt erschienen kosteten diese 2500,-DM und waren für Otto Normalverbraucher schlichtweg unerschwinglich. Und heute, keine 10 Jahre später? Der Brenner ist ein Wegschmeißartikel für unter 50,-Euro geworden. Und so wird es auch bei dem mit Wasserstoff angetriebenen Auto sein, wenn es denn irgendwann kommt.

#38 Re: Atomkraft in FIN

Verfasst: 25. Okt 2005 21:42
von Peter
Mein Tipp für eine alternative, erschwingliche und absolut umweltfreundliche Energiegewinnung ist die Photovoltaiktechnik, besser bekannt als Solarenergie. Man sieht sie zunehmend: Immer mehr Häuslebauer lassen sich Solarzellen aufs Dach setzen und speisen die gewonnene Energie ins öffentliche Stromnetz. Diese Anlagen rechnen sich heute durch die zunehmende Massenproduktion dieser Technik.
Lt. Berechnungen der Anbieter amortisieren sich diese Anlagen selbst bei Vollfinanzierung über die Bank bereits nach neun Jahren. Da sind Wartung und evtl. Reparaturen schon mit einberechnet.
Hier jetzt eine ganz einfache Rechnung ohne Zahlen, die schon unzählige Male in den Medien gebracht wurde, aber von der Stromlobby (aus nachvollziehbaren Gründen) nicht aufgegriffen wird:
Energiegewinnung durch Solartechnik muss Häuslebauern und Hauseigentümern durch entsprechende Zuschüsse so attraktiv gemacht werden, dass sie gar nicht umhin kommen, sich ihr Dach, sofern die baulichen Voraussetzungen und die geografischen Gegebenheiten vorhanden sind, mit Solarzellen zu versehen. Eine solche Maßnahme würde enorme Auswirkungen auf dem Energiemarkt mit sich bringen: 1. AKW´s wären überflüssig. 2. Da eine große Entlastung herkömmlicher Kraftwerke erfolgt könnten die größten "Dreckschleudern" stillgelegt werden.
Man überlege mal: Alle Brennstoffe werden besteuert, nur Uran und Plutonium für die Kernkraftwerke nicht. Diese Steuerbefreiung bedeutet eine Subvention der deutschen Kernkraftwerke von weit über ½ Milliarde Euro im Jahr. Ferner erwirtschaften die Kernkraftwerksbetreiber aus ihren staatlich vorgeschriebenen Rücklagen, den so gen. "Rückstellungen" jährlich eine steuerfreie Rendite, mit einer daraus resultierenden Steuerersparnis in Milliardenhöhe! Wenn dieses Geld, was z.Z. in die Subventionierung der AKW´s gesteckt wird zukünftig in die Finanzierung bzw. Bezuschussung privater Solaranlagen fließen würde, würde dies sicherlich einen wahren Boom in der Solar- bzw. Photovoltaiktechnik auslösen..

Aber was rede ich! Die Marktwirtschaft bestimmt die Politik, nicht umgekehrt. Politische Entscheidungen können noch so unsinnig und kontraproduktiv sein – wenn der Markt es erfordert, spurt die Politik. Angesichts der Tatsache, dass der Staat absolut pleite ist wird da zwar jetzt etwas genauer gerechnet und hinterfragt. Angesichts von Milliardenbeträgen, die da aber weiterhin an Subventionen verschleudert werden und nur noch mehr Millionäre und Milliardäre werden lassen ist das aber geradezu eine Farce.
Fazit: Gute Alternativen mit entsprechenden Wirtschaftlichkeitsberechnungen sind schon da und müssen nicht erst erfunden werden. Sie müssen nur genutzt werden! Damit ich nicht missverstanden werde: Ich bin kein grüner Spinner dem der Spinat aus der Tasche wächst und sich kraft warmer Gedanken die Zentralheizung spart. Mir ist klar, dass mit der Umsetzung heute vorhandener Techniken und Know How nicht auf alle herkömmlichen Stromerzeuger verzichtet werden kann. Aber um auf Atomkraft verzichten zu können reichen die heute vorhandenen Alternativen allemal. Sie sind sicher, belasten nicht die Umwelt, hinterlassen kein fragwürdiges Erbe an die Nachwelt und - sind billiger!

Peter

#39 Re: Atomkraft in FIN

Verfasst: 25. Okt 2005 21:49
von sunny1011
Peter, wie komme ich im Winter dann bitte zur Arbeit? Solarbatterie, bei dem Schmuddelwetter? ;)

#40 Re: Atomkraft in FIN

Verfasst: 25. Okt 2005 23:15
von Peter
Hi Sunny,

ich denke, dass deine Frage ironisch gemeint war. Wie ich schon erwähnte - alternative Energieerzeugung ist derzeit eine Ergänzung zum Vorhandenen. Es geht ja hier um die Frage, ob AKW´s sein müssen. Also keine Angst, du kannst weiterhin Auto fahren, solange es noch Sprit gibt und du den bezahlen kannst.

#41 Re: Atomkraft in FIN

Verfasst: 26. Okt 2005 08:41
von sunny1011
Peter schrieb am 26.10.2005 00:15
Hi Sunny,

ich denke, dass deine Frage ironisch gemeint war.
Jep, deswegen der Smiley. Aber im Erst, auch hier in Finnland wurden Solarbatterien eingesetzt (in Gebäuden). Also ist der lange, dunkle Winter [img]mad.gif[/img] auch kein Hindernis. Da ich jetzt länger krankgeschrieben war, hab ich nicht so viel getankt wie immer (normalerweise 1 x wöchentlich). Der Preis hängt bei 1,349 glaube ich. In Hämeenlinna-Gegend war er schon runter auf 1,299.

#42 Re: Atomkraft in FIN

Verfasst: 26. Okt 2005 10:22
von Peter
Hallo Sanna, ich wollte deinen letzten Beitrag zitieren und habe diesen im Zustand geistiger Umnachtung versehendlich gelöscht. So ein Ärger. Tut mir echt leid ;( und geschah bestimmt nicht mit Absicht. :wall:
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Realistische Berechnungen z.B. der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe und des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung gehen davon aus, dass energetische fossile Rohstoffe wie Erdöl, Erdgas und Uran innerhalb der nächsten 30 – 40 Jahren zur Neige gehen.

Deutlich früher wird es allerdings zu Preissteigerungen kommen, von denen wir heute nicht einmal träumen und die die heutigen Preissteigerungen jeweils vor den Ferien wie Peanuts erscheinen lassen. Mit einer Preissteigerung ist ab dem Zeitpunkt zu rechnen, bei dem die Förderung die Nachfrage auf Dauer nicht mehr decken kann. Beim Erdöl wird angenommen, dass dieser Zeitpunkt, der so gen. „depletion midpoint“ bei gleich bleibender oder sogar steigender Förderung bereits in den nächsten 5 bis 20 Jahren erreicht sein wird.

Ja und da sind wir dann wieder beim Wasserstoffauto (oder einer anderen Antriebstechnik). Wenn heute ein solches Auto 100.000,-Euro kosten würde (wie du sagst), dann bezieht sich das ja nicht auf das spätere Serienprodukt sondern auf eine Kalkulation von heute. Zu erwartende Neuerungen in der Technik und Fertigung können diese Kalkulation in zwei Jahren schon wieder ganz anders aussehen lassen. Und – wie willst du ein herkömmliches Auto mit Ottomotor fahren, wenn es keinen Sprit mehr gibt, dieser staatlich nur an einen bestimmten Personenkreise per Berechtigungsschein verkauft oder einfach für den Normalverdiener nicht mehr bezahlbar ist?

#43 Re: Atomkraft in FIN

Verfasst: 23. Nov 2005 14:23
von Hans
Die anstehenden Präsidentschaftswahlen haben also auch die Atomkraft zum Thema: (HS von heut)

Need for sixth nuclear reactor divades Presidential candidates

Presidential candidates Matti Vanhanen (Centre) and Sauli Niinistö (Nat. Coalition) disagree on the need for more nuclear energy in Finland. In his response prepared for the candidate selection engine on the Helsingin Sanomat website, Vanhanen says that Finland does not need a sixth commercial nuclear reactor.
Niinistö says that a sixth reactor is necessary in the fight against climate change.
Finland currently has four commercial reactors in use, and a fifth is being built.
Incumbent President Tarja Halonen, the candidate of the Social Democratic Party, did not want to take a stand on the issue, emphasising that the decision rests with Parliament. However, as she was compelled to give an answer, she chose the option, "Five nuclear reactors is an appropriate number, and a sixth one is not needed". She also emphasised that Finland needs to have as diverse an energy production as possible, which suggests that she is not ruling out the expansion of nuclear power.

The government’s report on energy and climate, which comes out this week, leaves the nuclear issue open.
Other candidates running for President include Bjarne Kallis (Christ. Dem.) and Henrik Lax (Swed. People’s Party), both of whom support the construction of a sixth nuclear plant.
The Greens’ Heidi Hautala wants Finland to reduce its dependency on nuclear-generated electricity and to close down ageing units of nuclear power. The True Finns’ Timo Soini sees five reactors as a sufficient number, and emphasises that the issue is a matter for the Parliament.

In other issues, Vanhanen and Niinistö are willing to deprive the President of the authority of naming the members of the Board of the Bank of Finland.
Halonen disagrees. She wants the president to keep this right, and she has actually used the authority on a couple of occasions.
The candidates tend to agree on what they see as the most important tasks of the President. However, on global issues, Vanhanen sets himself apart from President Halonen and the other candidates.
Vanhanen is the only candidate to disagree with the statement, according to which one of the main tasks of the Finnish President is to work actively to eliminate inequality and poverty from the world.
"The task is an important one, but the primary task is to promote the interests of Finland and the Finnish people", Vanhanen writes in his answer.
Niinistö writes in his response: "The President of Finland takes care of Finland, and not the world. But in international fora it is also important to work on behalf of global justice", Niinistö says.
As expected, Halonen "largely agreed" with the statement that eliminating inequality and poverty is one of the most important tasks of the Finnish President.