http://www.welt.de/sport/article1304067 ... nisch.htmlWELT ONLINE: Ist Kimi Räikkönen also ein typischer Finne?
Vatanen: Ja, weil er feiern kann und hart arbeiten. Ich habe genau eine Woche vor dem Saisonfinale mit Ferrari-Teamchef Jean Todt, den ich noch aus gemeinsamen Rallyezeiten kenne, und seinem Sohn in Paris zu Mittag gegessen. Ich habe ihn gefragt: Wie macht sich Kimi? Er sagte: „Wunderbar. Ich kann ihm 100 Prozent vertrauen, er beschwert sich nie, kennt keine Tricks, auch wenn um ihn herum in der Formel 1 Politik gemacht wird. Und wenn er abends mal ein bisschen Alkohol trinkt, kommt er am nächsten Tag frisch zur Arbeit.“ Ich habe Kimi ein paar Mal getroffen. Er ist kein großer Redenschwinger, aber das sind wir Finnen alle nicht. Am Ende zählt doch, was unterm Strich herauskommt.
WELT ONLINE: Haben Sie Ihren Freund Jean Todt auch zu seiner persönlichen Zukunft bei Ferrari befragt? Es gab Rücktrittsgerüchte um ihn.
Vatanen: Ich will ihn immer überzeugen, dass er die Formel 1 verlässt. Er macht einen Höllenjob, arbeitet pro Tag 20 Stunden. Das kann man auf Dauer nicht durchhalten. Aber er ist noch nicht so weit, er wird dieses Jahr nicht zurücktreten, vielleicht nächstes Jahr.
WELT ONLINE: Kultregisseur Kaurismäki reduziert das Erfolgsgeheimnis Ihrer Landsleute auf eine einfache Wahrheit: „Der Finne an sich ist ein so guter Rennfahrer, weil er zu blöd ist, um Angst zu haben.“
Vatanen: Das ist gut. Finnen sind in allen Sportarten gut, wo man einen Helm braucht. Skifliegen, Eishockey, Rennfahren. Das ist doch kein Zufall. Wir haben exzellente Individualisten hervorgebracht, aber keine Teamplayer. Die finnische Fußballnationalmannschaft können Sie in der Regel vergessen. Da bräuchte jeder Spieler seinen eigenen Ball.
Erfirschend, wenn man über sich selbst lachen kann...
