Linus Torvalds und alles zu Linux

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Kathi
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#16 Re: Linus Torvalds und alles zu Linux

Beitrag von Kathi »

Oh, wie nett!
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Kathi
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#17 Re: Linus Torvalds und alles zu Linux

Beitrag von Kathi »

So, ich bin jetzt auch wieder unter die Pinguine gegangen und habe wieder Linux installiert (openSuSe 10.2), weil ich zum Arbeiten Programme brauche, die nicht unter Windows laufen. Hat erstaunlich gut geklappt. Dabei waren wir uns am Anfang gar nicht so sicher, weil ich Linux gerne auf meiner externen Festplatte haben wollte und man daher nicht so einfach einen Boot-Manager installieren konnte (vom USB-Laufwerk aus wollte er nämlich nicht booten). Man konnte aber recht einfach eine Boot-CD erstellen, damit funktioniert es jetzt gut.
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ulli
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#18 Re: Linus Torvalds und alles zu Linux

Beitrag von ulli »

Kathi schrieb am 16.06.2007 21:51
So, ich bin jetzt auch wieder unter die Pinguine gegangen und habe wieder Linux installiert (openSuSe 10.2), weil ich zum Arbeiten Programme brauche, die nicht unter Windows laufen.
Das gibt es auch? Ha :) , jetzt schlägt der Pinguin zurück Bild .
Kathi schrieb am 16.06.2007 21:51
Hat erstaunlich gut geklappt. Dabei waren wir uns am Anfang gar nicht so sicher, weil ich Linux gerne auf meiner externen Festplatte haben wollte und man daher nicht so einfach einen Boot-Manager installieren konnte (vom USB-Laufwerk aus wollte er nämlich nicht booten). Man konnte aber recht einfach eine Boot-CD erstellen, damit funktioniert es jetzt gut.
Ja, die externe Festplatte ist ein Aspekt, der immer wieder in diversen Foren auftaucht und manchmal Probleme bereitet. Schön, daß alles gut gegangen ist Bild . Und, rechnet der Rechner immer noch?

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#19 Re: Linus Torvalds und alles zu Linux

Beitrag von Kathi »

Ja, er rechnet noch. :)
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ulli
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#20 Re: Linus Torvalds und alles zu Linux

Beitrag von ulli »

Polizist erschießt seinen Computer

Das Betriebssystem Windows Vista von Microsoft treibt so manchen Computernutzer zur Weißglut. Ein Ex-Polizist aus dem US-Bundesstaat South Carolina hat nun sehr drastische Maßnahmen ergriffen: Er machte mit dem PC kurzen Prozess und schickte ihn per Schusswaffe in das digitale Nirvana.

Quelle: http://oncomputer.t-online.de/c/11/74/2 ... 42620.html am 11.07.2007

Pinguin-Freunde sind freundlichere Menschen Bild :) !
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#21 Re: Linus Torvalds und alles zu Linux

Beitrag von sieg01 »

Ich verstehe noch nicht, warum die Finnen meißt MS nutzen und dies auch noch hartnäckig "verteidigen/rechtfertigen".
Für die Suomis sind die eigenen Produkte immer die Besten und wo es nur geht wird kotimaisia tuoteita gekauft. Doch vielleicht liegt es daran, das Linus Finnland-Schwede ist und auch noch im Land der (un)begrenzten Möglichkeiten lebt.

Ich für meinen Teil bin ganz zufrieden, dass es noch so wenig Linux-Heimanwender gibt, denn wenn KDE oder Gnome zu populär würden und auch noch bekannt wird wie einfach .deb und .rpm -Pakete zu installieren sind, ist es nur noch eine Frage der Zeit wann Linux auch für Virenschreiber interessant wird....
www.bikestation.fi - do the ride thing!
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Zeratul
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#22 Re: Linus Torvalds und alles zu Linux

Beitrag von Zeratul »

tja aber nach wie vor laufen die hälfte der programme die ich brauche nicht auf linux
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Syysmyrsky
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#23 Re: Linus Torvalds und alles zu Linux

Beitrag von Syysmyrsky »

SPIEGEL ONLINE - 24. September 2007
URL: http://www.spiegel.de/netzwelt/tech/0,1 ... 86,00.html
UBUNTU-TAGEBUCH, TAG 1 - Das bunte Linux für jedermann
Von Jürgen Vielmeier

Kostenlos, sicher, benutzerfreundlich - so soll Ubuntu sein. SPIEGEL ONLINE hat das Anfänger-Linux im Selbstversuch getestet. Ein fünfteiliges Umstiegs-Tagebuch protokolliert die Umstiegs-Erfahrungen. Teil 1: Darum Ubuntu.

Unter Computerfreaks und Informatik-Studenten gilt Linux schon seit Jahren als das beste Betriebssystem für Heimcomputer. Normalsterblichen raten PC-Verkäufer bisher aber von Linux ab, weil es als wenig anwenderfreundlich gilt. Das aber, ist immer häufiger zu hören, soll für die kostenlose Linux-Distribution Ubuntu nicht gelten - das Programm soll ein Linux für Jedermann sein.
Das klingt gut, denn mein Laptop ist nicht mehr der Jüngste. Vor vier Jahren habe ich das kurvige BenQ-Joybook 5000 bei einer Reise nach Singapur gekauft. Der Händler hatte mir auf die Schulter geklopft und aufmunternd zugelächelt: Das sähe gut aus, meinte er, und werde lange halten. Und schnell sei es auch noch.
Ich kaufte ihm das in jeder Hinsicht ab, und eigentlich hatte er sogar Recht. Doch die Geschichte ist nun einmal vier Jahre her, im Leben eines Rechners ist das eine Ewigkeit. Heute sind ein Intel-Centrino-Prozessor mit 1,3 Gigahertz und ein Arbeitsspeicher von 512 Megabyte schon fast zu wenig für anspruchsvolle Programme. Die 30-Gigabyte-Festplatte war im Grunde damals schon klein - Microsofts aktuelles Betriebssystem verlangt allein schon 15 Gigabyte für die Installation.
Dafür schnurrt der Laptop immer noch wie ein Kätzchen, auch, wenn das Schnurren mittlerweile etwas lauter geworden ist. Auch häufen sich die Abstürze des offenbar ebenfalls gealterten Windows XP. Und je mehr Programme ich installiere, desto langsamer startet und arbeitet das System. Kennen wir das nicht alle?
Abhilfe verspricht der XP-Nachfolger Vista. Der aber passt nicht so Recht zu meinem kleinen Rechner, denn der Ressourcenhunger von Vista ist enorm. Wäre schon klasse, wenn es da etwas laufsicheres, preiswertes gäbe, das auch meinem in die Jahre gekommenen Rechenknecht Flügel verlieht.
So etwas wie Linux vielleicht, ein kostenloses, modernes Betriebssystem für Heimrechner und Server?
Der Vergleich der Eigenschaften von Windows mit den Vorzügen von Linux könnte so manchen Windows-Nutzer zu Tränen rühren: Die Festplatte defragmentieren? Gar nicht notwendig unter Linux. Hunderte installierte Programme? Machen das Linux-System nicht langsamer. Eine Registry-Datenbank mit lauter zwielichtigen Befehlen und Anwendungen? Gibt es unter Linux nicht. Virenscanner und Firewall? Bei Linux praktisch nicht notwendig.
Soweit die Theorie.
"Worauf wartet ihr noch? Steigt um!", rieten Linux-Fans schon vor Jahren. Damals, zu Windows 98-Zeiten, habe auch ich mich zum ersten Mal an Linux versucht, aber schon bald enttäuscht wieder aufgegeben: Die Installation gelang mir überhaupt erst beim zweiten Versuch. Dann wollte Linux meinen Drucker mangels verfügbarer Treibersoftware nicht erkennen. Ich kam nicht ins Internet, weil Linux meine ISDN-Karte nicht erkannte, und wirklich leichter zu bedienen war das alternative Betriebssystem auch nicht.
Doch das ist schon ein paar Jahre her. Linux wurde seitdem ständig weiter entwickelt und verbessert. Heute gibt es eine Linux-Variante, die all die alten Probleme gelöst haben soll, immer beliebter wird und sogar langsam Einzug in den Fachhandel hält: Ubuntu. Systeme mit vorinstalliertem Ubuntu gibt es mittlerweile bei Dell sowie bei mehreren kleineren PC-Verkäufern. Angeblich erwägt derzeit auch Lenovo den Schritt zum Alternativ-Betriebssystem.
Seitdem ist Linux ein ganz heißes Thema für mich. Ich entschloss mich zu dem, was ich jetzt wirklich in die Tat umsetze: Ich werde auf Linux umsteigen, ganz in Ruhe. Und ich werde nicht aufgeben, ehe alles funktioniert.
Hinter einem denglisch-babylonischen Sprachgewirr kann man sich wunderbar verstecken, Wissenslücken vertuschen und Kompetenz vorgaukeln.
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#24 Re: Linus Torvalds und alles zu Linux

Beitrag von Syysmyrsky »

In den nächsten vier Tagen werden Sie in der Netzwelt bei SPIEGEL ONLINE das Protokoll dieses Versuches zu lesen bekommen. Für alle, die ein Interesse daran haben, den Versuch mitzumachen, hier vorab ein paar Tipps:

Man kann Ubuntu ausprobieren, in dem man es von einer Start-CD aus laufen lässt. Das reicht, um ein Gefühl für das System zu bekommen.

Da Ubuntu ein nicht kommerzielles Projekt ist, gibt es das Betriebssystem kostenlos zum Download (700 Megabyte). Man kann es auch zu Preisen zwischen drei und ca. 40 Euro auf CD oder DVD kaufen. Alle relevanten Bezugsmöglichkeiten erklärt die Ubuntu-Homepage.

Wer es gleich mit einer Installation versuchen will, sollte nicht sofort seinen Arbeitsrechner "opfern": Nehmen Sie für den Versuch einen alten Rechner, den Sie aktuell nicht brauchen. Ubuntu verlangt nur mindestens 256 MB Arbeitsspeicher und 4 GB Festplattenplatz zur Installation. Auch in Sachen Prozessor ist Ubuntu weit genügsamer als Windows: Ideal, um ein älteres, vielleicht schon ausgemustertes Schätzchen wieder zu beleben.

Ausführliche und verständliche Installationstipps gibt es bei Ubuntuusers.de

Ab morgen bei SPIEGEL ONLINE:
Das Ubuntu-Tagebuch - Schritt für Schritt zum neuen, kostenlosen Betriebssystem
Dienstag: Download, Installation, erste Schritte
Mittwoch: Ein System, viele Gesichter - Ubuntu-Varianten und wofür das gut ist
Donnerstag: Schwächen - wenn Ubuntu die Hardware nicht erkennt
Freitag: Fazit - was für und wider Windows und Ubuntu-Linux spricht
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#25 Re: Linus Torvalds und alles zu Linux

Beitrag von ulli »

Syysmyrsky schrieb am 24.09.2007 18:40
In den nächsten vier Tagen werden Sie in der Netzwelt bei SPIEGEL ONLINE das Protokoll dieses Versuches zu lesen bekommen.
Ha :D , alles wird gut Bild .

Für diejenigen, denen es zu aufwendig ist (oder die einfach nicht so viel Speicherplatz haben), empfiehlt sich eine Live-CD (s.o.), um Linux 'mal zu erleben Bild .
Zuletzt geändert von ulli am 24. Sep 2007 22:07, insgesamt 1-mal geändert.
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#26 Re: Linus Torvalds und alles zu Linux

Beitrag von Syysmyrsky »

Was ich dann zu sehen bekomme gefällt mir auf den ersten Blick. Als jahrelanger Windows-Anwender muss ich mich allerdings erst an die ungewohnte Oberfläche mit ihren zwei Taskleisten gewöhnen, eine oben, eine unten. Nach kurzer Suche finde ich die Laufwerkssymbole meiner Festplatten. Sogar ins Internet komme ich.
Leider erkennt Ubuntu nur meine von Haus aus eingebaute, langsame W-Lan-Karte. Um fixer ins Internet zu können, habe ich vor einem halben Jahr einen schnellen W-Lan-USB-Stick nachgerüstet. Den erkennt die Ubuntu-CD leider nicht. Ein weiterer Wermutstropfen: Ich kann keine MP3-Musik abspielen und auch meinen Drucker nicht benutzen. Im Forum von Ubuntuusers.de gibt es aber einen beruhigenden Hinweis: Die Live-CD mag einige Geräte nicht erkennen, das später installierte System aber schon. Es besteht also noch Hoffnung.
Fest steht aber auch: Komplett auf Linux umzusteigen geht so einfach nicht. Für einige Anwendungen werde ich vorerst weiterhin Windows starten müssen. Nach den positiven Erfahrungen mit der Live-CD werde ich beide Betriebssysteme erst einmal nebeneinander auf meinem Rechner betreiben. Meine 30-Gigabyte-Festplatte scheint das zuzulassen. Das System komplett zu wechseln, braucht Zeit; Linux auszuprobieren ist aber scheinbar gar nicht so schwer.
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#27 Re: Linus Torvalds und alles zu Linux

Beitrag von Syysmyrsky »

SPIEGEL ONLINE - 25. September 2007
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UBUNTU-TAGEBUCH, TAG 2 - Linux aus dem Netz laden
Von Jürgen Vielmeier

Ein neues modernes Betriebssystem für lau? Kein Problem. Schließlich gibt es Linux. Das kann man in der Ubuntu-Variante sogar ausprobieren, ohne es zu installieren. Die Software gibt es kostenlos. Wie das funktioniert, erklärt der zweite Teil des Linux-Tagebuchs auf SPIEGEL ONLINE.

Auf ein neues Betriebssystem umzusteigen, ist normalerweise mit viel Arbeit verbunden: Man muss die wichtigsten Daten sichern, möglicherweise dringend benötigten Festplattenspeicher frei räumen, die Festplatte defragmentieren und viele Dinge neu lernen. Das geht nicht mal so eben zwischen Abendessen und Tagesschau. Ubuntu-Linux hingegen, nimmt dem Umstieg den Schrecken.
Der Grund: Ubuntu-Linux kann man bequem zusätzlich zu einer Windows-Installation auf seine Festplatte laden ohne Windows löschen zu müssen. Dann leben beide Systeme problemlos und friedlich nebeneinander auf demselben Rechner. Ubuntu bietet aber noch eine andere fantastische Möglichkeit: Man kann das kostenlose Linux ausprobieren, ohne es installieren zu müssen. Möglich macht das eine so genannte Live-CD.
Legt man so eine Live-CD in das CD-Laufwerk eines PC ein und startet den Rechner neu, lädt sich Ubuntu in den Arbeitsspeicher, ohne dabei Daten auf die Festplatte zu schreiben. Damit der Rechner von der CD statt von Festplatte startet, muss bei vielen PCs zuerst eine Einstellung im sogenannten BIOS, dem Grundprogramm jedes PCs, geändert werden.
Ins BIOS kommt man meist, indem man bei Start die Taste "Entf" gedrückt hält. Dort gibt es in der Regel ein Boot-Menü, in dem man einstellen kann, von welchem Laufwerk der Rechner starten soll. Hier ist das CD- oder DVD-Laufwerk auszuwählen. Dann speichert man die Änderungen und lässt den PC neu starten.
Nach einigen Minuten Startdauer (die variiert je nach Leistung des PCs) füllt ein orangefarbenes Hintergrundbild den Bildschirm: Ubuntu ist gestartet und steht als beinahe voll funktionstüchtiges Betriebssystem zur Verfügung. Im Idealfall kann man direkt ausprobieren, ob eine Verbindung ins Internet zustande kommt, ob Open Office funktioniert und natürlich, ob einem die Benutzeroberfläche und die Bedienelemente gefallen oder nicht.
Die wichtigste Frage ist jedoch: Wo bekomme ich so eine Live-CD eigentlich her? Ich bin auf den Webseiten von Ubuntuusers.de fündig geworden, dem offiziellen deutschen Ubuntu-Portal. Bei einem Klick auf "Downloads" in der linken Spalte der Startseite gelange ich auf eine Seite mit dem gleichen Titel. Es lohnt sich, die Einleitung zu studieren, denn dort steht unter anderem, welche Versionen von Ubuntu es gibt, welche für meine Rechner-Architektur (i386) die richtige ist, und dass man die CD als Iso-Image brennen muss.
Die CD als Iso-Image zu brennen, ist wichtig, weil sie sonst nicht bootfähig wäre, also bei einem Neustart des Rechners nicht automatisch das Betriebssystem laden könnte. Die meisten Brennprogramme unterstützen diese Möglichkeit.
Dass es Ubuntu in mehreren Versionen gibt, erfährt man spätestens in der Mitte der Download-Seite, wo man sich den gewünschten Typ aussuchen soll. Ich entscheide mich für das herkömmliche Ubuntu und die Version "desktop, alternate, server" für die PC-Architektur "i386, amd64". Hat man vorher die Einleitung auf der Download-Seite studiert, ist das weniger kompliziert als es klingt.
Mit meiner 4-Megabit-DSL-Leitung dauert das Herunterladen der etwa 600 Megabyte großen Datei rund eine halbe Stunde. Wer sich über ISDN oder ein 56K-Modem ins Internet einwählen muss, dem sei vom Herunterladen abgeraten. Das könnte gut und gerne einen ganzen Tag dauern.
Zum Glück kann man Ubuntu-CDs günstig in verschiedenen Onlineshops wie etwa Linuxshop.de, Linux-Onlineshop.de oder Ixsoft.de bestellen. Der Ubuntu-Hersteller Canonical gibt die CDs sogar kostenlos heraus. Allerdings dauert die Lieferung auf diesem Wege mehrere Wochen.
Da ich einen DSL-Anschluss habe, muss ich nicht so viel Geduld aufbringen. Stattdessen brenne ich die heruntergeladene Datei auf eine CD und starte meinen Rechner neu. Wenige Sekunden später begrüßt mich statt des gewohnten Windows-Bildschirms ein Linux-Auswahlfenster. Ich wähle "Ubuntu starten oder installieren" und warte, bis sich das System in den Arbeitsspeicher geladen hat.
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#28 Re: Linus Torvalds und alles zu Linux

Beitrag von Syysmyrsky »

SPIEGEL ONLINE - 26. September 2007
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UBUNTU-TAGEBUCH, TAG 3 - Der Desktop als Kunstwerk
Von Jürgen Vielmeier

Linux ist nicht gleich Linux: Für jeden Geschmack gibt es eine andere grafische Oberfläche. Manch ein Anwender hat seinen Linux-Desktop zum Kunstwerk ausgebaut. Die Vielfalt ist ideal für Einsteiger - Mac OS X- und Windows-Nutzer müssen sich nicht groß umgewöhnen.
Was war noch gleich eine grafische Benutzeroberfläche? Für das Thema wurde ich jüngst zum ersten Mal sensibilisiert, als ich mich beim Ubuntu-Download für eine solche entscheiden sollte. Wer schon einmal das zweifelhafte Vergnügen hatte, mit dem Windows-Vorgänger MS-DOS zu arbeiten, kann zumindest sagen, wie eine grafische Benutzeroberfläche nicht aussieht.
Unter DOS musste man auf einem schwarzen Hintergrund Befehle wie C:\ DOS\ >RUN von Hand eintippen. Diese lästige Arbeit haben grafische Benutzeroberflächen heute weitgehend übernommen. Mauszeiger, Icons, Symbolleisten, bunte Hintergründe und vor allem Fenster haben das Arbeiten am Rechner deutlich bequemer gemacht. Wie Fenster und Taskleisten angeordnet sind, kann sich von Betriebssystem zu Betriebssystem deutlich unterschieden. Bei Microsoft Windows ist die Anordnung der Oberfläche praktisch immer gleich. Für Ubuntu stehen drei recht unterschiedliche Oberflächen zur Wahl.
Machen diese in der Standard-Vorlage eher einen langweiligen Eindruck, haben einige Benutzer es verstanden, ihren Desktop mit kreativen Hintergrundbildern, Skins und Widgets zu einem digitalen Kunstwerk auszubauen. Zum Beispiel zu einer Graslandschaft mit transparenten Taskleisten, die sich optisch kaum von Apples Mac OS X unterscheidet. Oder zu einem sehr Linux-freundlichen Hintergrundbild: Das Linux-Maskottchen, der Pinguin "Tux", hält eine Fliegenklatsche in der Flosse und schielt verdächtig nach dem Windows-Schmetterling vor seinen Augen.
Die vier Ubuntu-Varianten Ubuntu, Kubuntu, Xubuntu und Edubuntu werden mit verschiedenen grafischen Oberflächen ausgeliefert. Die von Haus aus eingestellte Anordnung ist aber eher als Beispiel zu verstehen. Man kann an ihr fast alles verändern.
Das Standard-Ubuntu verwendet die Oberfläche Gnome und einen Hintergrund mit weichen, rötlichen Pastelltönen. Gnome (GNU Network Object Model Environment) hat eine Taskleiste oben und eine weitere unten. Uhr, Lautstärkeregelung und die Icons geöffneter Anwendungen befinden sich, anders als bei Windows, rechts oben.
Die übrige Darstellung ist Windows sehr ähnlich: Geöffnete Programme ordnet Gnome in der unteren Taskleiste an. Eine Besonderheit bei allen Ubuntu-Versionen ist die Möglichkeit, zwischen mehreren Desktops hin und her zu schalten. Wenn Bildschirm und Taskleiste zum Beispiel mit zehn Anwendungen schon reichlich gefüllt sind, kann man einfach einen zweiten Desktop öffnen und eine neue Taskleiste mit Anwendungen füllen.
Kubuntu verwendet die Oberfläche KDE (K Desktop Environment), die am ehesten an Windows erinnert. Es gibt nur eine Taskleiste unten, in der sich auch Uhr und geöffnete Anwendungen befinden. Links unten gibt es wie bei Windows eine Start-Schaltfläche, die bei KDE mit einem großen K versehen ist. Probiert man KDE aus, fällt schnell auf, dass Kubuntu deutlich mehr Einstellungsmöglichkeiten bietet als Ubuntu.
Das eröffnet auch Designern Tür und Tor. Mit Abstand die meisten Desktop-Designs gibt es für KDE. In Hinblick auf die Standard-Einstellung wird klar warum: KDE wirkt sehr kantig, fast metallisch, und wird von Haus aus mit einem wenig einladenden stahlblauen Hintergrund ausgeliefert.
Xubuntu arbeitet mit der grafischen Benutzeroberfläche Xfce. Nach der Installation startet und arbeitet der Rechner deutlich schneller und ruhiger als bei Ubuntu, Kubuntu und Windows XP.
Zuletzt geändert von Syysmyrsky am 27. Sep 2007 09:15, insgesamt 1-mal geändert.
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#29 Re: Linus Torvalds und alles zu Linux

Beitrag von Syysmyrsky »

Was sich die Entwickler wohl dabei gedacht haben, Xubuntu keine WLAN-Unterstützung mit auf den Weg zu geben, bleibt aber ihr Geheimnis. Auch die sehr niedrige Bildschirmauflösung wirkt altbacken. Dafür soll Xubuntu gerade auf älteren Rechnern wunderbar arbeiten. Mein vier Jahre alter Laptop kann das bestätigen.
Die vierte Ubuntu-Version im Bunde ist Edubuntu. Wie Ubuntu arbeitet auch Edubuntu mit der Oberfläche Gnome, wird aber zusätzlich mit jeder Menge Anwendungen für den Ausbildungs- und Wissenschaftsbereich ausgeliefert. Gut geeignet für Schüler und Studenten.
Alle Ubuntu-Versionen der gleichen Version (aktuell: 7.04, genannt "Feisty Fawn") setzen auf den gleichen Kern, genannt Kernel. Der Hauptunterschied zwischen Ubuntu, Kubuntu und Xubuntu und auch zu anderen Linux-Distributionen wie OpenSuse oder Fedora liegt in der Oberfläche. Außerdem schöpft jede Version unterschiedliche Programme aus dem umfangreichen Fundus freier System- und Anwendungssoftware.
Programme wie Microsoft Word, Excel oder Adobe Photoshop funktionieren nicht unter Linux - ein Grund, der viele Anwender vor einem Wechsel zu Linux abschreckt. Es gibt aber für praktisch jedes Programm einen nahezu gleichwertigen und häufig sogar besseren Ersatz: Statt des Internet Explorers kann man Firefox oder Konqueror verwenden, statt Outlook die Mail-Programme Evolution oder Thunderbird.
Die kostenlose Büro-Suite OpenOffice ersetzt Word, Excel und PowerPoint. Anstelle von Photoshop gibt es Gimp, als Ersatz für ICQ oder MSN bietet sich Gaim an.
Wer nicht all zu tief in die technische Materie einsteigen will, dem sei das Standard-Ubuntu mit dem Gnome-Desktop empfohlen. Das ist intuitiv zu bedienen, verleitet den Anwender nicht dazu, zu viel am System zu verstellen und lässt sich leicht mit modischen Hintergrundbildern und Skins versehen.
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#30 Re: Linus Torvalds und alles zu Linux

Beitrag von Syysmyrsky »

SPIEGEL ONLINE - 27. September 2007
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UBUNTU-TAGEBUCH, TAG 4 - Treiberinstallation mit "sudo"
Von Jürgen Vielmeier

Linux zu installieren, ist überraschend einfach. Doch die Probleme kommen danach, wenn Drucker oder Internetzugang nicht funktionieren. Geeignete Treiber findet man zwar im Netz. Doch bei der Installation wären manchmal ein paar Semester Informatik-Studium hilfreich.
Nach der Installation von Ubuntu funktioniert bei mir alles - bis auf ein Gerät: Ein USB-Stick für W-Lan-Empfang, über den ich ins Internet gehen will, wird von Ubuntu ignoriert. Den Stick zum Laufen zu bringen, sollte doch möglich sein, denke ich mir und ahne nicht, dass ich den ganzen Nachmittag damit verbringen werde. Weil mir sonst niemand glauben würde, habe ich die Geschehnisse von heute Nachmittag akribisch aufgelistet. Denn dass Linux bestimmte Hardware nicht erkennt und man sie aufwändig nachinstallieren muss, kommt nicht selten vor.
Noch vor der Linux-Installation habe ich zunächst mühsam die Festplatte defragmentiert und hätte mich in der Zwischenzeit auch mit Freunden zum Kaffee verabreden können: Eine geschlagene Stunde und zehn Minuten, hat Windows sich Zeit gelassen, um vier Gigabyte Daten zu bearbeiten. Gut, dass ich das unter Linux nie wieder aushalten muss. Vorher habe ich wichtige Daten gesichert und unwichtige gelöscht, um Platz für Ubuntu zu schaffen. Drei bis vier Gigabyte reichen für eine Standard-Installation aus. Wer viel Software installieren will, sollte mindestens zehn Gigabyte freiräumen.
Die eigentliche Installation ist dann ganz einfach: Die Live-CD einlegen, den Rechner neu starten und warten, bis das System hochgefahren ist. Wird der Desktop sichtbar, klickt man dort auf das Icon "Installieren", beantwortet ein paar Fragen zur Festplattenaufteilung und wartet, bis Linux sich selbst installiert hat. Das ist im Grunde kinderleicht. Wohl 90 Prozent meiner Hardware hat Ubuntu erkannt - nicht aber jenen W-Lan-USB-Stick.
Doch ich habe großes Glück: AVM, der Hersteller des USB-Sticks, hat kürzlich einen Linux-Treiber veröffentlicht und online bereitgestellt. Gäbe es den nicht, hätte ich nach einem Open-Source-Treiber suchen oder Teile vom Windows-Treiber selber anpassen müssen - was mir wohl kaum gelungen wäre.
Doch nach dem Herunterladen des AVM-Treibers erwartet mich eine Überraschung: Eine Installation per Doppelklick, so wie man das von Windows gewöhnt ist, gibt es hier offenbar nicht. Stattdessen steht in der mitgelieferten "Liesmich"-Datei: "Rufen Sie nach dem Auspacken der Treiberarchivdatei im neu entstandenen Verzeichnis 'fritz/src' den Befehl 'make' auf."
Rätsel über Rätsel. Wie führe ich denn einen Befehl aus, ohne auf irgendetwas zu klicken? Als des Rätsels Lösung entpuppt sich nach kurzer Suche das Terminal, ein Programm, in dessen Fenster man Befehle per Hand eintippen muss.
Doch einfach in das Verzeichnis zu wechseln und "make" einzugeben, gefällt dem Terminal nicht. In der Liesmich-Datei steht, ich solle mich als "Root" anmelden und damit "Administrator-Rechte" erhalten. Wie bitte?
Was gemeint ist, erfahre ich nach einer halbstündigen Websuche in einem Internet-Forum: Bei Ubuntu kann man sich gar nicht als "Root" anmelden. Alles, wofür man gewöhnlich sogenannte "Root"-Rechte benötigt, kann man viel einfacher mit "Sudo" erledigen, steht dort. Aha, jetzt also auch noch "Sudo". Was könnte das denn nun schon wieder sein? Vielleicht nur ein Schreibfehler, und eigentlich ist "Smudo" von den Fanta 4 gemeint?
Weit gefehlt. Im Wiki von Ubuntuusers.de finde ich endlich eine komplette Installationsanleitung für den USB-Stick. Darin steht haarklein, welche Befehle ich in welcher Reihenfolge eintippen muss. Vor dem Installieren soll ich aber erst noch einige "Pakete" nachladen. Herauszufinden, was damit gemeint ist, kostet mich eine weitere halbe Stunde: "Pakete" sind Programme oder Programmteile, die man installieren und deinstallieren kann.
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