Das Thema ist ja nun wirklich interessant und man kann sich dem kaum entziehen. Ausnahme: Irgendwo im finnischen Outback allein mit ein paar Mücken am See.

Dass das Thema Corona auch hier im Forum angekommen ist ist ja ok. Doch würde ich mir wünschen, dass wir alle sachlich bleiben und nicht auf die persönliche Ebene abgleiten.
Was ich mir hier nicht wünsche ist, wenn die Wirkung der Impfung gegen Covid hier in Abrede gestellt werden sollte und weltweite seriöse Forschungsergebnisse diesbezgl. ebenfalls. Eine Plattform für Impfgegner möchte ich hier jedenfalls nicht bieten. Mir ist auch klar, dass die derzeitig zur Verfügung stehenden Impfstoffe noch nicht das Nonplusultra darstellen. Aber sie sind ein Anfang. Was wäre wohl, wenn wir überhaupt keinen Impfstoff gegen diese Pandemie hätten, insbesondere während der Zeit, als die Delta-Variante des Virus sich weltweit austobte?
Ja, es gibt teils Nebenwirkungen bei allen derzeit zugelassenen Impfstoffen. Diese sind allerdings bei einer Nutzen-Risikoabschätzung verschwindend gering. Dabei gehe ich jetzt allerdings von echten Impfschäden aus, die genau definiert sind und in jedem Fall dokumentiert und dem Paul-Ehrlich-institut von den Gesundheitsämtern, Arztpraxen und auch Patienten gemeldet und ausgewertet werden. Dabei entpuppen sich allerdings viele Meldungen als impfkomplikationen, die bei jeder Schutzimpfung vorkommen können und nicht zu bleibenden Schädigungen führen. Man muss einfach wissen, dass die Impfung vollkommen frei von irgendwelchen Nachwirkungen sein kann bis hin zu Fieber, Gliederschmerzen und anderen Unannehmlichkeiten die eine vorübergehende Arbeitsunfähigkeit zur Folge haben. Letzteres ist aber prozentual gesehen selten. Ich habe diese möglichen Nebenwirkungen gern in Kauf genommen angesichts der Wahrscheinlichkeit im Falle einer Covid-Infektion nur mit leichten Begleiterscheinungen davon zu kommen. Ende April lasse ich mir die vierte Impfung verabreichen. Ich weiß, dass auch deren Schutz irgendwann nachlässt. Aber die Entwicklung der Covid-Impfstoffe geht ja weiter.
Ich habe zwei verheiratete Kinder und sechs Enkel. Alle Enkel haben Corona (warscheinlich) aus dem Kindergarten mit nachhause gebracht und auch ihre Eltern infiziert. Dabei war es einmal sogar die Delta-Variante. Da wir sehr häufig die Enkel bei uns in Betreuung haben und etwas mit ihnen unternehmen ist für uns das Infektionsrisiko groß. Ich weiß, dass wir auf Dauer einer Infektion nicht davonlaufen können. Aber wenn es denn passiert wollen meine Frau und ich bestmöglichst geschützt sein zumal wir nicht mehr die Jüngsten sind.
Im nächsten Herbst und Winter rechnen die Virologen mit einer nächsten Welle. Und da die gefährliche Delta-Variante noch immer "unterwegs" ist könnte es sogar sein, dass diese sich wieder durchsetzt und uns bezw. dem Gesundheitssystem sehr zu schaffen macht. Dann könnte es für die Ungeimpften besonders eng werden, weil ja auch die vollständig Geimpften das Virus ohne evtl. selbst schlimm zu erkranken an Ungeimpfte weitergeben können und diese dann u.U. auf der Intensivstation die Hölle durchmachen müssen.
Was viele ungeimpfte Menschen nicht bedenken ist die Tatsache, dass diese nicht allein über ihre eigene Gesundheit entscheiden sondern auch über die ihrer Mitmenschen. Wenn wir eine wesentlich höhere Durchimpfungsrate erreicht hätten wäre unseren Kindern in den Schulen vieles erspart geblieben. Zwei Jahre Homeschooling, Maske im Unterricht... das hätte nicht sein müssen. Und dann gibt es Studenten, die ihre Uni vier Semester kaum gesehen haben. Ich weiß nicht, ob ich unter diesen Bedingungen seinerzeit mein Studium während der Regelstudienzeit geschafft hätte.
Eine unendliche Geschichte...