Eine Strecke, die womöglich ein "Mehr" an Karelien bietet, wäre folgende: entgegen der zuletzt dargestellten Route ab Joensuu auf die Straße 74 bis Ilomantsi und von da an über die Straße 522 bis Lieksa. Von Lieksa aus die 73 bis Nurmes, die 75 bis Kuhmo, die 76 bis zur Straße 6 (die Du bei Joensuu verlassen hast), diese bis Kaajani und dann fortführen über Suomussalmi, wie in Deinem Plan dargestellt.
Meiner Meinung nach gute Campingplätze entlang der Route zwischen Lappeenranta und Kajaani:
- Huhtiniemi Camping in Lappeenranta
- Timitraniemi Camping in Lieksa
- Camping Naapurivaara bei Vuokatti (etwa 30 km östlich von Kaajani)
Interessantes entlang dieser Route:
Lappeenranta: Festungsbereich Linnoitus mit ältester orthodoxen Steinkirche Finnlands, Hafengebiet mit Angebot zu Fahrten durch den Saimaakanal. / Imatra: Wasserfälle (täglich abends werden die Schleusen geöffnet, war zumindest mal so) / Ilomantsi: größte orthodoxe Holzkirche Finnlands, karelisches Freilichtmuseum Parppeinvaara mit dem Runensängerhaus, Tsasouna, Hütte des Grenzgenerals mit Ausstellung zum 2. Weltkrieg, großes Blockhaus mit Restaurant und karelischem Buffet. / Entlang der 522: Hattuvaara, dort befindet sich das Haus des Kämpfers (ein nicht zu übersehendes graues Blockhaus) mit Ausstellung zum Winterkrieg. Ein paar Meter weiter rechts davon gibt es ein Gebäude mit Zollangelegenheiten, da kann man sich einen Passierschein besorgen (war zumindest vor wenigen Jahren erforderlich), um zum östlichsten Punkt der EU zu gelangen (wer weiß, wie lange das noch der östlichste bleibt), die Straße dazu führt wenige hundert Meter nördlich vom Haus des Kämpfers rechts ab, 15 km Schotterpiste erwarten einen. Im weiteren Verlauf der 522 könnte man nach links auf die 5202 zum Nationalpark Patvinsuo
(--> hier lang) abbiegen oder etwa 25 km vor Lieksa nach rechts auf die 5224, über die man zum Ruunaa-Wandergebiet
(--> hier lang) gelangt. / Lieksa: einige wenige Sehenswürdigkeiten wie Tsasouna oder alter Glockenturm der einst abgebrannten Holzkirche. Vom Hafen aus fahren Fähren über den Pielinen bis Koli-Hafen, von dort aus etwa 2 km hinauf auf den Koli-Berg
(--> hier lang). Einige Kilometer südlich von Lieksa geht es von der Straße 73 nach rechts ab Richtung Vuonisjärvi und Paateri, hier befinden sich Atelier und Wohnhaus der Holzbildhauerin Eeva Ryynänen, besonders imposant ist die Kirche mit den geschnitzten Elementen, auch ein Café ist vor Ort
(--> hier lang). / Nurmes:
rekonstruiertes karelisches Dorf mit Bomba-Haus, Baum mit Schnitzereien von Eeva Ryynänen am Marktplatz. / Kuhmo: Kalevala-Dorf und das meiner Meinung nach gute Winterkriegsmuseum nebenan. / Kajaani: Teerkanal, Ruine, altes Rathaus.
Und dann lohnt sich zum Thema Winterkrieg besonders die bereits genannte "Straße von Raate" bei Suomussalmi mit Museum und einigen Denkmälern entlang der Straße, die bis zum Haus des Grenzers an der russischen Grenze verläuft.
Es würde sich empfehlen, in Lieksa den Campingplatz zu nehmen und dann Tagestouren zum Koli, nach Paateri, Ruunaa oder Patvinsuo zu unternehmen. Mit Gespann machen sich die Schotterpisten zum östlichsten Punkt bzw. Patvinsuo (falls über den Kontiovaarentie angesteuert) schlecht.
Hinter einem denglisch-babylonischen Sprachgewirr kann man sich wunderbar verstecken, Wissenslücken vertuschen und Kompetenz vorgaukeln.