Nun denn, einen vom ADAC-prämierten Campingplatz mit goldener Kloschüssel wird man in Finnland und dem gesamten nordeuropäischen Raum nicht finden

Dafür haben einige noch den Charme der 1970er Jahre, das hat auch seinen Reiz.
Wie Kathi schon sagte, Tampere ist prima, allerdings nur von Montag bis Freitag. Von Freitagabend bis Sonntagmittag tauchen oftmals Horden auf, die dann vor allem an die Flüssigkeitsaufnahme denken und die Kapazität der sanitären Anlagen kommt dann schnell ans Ende ihrer Möglichkeiten, auch Müll wird dann gerne mal auf den Tischen und Bänken liegengelassen. Ab Sonntagmittag ist der Spuk dann wieder vorbei. Großer Vorteil Tampere: in 5 Minuten ist man vom Platz mit dem Auto in der Stadt.
Ganz schön ist auch der Campingplatz Naapurinvaara bei Vuokatti, etwa 30 km östlich von Kajaani gelegen. Der Platz an sich ist sehr schön und die Sanitäranlagen waren immer sauber und werden mehrmals am Tag gewischt. Allerdings gibt's hier Reihenduschen, die mir ziemlich wurscht sind. Obwohl man gut und gerne eine Woche dort bleiben könnte, um den Umkreis für Tagesausflüge abzugrasen, wird er doch vornehmlich von durchreisenden WoMo-Fahrern auf dem Weg nach Lappland für eine Nacht genutzt.
Einen weiteren schönen kleinen Campingplatz gibts in Rääkkylä. Dieser bietet sich an, wenn Kihaus-Folk ist - aber sonst auch. Für einen mehrtägigen Aufenthalt um Helsinki würde ich den Platz bei Järvenpää empfehlen. Schnuckelige Zeltwiese und es sind nur 40 km bis Helsinki, Züge fahren auch. Zwar hat Helsinki einen eigenen Platz, wir haben es auch schon bis zur Schlange an der Rezeption geschafft. Als wir dann sahen, dass die Leute auf dem Platz immer Karten nutzten, um irgendwo reinzukommen, sind wir nach Järvenpää geflüchtet. Barrierefrei ist schon schicker

Aber eigentlich waren die Campingplätze für uns bisher fast immer vollkommen genügend.
Es gibt eigentlich nur zwei Campingplätze, auf die wir nicht mehr fahren werden: Porvoo und Kuopio (Camping Rauhalahti). In Porvoo sieht man das Personal morgens mit Eimer und Putzhuddel in die sanitären Räume reingehen und fragt sich dann: Was haben die da überhaupt gemacht? Die Mücken hingen schon vor drei Tagen plattgedrückt an der Wand

Wenn man abends mal später kommen sollte, kann es sein, dass man vor einem geschlossenen Tor steht. Da hatten wir vor vier Jahren erstmal rumtelefonieren müssen, bis dass jemand mit einem Schlüssel kam. - Und Kuopio war uns einfach zu groß und unsauber. Die Sanitäranlagen und das Personal sind oftmals nicht für solch große Plätze und Camperhorden ausgelegt.
Hinter einem denglisch-babylonischen Sprachgewirr kann man sich wunderbar verstecken, Wissenslücken vertuschen und Kompetenz vorgaukeln.