So, heute gibt's dann auch endlich den versprochenen Bericht. Es ist eine etwas längere Geschichte geworden, vielleicht zum Teil etwas sehr stark ausgeschmückt

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23.09.2009 Oulu-Ristikallio
Der erste Tag der Wanderung bestand noch zum Großteil aus der Anreise zum Startpunkt. Ich war mit dem Nachtzug von Helsinki nach Oulu gefahren, wo ich gegen 8 Uhr ankam. Der Bus, den ich Richtung Kuusamo nehmen wollte, fuhr erst um 11, deshalb nutzte ich die Zeit, mich mal wieder ein bisschen in Oulu umzusehen. Zum Frühstück ging es ins beliebte (und für seine Korvapuusti berühmte) Café Bisketti. Leider gab’s noch keine Korvapuusti – schade – aber die Alternativen waren auch nicht schlecht. Also saß ich da, trank meinen Kaffee, knabberte an meiner Blaubeertasche und las Zeitung.
Nach dem Frühstück schlenderte ich noch etwas im schönsten Sonnenschein durch Oulu und war dann pünktlich um 10:45 am Busbahnhof um mein Gepäck einzusammeln und den richtigen Bus zu besteigen. Die Fahrt nach Kuusamo dauerte ca. 3 Stunden, da konnte ich dann noch ein bisschen schlafen. Dann ging’s von Kuusamo aus nochmals ca. 1 ½ mit dem Bus bis zum Starpunkt (oder besser gesagt einem der Startpunkte) Ristikallio. Dort musste ich dann erstmal meine Sachen so in den Rucksack sortieren, so dass alles an seinem Platz saß. Gegen 16 Uhr war ich dann endlich abmarschbereit.
Für heute hatte ich mir „zum Einlaufen“ nur ca. 5 km vorgenommen, da nach diesen 5 km schon die erste Hütte, das Autiotupa „Ristikallio“, lag. Das Wetter war ganz gut, leicht bewölkt und nicht zu kalt. Da ging es gleich mit guter Laune ans Werk. Der Weg war sehr gut zu finden, alle paar Meter waren die Bäume mit orangener Farbe markiert. Auch Wegweiser gab es immer wieder und nach jedem Kilometer sah man ein Schild, auf dem die bereits zurückgelegte Entfernung sowie die noch zu laufenden Kilometer bis zum Ziel angegeben waren.
Die ersten 5 km waren nach ca. 2 Stunden erledigt und ich fand eine schöne kleine Hütte in der Nähe des Flusses vor. Ein Feuer war trotz meiner immer noch sehr dilettantischen Fähigkeiten schnell entfacht und so wurde es schnell warm im Innern. Ich machte mich nochmals auf zu einer „Foto-Tour“ und bestieg nochmals das Ristikallio, eine Hohe Klippe, auf der ich bereits auf dem Weg zum Autiotupa entlang gewandert war. Aber ohne den schweren Rucksack ließ sich doch alles gleich viel besser erkunden. Der Ausblick war wirklich überwältigend. Nirgendwo ein Mensch zu sehen, die Wolken spiegelten sich im klaren Wasser des Flusses und man hörte nur die Laute der Natur – sehr poetisch, schon fast kitschig, aber natürlich wunderschön.
Ich bereitete mir vor der Hütte mein Abendessen zu, da es in der Hütte keinen Gasherd gab, musste ich meinen Spirituskocher verwenden. Das zusammengepantschte Trockenfutter schmeckte überraschend gut, und ich fühlte mich so richtig „angekommen“ auf meiner Wanderung. Im Laufe des Abends kamen noch 2 Wanderergruppen (à 2 bzw. 3 Personen) an meiner Hütte vorbei, die aber aufgrund ihrer Streckenplanung noch bis zum nächsten Autiotupa weiterwandern wollten.
24.09.2009 Ristikallio-Kiutaköngäs
Ich wurde morgens schon um halb sieben wach. Da ich mich gut erholt fühlte, sah ich keinen Grund zum Weiterschlafen und fing an, mich für den bevorstehenden Wandertag fertig zu machen. Nach zwei Stunden war ich startfertig und machte mich auf den Weg. Es war bewölkt, aber zum Glück regnete es nicht. Das Wandern gestaltete sich heute schon etwas einfacher als gestern, ich hatte das Gefühl, schneller voranzukommen. Gegen 10 kam ich am Autiotupa Taivalköngäs an. Dort traf ich zwei Wandererinnen, die schon am Vortag an mir vorbeigekommen waren. Sie hatten dort übernachtet und waren nun auf dem Rückweg.
Im Autiotupa gab es einen Gasherd und jede Menge Platz, daher legte ich dort meine Mittagspause ein. Vor dem Essen sah ich mir allerdings noch die Stromschnellen an, die hier durch Inseln, auf die man über Hängebrücken gelangte, in 3 Teile geteilt waren.
Leider fing es nun an zu regnen, was den Rest der Tagesetappe etwas unangenehmer machte. Aber wir sind ja nicht aus Zucker - also hieß es Regenjacke und –hose anziehen und weiter. Abgesehen davon, dass es nun etwas rutschiger war, war die Strecke aber nach wie vor gut. Nach ca. 4 Stunden erreichte ich das Oulangan luontokeskus und kurz darauf auch die Stromschnellen Kiutaköngäs. Auf einem Zeltplatz unterhalb der Stromschnellen stellte ich mein Zelt auf (leider immer noch im Regen). Durch das schlechte Wetter hielt ich mich nicht mehr lange auf und ging bald schlafen.
25.09.2009 Kiutaköngäs-Oulangan luontokeskus
An diesem Tag lief ich nur die Strecke zum Parkplatz des Luontokeskus zurück. Da das Wetter wieder schön war wurde das gleich ausgenutzt, um schönere Fotos von Kiutaköngäs zu machen. Leider wirken die Stromschnellen auf den Fotos lange nicht so imposant wie in Wirklichkeit. Vom Parkplatz aus ging es dann auf zur Kajaktour (siehe
http://www.finnland-forum.de/viewtopic.php?f=12&t=2773 ).