Psychologische Tests, Führungszeugnis, Vorstrafen

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sunny1011
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#1 Psychologische Tests, Führungszeugnis, Vorstrafen

Beitrag von sunny1011 »

Ich hab mir die Mühe gemacht :D -- hier aus den Onlineschnipseln:
Syysmyrsky schrieb am 17.08.2007 22:37
Nun ist eine Nachricht, die schon vor ein paar Tagen hier kundgetan wurde, auch bei rp-online erschienen.

Finnische Krankenschwester soll Patienten ermordet haben
Helsinki (AFP). Eine Krankenschwester in Finnland wird nach Polizeiangaben des zweifachen Mordes und zweifachen versuchten Mordes an Patienten beschuldigt. Die 26-jährige, die als mutmaßlicher "Todesengel" Schlagzeilen machte, soll eine 79-Jährige und einen 54-Jährigen in einem Reha-Zentrum im südwestfinnischen Yloejaervi vergiftet haben, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Ein acht Monate altes Baby, bei dem es sich um ihren Neffen handeln soll, und einen Rentner habe sie zudem mit einer Überdosis Insulin zu töten versucht, was beide aber überlebten. Die Beschuldigte wies die Vorwürfe zurück. Insgesamt würden elf Todesfälle mit der Krankenschwester in Verbindung gebracht, sagte ein Kommissar in der Hauptstadt Tampere.
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sunny1011 schrieb am 18.08.2007 13:33
Sie hat ja gestanden. Sehr laut in den Medien. Es soll ja auch kein Einzelfall gewesen sein. Das ganze kommt ja noch daher, dass wegen dem Mangel an med. Fachkräften, bestimmte Tests und Nachweise vernachlässigt wurden, damit man schnellstmöglich "irgndwen" einstellen kann. Jetzt soll es bis hin zur Strafregisterprüfung ausgedehnt werden, also schon ein ziemlich umfangreiches "Scanning" von Jobkandidaten (ähnlich wie bei Kindergärten und (Grund-)Schulen). Das wird aber wiederrum die Lage von Unterbesetzung in den öffentlichen Gesundheitszentren und KH nicht gerade positiv beeinflussen - ausser qualitativ.
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Naali schrieb am 18.08.2007 14:13
Welche Tests und Nachweise meinst du da genau?
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sunny1011 schrieb am 18.08.2007 15:07
Sowas wie ein allgemeines Führungszeugnis und jede Art Auskunft über evtl. Vorstrafen sind derzeit im Gespräch. Die Krankenschwester wurde enttarnt als einstige Ladendiebin - das Diebgut belief sich auf 40.000 Euro (bei ihrem Arbeitgeben während der Studienzeit). 80 20.000 Euro hat sie jedoch abgestottert.
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Naali schrieb am 19.08.2007 13:31
sunny1011 schrieb am 18.08.2007 15:07
Sowas wie ein allgemeines Führungszeugnis und jede Art Auskunft über evtl. Vorstrafen sind derzeit im Gespräch. Die Krankenschwester wurde enttarnt als einstige Ladendiebin - das Diebgut belief sich auf 40.000 Euro (bei ihrem Arbeitgeben während der Studienzeit). 80 20.000 Euro hat sie jedoch abgestottert.
Ja, aber welche Tests wurden vernachlässigt? Von "irgendwen" einstellen kann gar nicht die Rede sein. Kann ich so (immerhin mein Berufsfeld) wirklich nicht bestätigen.

Wirklich verhindern kann man solche "Todesengel" (usw) natürlich nie. Siehe hier

http://www.rbb-online.de/_/kontraste/be ... 62690.html

Solche Fälle gibt esleider immer wieder. Gerade im med. Bereich hat man quasi fast freien Zugang zu den verschiedensten Medikamenten.
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Risto schrieb am 19.08.2007 14:12
Naali schrieb:

Wirklich verhindern kann man solche "Todesengel" (usw) natürlich nie. Siehe hier

http://www.rbb-online.de/_/kontraste/be ... 62690.html

Solche Fälle gibt esleider immer wieder. Gerade im med. Bereich hat man quasi fast freien Zugang zu den verschiedensten Medikamenten.


Die Geschichte mit der Krankenschwester war furchtbar, vollkommen inakzeptabel. Das Ziel sollte immer sein, solche "Todesengel" um jedes angemessenes Preis verhindern zu versuchen. Dass sich Menschen die Wichtigkeit dieses Ziels aber erst dann wirklich Bewusst wird, nachdem mehrere Menschen ermordet worden sind, ist tragisch aber menschlich - Sicherheit scheint wie die Gesundheit zu sein: man lernt sie erst richtig zu schätzen, wenn man sie nicht mehr hat.

@Naali: Ich verstehe nicht, wie du eine so gleichgültige und resignierte Einstellung vertreten kannst. Es ging hier um eine kriminelle Person, die schon deshalb als unzuverlässig klassifiziert werden konnte. Und dass die Welt schlimm ist, wissen wir :rolleyes: . Dass irgendetwas ähnliches im deutschen Sprachraum passiert ist, heisst längst nicht, dass wir Finnen uns diese resignierte Einstellung von dir aneignen sollten: "kann ja überall und trotzdem passieren" :rolleyes: ...

Vielleicht sollten wir gleich alle Krankenhäuser abschaffen, weil es ja überall und immer passieren kann, dass man trotz medizinischer Hilfe stirbt, entweder früher oder später ?( .
...

(Fortsetzung folgt)
Zuletzt geändert von sunny1011 am 20. Aug 2007 15:34, insgesamt 1-mal geändert.
Aus Finnen von Sinnen [auf Finndeutsch]: "Finnland verhält sich zu der Erde wie das Erde zu der Universum. Weisst du, wir sind ein bisschen weit weg von die Zentrum, und wenn du vorbeifliegst an uns, denkst du, ach, da gibt es doch nur Wasser und Wolken. Deswegen steigt auch wenige aus hier. Macht aber nix, sind ja auch ganz gut allein zurechtgekommen bis jetzt (...) Allerdings lässt sich dieser O-Ton (...) hochmutiger auslegen. (...) dass ihre Heimat der einzige Ort auf Erden ist, an dem sich wahrhaft intelligentes Leben findet (...)
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#2 Re: Psychologische Tests, Führungszeugnis, Vorstrafen

Beitrag von sunny1011 »

Risto schrieb am 20.08.2007 15:42
Naali schrieb:

Kannst du mir da einen Link geben?

Meines Wissens gibt es immer und für jeden Tests (die natürlich nicht nur aus psychologischen Tests bestehen. Der Test nennt sich "Eignungstest"). Schon zu Ausbildungszeiten(60er Jahre) meiner Mutter gab es diese Tests, aber damals noch als kürzeres Interview mit den Lehrern (vor allem echtes Interesse war ihnen wichtig) und einem medizinischen Check-up. Bisher ist mir keine Schule bekannt, bei denen die Tests eingestellt werden, zumal man sie ja meist selber bezahlt. Kostet übrigens 50 Euro..den Test habe ich selber mal gemacht (und bestanden )


Aus der Seite von Sairaanhoitajaliitto (Krankenschwesterverbund):

"Tällä hetkellä ammattikorkeakoulujen käytännöt vaihtelevat. Osa on luopunut kokonaan soveltuvuustesteistä, koska niiden kustannuksia ei ole mahdollista periä opiskelijoilta. Mikäli palvelu on ostettu ulkopuoliselta tuottajalta, on siihen kulunut huomattava määrä koulutusohjelmien määrärahoja."

http://www.sairaanhoitajaliitto.fi/julk ... _NUM=55555

Einige Fachhochschulen haben also auf den Test zu 100% verzichtet.
...
sunny1011 schrieb am 20.08.2007 15:57
Eine sehr interessante Diskussion, was solche "psychologische Tests" bringen.

http://www.iltasanomat.fi/keskustelu/lu ... 61&skip=20
Ei se koulutus ehkäise sitä, eikä mitkään testit, jos pää sekoaa kesken työuran."
Ausserdem äusserte sich jemand dazu, dass gerade Psychopathen sehr manipulativ sein können und solche Tests mit bravur bestehen. Ausserdem sind viele finnische Assessment Center Tests in Deutschland bereits aus ethischen Gründen verhöhnt. Die darf man in Deutschland verweigern (kriegt dann aber den Job nicht :D ), da sie so gut wie keine aussagekräftige Ergebnisse bringen.

EDIT: und stimmt Risto - grosses und verbreitetes Problem: pätkätyö. Da investiert man nicht in Tests, die übrigens für den Arbeitgeber sehr kostenspielig sind (pro Person kann es bis mehrere Hundert betragen, und zwar nicht was derjenige dafür an Kosten mitkriegt, sondern die Personalkosten, Arbeitsaufwand, Auswertung -- halt aus betriebswirtschaftlicher Sicht). Das macht nichtmal jemand im Gesundheitswesen für einen Fünfziger.
...

Naali schrieb am 20.08.2007 16:04
@Risto: Ich denke allerdings nicht, dass dies aus Kostengründen war. Im Gegenteil, es war ja eine gute Einnahmequelle :D
Mehr ging es um die Problematik, dass die Bewerber immer nur nach einem bestimmten Schema ausgesucht werden (wie gesagt, handelt es sich nicht um einen langen psychologischen Test , sondern um eine Testreihe zur Eignung MIT einem psychologischen Test. Der psychologische Test ist nicht Hauptzweig).
Der Test wird von den Lehrern der FH/Berufsschuledurchgeführt und gehört zur normalen Arbeit der Lehrer (keine Extrakosten in dem Sinne) Diesen Test gibt es vor Aufnahme eines Studiums/Ausbildung. Mit dem Arbeitgeber hat er nichts zu tun, diesen hat man ja da noch gar nicht. Vor Aufnahme einer neuen Arbeit ist ein Vorstellungsgespräch üblich (mit meist dem Chef und einer/zwei Mitarbeitern)und natürlich Arbeits- und Schulzeugnisse.
Mehr Wert vor Aufnahme in eine Schule sollte auf persönliche Gespräche gelegt werden. Da hätte man schon mehr Chanchen psychische Störungen zu erkennen. Eine Garantie wird es aber nie geben. Weltweit gibt es so viele ähnliche Fälle. Psychische Störungen können sich erst später entwickeln, die Erkennung war nicht richtig und die Arbeit hat einen gewissen "Verführungscharakter" leidende Patienten zu erlösen. Zugang zu Medikamenten ist leicht und die psychische Belastung bei der Arbeit ist hoch ( Betreuung Patienten mit sehr schweren Erkrankungen, palliative Therapien).
Welche Motive die Krankenschwester hatte und weiteres liegt noch im Dunklen.

Wenn noch weiter Interesse besteht..dann lieber ein neues Thema eröffnen. Sonst wird es hier schnell unübersichtlich. Kleine Diskussionen über Onlineschnipsel sind okay, aber bei längeren dann lieber ein neues Thema.
Risto schrieb am 20.08.2007 16:09
Naali schrieb:

@Risto: Ich denke allerdings nicht, dass dies aus Kostengründen war. Im Gegenteil, es war ja eine gute Einnahmequelle


So lange das jemand bezahlt. Das Problem schien ja aber eben zu sein, dass Studenten, deren Zukunft im Erwerbsleben von "pätkätyö" in einer "matalapalkka-ala" bestehen wird, keine hunderte von Euros für einen Test bezahlen wollen, zumal sie durchfallen können.
Aus Finnen von Sinnen [auf Finndeutsch]: "Finnland verhält sich zu der Erde wie das Erde zu der Universum. Weisst du, wir sind ein bisschen weit weg von die Zentrum, und wenn du vorbeifliegst an uns, denkst du, ach, da gibt es doch nur Wasser und Wolken. Deswegen steigt auch wenige aus hier. Macht aber nix, sind ja auch ganz gut allein zurechtgekommen bis jetzt (...) Allerdings lässt sich dieser O-Ton (...) hochmutiger auslegen. (...) dass ihre Heimat der einzige Ort auf Erden ist, an dem sich wahrhaft intelligentes Leben findet (...)
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#3 Re: Psychologische Tests, Führungszeugnis, Vorstrafen

Beitrag von sunny1011 »

Markku75 schrieb am 19.08.2007 14:12
Naali schrieb am 19.08.2007 13:31
Ja, aber welche Tests wurden vernachlässigt? Von "irgendwen" einstellen kann gar nicht die Rede sein. Kann ich so (immerhin mein Berufsfeld) wirklich nicht bestätigen.
Es ging um psychologische Eignungsteste vor der Aufnahme des Studiums zur Krankenschwester.
...

sunny1011 schrieb am 19.08.2007 14:36
Irgendwen war gemeint: wenn eine offene Stelle gibt und gerade einen BewerberIn, den/die sie auf Biegen und Brechen haben wollen, damit z. B. die Wartezeiten weniger als 6 Monate betragen und die anderen entlastet werden, dann drückte man neulich ein Auge zu und erkundigte sich nicht so genau nach der Vergangenheit. Man handelte in Eile. Da ich nicht negative Schlagzeilen (hierzu gab's eine Kolumne in Hesari) hier ständig reinkopieren will (postive werden immer rarer), komme ich nach Tagen kostenlos nicht mehr dran. Dir auch Naali dürfte die Lage bekannt sein, dass in Finnland kaum Bewerber ür die öffentliche Krankenpflege gibt -- trotz Stellenausschreibungen im med. Bereich und ausreichenden Budgets.

Risto kann ich nur zustimmen. Sicher passiert sowas überall in irgendwelcher Form. Deutsche Altersheime machen auch genügend Schlagzeiler. Positiv daran ist, dass man versucht, Dinge aufzuspüren und nicht die Augen davor zu verschliessen. Hat schon jemand an einen Sterbehilfehintergrund gedacht? Ich glaube bei Extra gab es mal das Thema, dass "Willige" nach Holland reisen, um sich "erlösen" zu lassen. In den meisten Ländern ist es unzulässig...
...
Naali schrieb am 19.08.2007 14:37
@Markku:Diese gibt es aber und ein bestandener Test (dauert von morgens bis nachmittags) ist Pflicht zur Aufnahme eines Studiums oder einer Ausbilung in einem med. oder soz. Beruf.

@Sunny: Wir hatten letzten Herbst zwei unbefristete Stellenausschreibungen für Lähihoitaja und eine für Sairaanhoitaja in einem städtischen Heim für Gerontopsychiatrie. Über 50 Bewerbungen bekamen wir für Lähihoitaja und 20 für Sairaanhoitaja. Es kommt auch sehr auf die Qualität (wie sonst eben auch) der Stelle an und auch, um was für eine Stelle es sich handelt. Für Vertretungen/befristete Stellen hatten wir kaum Bewerber und man war froh, wenn man für einfachere Arbeiten dann Krankenpflegeschüler oder Praktikanten (meist interessierte Leute, die sich für ein Sairaanhoitaja/Lähihoitaja Studium/Ausbildung bewerben wollen) zurückgreifen konnte um so die Mitarbeiter zu entlasten undÜberstunden zu vermeiden.
Daneben ist das Fachgebiet der Stelle auch sehr entscheident.
...

Markku75 schrieb am 19.08.2007 16:21
Naali schrieb am 19.08.2007 14:37
@Markku:Diese gibt es aber und ein bestandener Test (dauert von morgens bis nachmittags) ist Pflicht zur Aufnahme eines Studiums oder einer Ausbilung in einem med. oder soz. Beruf.
Laut Medieninformationen wurden diese Teste teilweise aus den Kostengründen für FH-Krankenschwester eingestellt.Die Lähihoitajat sind immer getestet worden. Die festgenommene Krankenschwester musste sich nie einen psychologisten Test unterziehen. ?(
...
Naali schrieb am 20.08.2007 15:15
Markku75 schrieb am 19.08.2007 16:21
Naali schrieb am 19.08.2007 14:37
@Markku:Diese gibt es aber und ein bestandener Test (dauert von morgens bis nachmittags) ist Pflicht zur Aufnahme eines Studiums oder einer Ausbilung in einem med. oder soz. Beruf.
Laut Medieninformationen wurden diese Teste teilweise aus den Kostengründen für FH-Krankenschwester eingestellt.Die Lähihoitajat sind immer getestet worden. Die festgenommene Krankenschwester musste sich nie einen psychologisten Test unterziehen. ?(
Kannst du mir da einen Link geben?

Meines Wissens gibt es immer und für jeden Tests (die natürlich nicht nur aus psychologischen Tests bestehen. Der Test nennt sich "Eignungstest"). Schon zu Ausbildungszeiten(60er Jahre) meiner Mutter gab es diese Tests, aber damals noch als kürzeres Interview mit den Lehrern (vor allem echtes Interesse war ihnen wichtig) und einem medizinischen Check-up. Bisher ist mir keine Schule bekannt, bei denen die Tests eingestellt werden, zumal man sie ja meist selber bezahlt. Kostet übrigens 50 Euro..den Test habe ich selber mal gemacht (und bestanden :D )
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#4 Re: Psychologische Tests, Führungszeugnis, Vorstrafen

Beitrag von Sapmi »

Das erinnert mich an diese psychologischen Gutachten, aufgrund derer immer wieder Kinderschänder, Vergewaltiger & Co. nach (wenn überhaupt) 2 Jahren aus dem Knast entlassen werden, um dann 'ne halbe Stunde später wieder rückfällig zu werden. :rolleyes: [img]mad.gif[/img]
Wird diesen "Gutachtern" dann wenigstens die Lizenz entzogen? Glaube nicht.

So gesehen kann man wohl kaum von einer 100%-igen Zuverlässigkeit solcher Tests ausgehen. Trotzdem würde ich sowas auch befürworten, denn vielleicht kann man in einzelnen Fällen doch feststellen, dass jemand doch besser nicht zugelassen werden sollte. ;)
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#5 Re: Psychologische Tests, Führungszeugnis, Vorstrafen

Beitrag von Naali »

@Sapmi:Kann ich nur beipflichten. Test sind zwar eine gute Sache, doch eine 100%ige Sicherheit wird es nie geben. Vieles kann sich erst später entwickeln und die Gutachter (z.B.für Gefängnisinsassen,die entlassen werden sollen) sind eben auch nur Menschen, die Fehler machen. Sei es weil sie diese nicht gesehen haben oder die Unterlagen und Gespräche nicht richtig durchgegangen sind.
Zuletzt geändert von Naali am 20. Aug 2007 15:55, insgesamt 1-mal geändert.
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#6 Re: Psychologische Tests, Führungszeugnis, Vorstrafen

Beitrag von sunny1011 »

Wir sprechen immer noch über zwei andere Dinge.

Tests, die von Lehrern durchgeführt werden, können nicht 100% psychologisch professionell sein, um Dinge wie obiges aufzudecken. Keine Extrakosten? Es geht von der Zeit der normalen Pflichten der Lehrer ab - Zeit ist Geld. Immer. Es wäre blauäugig zu glauben, dass irgendwas umsonst stattfindet.

Zum Thema psychologische Tests am Arbeitsplatz (die derzeitige Diskussion in der Presse, ob's was bringt). Vorgesetzte und Kollegen sind keine Fachleute dafür. Eine mehr oder minder seriöse AC Firma, die vor Ort den Test durchführt kostet: Fahrkosten, Tagesgeld, Zeitaufwand für Tests, die desöfteren von Morgens bis Nachmittags dauern, Erstellung von Fragebogen, Auswertung der beantworteten Fragebögen, Gutachtenerstellung, ggf. Beratung mit der Lehrstätte/Arbeitgeber über die Bestauswahl der Kandidaten. Das ist Aufwand pur, auch zeitlich. Ich hab mit Personnelauswahl-Dienstleistern gearbeitet. Ein Gutachten zu bekommen kostet richtig Geld und zieht das Bewerbungsverfahren in die Länge, wenn's professionell sein soll (im Falle der öffentl. Träger steuerfinanzierte Budgets würden drunter leiden). In einige grosse Firmen kommt man ohne das Ganze gar nicht rein.

<span style="font-size:7pt;">Am Rande: pätkätyö = aufeinanderfolgende befristete Verträge, die in diesen Branchen traurigerweise üblich sind.
matalapalkka-ala = Branche, die überwiegend unterbezahlt ist.[/color]
Aus Finnen von Sinnen [auf Finndeutsch]: "Finnland verhält sich zu der Erde wie das Erde zu der Universum. Weisst du, wir sind ein bisschen weit weg von die Zentrum, und wenn du vorbeifliegst an uns, denkst du, ach, da gibt es doch nur Wasser und Wolken. Deswegen steigt auch wenige aus hier. Macht aber nix, sind ja auch ganz gut allein zurechtgekommen bis jetzt (...) Allerdings lässt sich dieser O-Ton (...) hochmutiger auslegen. (...) dass ihre Heimat der einzige Ort auf Erden ist, an dem sich wahrhaft intelligentes Leben findet (...)
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#7 Re: Psychologische Tests, Führungszeugnis, Vorstrafen

Beitrag von Nane »

Also, ich denke psychologische Test , sind schwer was fuer den A**** :D

Erst einmal, ist die Frage, welche Ausbildung haben denn die Psycholgen , die diesen Test durch fuehren sollen? Ein Psychologe ist kein Psychiater etc.
Wie werden Fragen erstellt? Wie weit duerfen die gehen und in wie Weit darf eine Persønlichkeit fuer eine Job "ueberprueft" werden. Wie hoch sind ueberhaupt die Zahlen , von denen , die Straffællig werden...und wo die Zahlen , das diese durch einen Test besser wuerden. ...

Vor allem sind diese Art von Test , selbst bei Psychologen selber sehr umstritten. Als Beispiel , der Intelligenztest..da haben eine Menge schlauer Menschen einen Test entwickelt , von dem sie selber sagen, das er vor einer Menge umliegender Einfluesse gestørt werden kann (Raumtemperatur, Wandfarbe, persønliche Stimmung, Uhrzeit , Leistungsfæhigkeit in der Situation etc).

Ist vielleicht nicht ein persønlicher Eindruck min. genauso viel Wert , wie ein Test? Und ein Test schuetzt ja hier auch nicht vor Sympathien /Antipathien...und wie schon das Beispiel mit dem Kinderschændern, wer seine Neigungen nicht zur schaut stellt und sie versteckt , wird immer durch alle Raster kommen,...ein gewisses Lebensrisiko læsst sich nun mal nicht ausschliessen.
Auch wenn es natuerlich erstrebenswert wære, manche Leute hinter Gittern zulassen.
Zuletzt geändert von Nane am 20. Aug 2007 16:17, insgesamt 1-mal geändert.
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#8 Re: Psychologische Tests, Führungszeugnis, Vorstrafen

Beitrag von Sapmi »

Naja, ich denke, dass solche Tests natürlich nur für bestimmte Berufsgruppen durchgeführt werden sollten (und natürlich nur professionnel, klar), wie eben z. B. bei medizinischem Personal.
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#9 Re: Psychologische Tests, Führungszeugnis, Vorstrafen

Beitrag von Naali »

Die Lehrer führen die psychologischen Tests vor Ausbildungen nicht durch. Bei den Eignungstest handelt es sich(wie schon geschrieben) NICHT um einen Test, bei dem die Psychologie das Hauptthema ist. Es ist ein eintägiger Eignungstest, bei denen verschiedene Punkte abgehakt werden. Themen sind allgemeines Schulwissen, ein Fragebogen zu seinen Interessen usw, ein Gespräch mit den Lehrern, Tests die unter starken Zeitdruck stattfinden, ein oder mehrere Gruppendiskussionen oder Gruppenarbeiten (wie verhalten sich die Teilnehmer in der Gruppe) sowie ein psychologischer schriftlicher Test sowie ein mündlicher (Gespräch).
Alle Tests werden von den Lehrern durchgeführt (die in den med.Fächern oft entweder zusätzlich selber noch Krankenschwestern oder Ärzte sind), nur die Gruppendiskussionen und die psychologischen Tests von Psychologen. Oft gibt es auch noch eine ärztliche Untersuchung ( hat man für den Beruf hinderliche chronische Krankheiten wie starke Rückenprobleme usw)
Die Eignungsprüfung findet VOR der Aufnahme einer Ausbildung/Studiums im med./soz. Bereich statt. Sie soll vor allem die Eignung am Beruf an sich prüfen (Interesse, Belastbarkeit, schulisches Wissen, Teamfähigkeit usw). Ähnliche Tests gibt es ja zum Beispiel auch in D in größeren Firmen. Interessante Bewerber werden eingeladen, Tests unterzogen und daraus dann die Bewerber ausgewählt.
Für die verschiedenen Tests gibt es Punktzahlen. Diese werden addiert und meist mit Punkten für das Schulzeugnis oder auch Arbeit (z.B. Ferienarbeit, ähnliche Ausbildungen) usw zusammengezählt. Aus diesem Ergebnis wählt man dann die zukünftigen Studenten/Azubis aus.
Macht man die Ausbildung z.B.per Oppisopimus, wird rein das Ergebnis vom Test genommen. Man muss dann einfach eine bestimmte Punktzahl erreicht haben.

Hoffe, das war nun ein bißchen Klarheit :D
Zuletzt geändert von Naali am 20. Aug 2007 16:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Risto
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#10 Re: Psychologische Tests, Führungszeugnis, Vorstrafen

Beitrag von Risto »

Naali schrieb:

Die Lehrer führen die psychologischen Tests vor Ausbildungen nicht durch.


Wie es sich in dem von mir verlinkten Artikel herausstellt, sind die Variationen zwischen den verschiedenen Fachhochschulen in Finnland gross. Du gibst uns in deinem obigen Beitrag zu verstehen, dass es eine einheitliche Policy gäbe. Laut dem Artikel, der in der Zeitschrift des Krankenschwesterverbunds von Finnland veröffentlicht ist und welche deshalb als eine zuverlässige Quelle gehalten werden kann, wird die Lage als viel heterogener präsentiert. Es wird geschrieben:

"Osassa ammattikorkeakouluja soveltuvuusarviointi on sisällytetty hoitotyön opettajien suorittamiin haastatteluihin. " ("In einigen Fachhochschulen ist die Eignungsbeurteilung in den von den Lehrern geführten Interviews inbegriffen").

Damit scheinen die Lehrern in einigen Fachhochschulen schon für die Durchführung der Eignungstest, oder mindestens ihrer Substitute, verantwortlich zu sein. Ob sie, die keine ausgebildete Psychologen sind, kompetent genug sind, die Eignung der verschiedenen Studenten aufgrund von einem Interview zu beurteilen, halte ich für etwas fragwürdig.

Meine Meinung zum Thema ist, dass die psychologische Eignung zu irgendeinem Beruf immer ausschliesslich von ausgebildeten Psychologen geschätzt werden sollte, sollte diese Eignungsbeurteilung stattfinden. Das Risiko für falsche Diagnosen wird es immer geben, aber das Risiko dazu halte ich für wesentlich grösser, wenn eine solche psychologische Eignung von einem Laie geschätzt wird.
Zuletzt geändert von Risto am 20. Aug 2007 21:09, insgesamt 1-mal geändert.
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#11 Re: Psychologische Tests, Führungszeugnis, Vorstrafen

Beitrag von sunny1011 »

Na, dann sind sie nicht so unterschiedlich zu jedem anderen Motivationstest, den ich aus anderen Studiengängen sowohl in Finnland (Wirtschaft, Multimedia) als auch in Deutschland (Übersetzer) kenne.

Teamverhalten und Belastbarkeit, wie die Postkorb-Übung und Rollenspiele sind sehr sinnvoll. Z.B. die von Personnelauswahldienstleistern durchgeführte Tests bei (Job)bewerbern erleichtern die Vorauswahl, die der Vorgesetzte letztendlich trifft. Sie sind gezielt, auch wenn eine "Übungssituation" nicht 100%-ig aussagekräftig sein kann (Anspannung, unbekannte Umgebung, etwas "Theaterlisches", indem einer oder anderer sich mehr oder weniger gut fühlt, ehrlich bleibt, oder nur spielt...). Natürlich sind solche Tests bei den grossen finnischen Firmen üblich, wie N oder <span style="color:purple;">N[/color] usw.; die kleinen, aber innovativen Unternehmen tun's zunehmend auch.

Punktzahlen an Bedeutung überzubewerten (Hauptkriterium um "weiterzukommen") find ich nicht gut. Was wirklich zählt ist die Persönlichkeit und Qualifikation, die nicht durch eine Matrix ersetzt werden kann.

Was ich nicht sinnvoll finde, immer noch gängig in Finnland: die "Lügentests" (z.B. MMPI hunderte von Fragen auf unterschiedliche Art und Weise gestellt, soll Neurosen und Psychosen diagnostizieren), Rorschachtest :rolleyes: , Zeichnungen zu verrvollständigen :rolleyes: , Tierbilder tauschen etc. Bereits die deutsche Fachliteratur aus den 80er Jahren stuft sie als nicht-professionell, nicht ethisch und in die Persönlichkeitsphäre eingreifend ein (die meisten sind Ami-Persönlichkeitstests).

Dennoch sind seriöse Methoden spannend, um sich selbst kennenzulernen :) Wenn es nicht unbedingt um einen Job geht, find ich Myers Briggs und Enneagramm sehr hilfreich.

@Risto - stimmt, in Finnland geht's viel nach Ermessen der einzelnen Lernstätte oder sogar der Lehrer. Deswegen wird das System in vieler Hinsicht als abwechslungsreich und flexibel geschätzt.
Zuletzt geändert von sunny1011 am 20. Aug 2007 19:37, insgesamt 1-mal geändert.
Aus Finnen von Sinnen [auf Finndeutsch]: "Finnland verhält sich zu der Erde wie das Erde zu der Universum. Weisst du, wir sind ein bisschen weit weg von die Zentrum, und wenn du vorbeifliegst an uns, denkst du, ach, da gibt es doch nur Wasser und Wolken. Deswegen steigt auch wenige aus hier. Macht aber nix, sind ja auch ganz gut allein zurechtgekommen bis jetzt (...) Allerdings lässt sich dieser O-Ton (...) hochmutiger auslegen. (...) dass ihre Heimat der einzige Ort auf Erden ist, an dem sich wahrhaft intelligentes Leben findet (...)
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#12 Re: Psychologische Tests, Führungszeugnis, Vorstrafen

Beitrag von sunny1011 »

Hatte heute mit unserer HR-Person (auf Wunsch) eine Besprechung/Deutung meines Persönlichkeitsprofils aus dem Eignungstests. Bin völlig normal :lol: und passe in die Firma wie Faust aufs Auge 8) Das war vielleicht damals ein Marathon (6-7 Std. :shock: )...
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