Der Autofreie Tag - Autoton päivä
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#1 Der Autofreie Tag - Autoton päivä
Der Autofreie Tag findet morgen wieder statt. Die Busfahrt in der Haupstadtregion, jetzt auch in Kerava und in Kirkkonummi, wird morgen nur 1 Euro kosten. :]
http://www.mobilityweek-europe.org/
http:http://www.liikkujanviikko.fi/page.php?_id3&show=7
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- Klaus
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#2 Re: Der Autofreie Tag - Autoton päivä
"Autofreier Tag" ist eigentlich ein total falsches Wort für diese Veranstaltung. Soweit ich informiert bin, können die Gemeinden freiwillig teilnehmen und selbst bestimmen, welche Straßen für den Autoverkehr gesperrt werden und wie lange. In Mariehamn werden z. B. 3 (wichtige) Straßen von 10 bis 14 Uhr für den Kraftfahrzeugverkehr gesperrt. Das ist doch lachhaft!
Ich finde die Veranstaltung, total lächerlich! :rolleyes: Unter autofreiem Tag würde ich mir vorstellen, dass ALLE Städte teilnehmen MÜSSEN und z. B. alle Straßen innerhalb der Umgehungsstraße für den Kraftfahrzeugverkehr gesperrt werden.
Ich finde die Veranstaltung, total lächerlich! :rolleyes: Unter autofreiem Tag würde ich mir vorstellen, dass ALLE Städte teilnehmen MÜSSEN und z. B. alle Straßen innerhalb der Umgehungsstraße für den Kraftfahrzeugverkehr gesperrt werden.
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Die Politiker von heute machen Politik nur für einen Tag. Und der Tag war gestern. (Dieter Hildebrandt)
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- Puolukka
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#3 Re: Der Autofreie Tag - Autoton päivä
Wär das ein Spass - komplett überfüllte öffentliche Verkehrsmittel die mit dem Andrang total überfordert sind (wie z.B. Züge während des ersten Wintereinbruches wenn alle noch Sommerreifen haben), Leute die überhaupt nicht zur Arbeit können oder viel zu später kommen, weil die Verbindungen nichts taugen und/oder die Schulen und Kindertagesstätten eben nunmal nicht eher aufmachen, oder weil sie schlicht und einfach nicht mehr reinpassen in den Bus oder in die Bahn... alles schon gehabt, und das war noch nichtmal ein autofreier Tag.
Es wird schon einen Grund haben, warum es recht tolerant geregelt ist. Wer kommt sonst für den Verdienstausfall für die Wirtschaft auf? Ein autofreier Tag ist durchaus ein guter Ansatz, aber es muss ja deshalb nicht direkt das Chaos ausbrechen. Das würde dem Zweck nämlich eher schaden als nützen, meinst du nicht?
Es wird schon einen Grund haben, warum es recht tolerant geregelt ist. Wer kommt sonst für den Verdienstausfall für die Wirtschaft auf? Ein autofreier Tag ist durchaus ein guter Ansatz, aber es muss ja deshalb nicht direkt das Chaos ausbrechen. Das würde dem Zweck nämlich eher schaden als nützen, meinst du nicht?
- Sapmi
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#4 Re: Der Autofreie Tag - Autoton päivä
@Puolukka: naja, deshalb werden solche Tage ja im Allgemeinen auf einen Sonntag gelegt. Da müssen dann (prozentual) nur wenige Leute arbeiten.
Finde aber, dass es auch im privaten Bereich schwer umzusetzen ist. Was ist, wenn jemand an genau diesem Tag irgendwo hin "muss", wo er/sie nicht ohne Auto hinkommt? Das kann alles Mögliche sein, eine Familienfeier oder sonst was, das an den Termin gebunden ist oder auch unter der Woche nicht erledigt werden kann.
Finde aber, dass es auch im privaten Bereich schwer umzusetzen ist. Was ist, wenn jemand an genau diesem Tag irgendwo hin "muss", wo er/sie nicht ohne Auto hinkommt? Das kann alles Mögliche sein, eine Familienfeier oder sonst was, das an den Termin gebunden ist oder auch unter der Woche nicht erledigt werden kann.
- Sapmi
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#5 Re: Der Autofreie Tag - Autoton päivä
Sorry, hab mich vertan: der Beitrag ist ja von gestern, also ist der autofreie Tag heute, somit Samstags.
Ja, so gesehen, noch schwieriger. <span style="font-size:7pt;">(und in D erst, wo doch die meisten Leute Samstags in die Waschanlage fahren ;) )[/color]

Ja, so gesehen, noch schwieriger. <span style="font-size:7pt;">(und in D erst, wo doch die meisten Leute Samstags in die Waschanlage fahren ;) )[/color]
- sunny1011
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#6 Re: Der Autofreie Tag - Autoton päivä
Auto gewaschen wird natürlich am Sonntag, genauso wie Rasen gemäht und Fenster geputzt 

Aus Finnen von Sinnen [auf Finndeutsch]: "Finnland verhält sich zu der Erde wie das Erde zu der Universum. Weisst du, wir sind ein bisschen weit weg von die Zentrum, und wenn du vorbeifliegst an uns, denkst du, ach, da gibt es doch nur Wasser und Wolken. Deswegen steigt auch wenige aus hier. Macht aber nix, sind ja auch ganz gut allein zurechtgekommen bis jetzt (...) Allerdings lässt sich dieser O-Ton (...) hochmutiger auslegen. (...) dass ihre Heimat der einzige Ort auf Erden ist, an dem sich wahrhaft intelligentes Leben findet (...)
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#7 Re: Der Autofreie Tag - Autoton päivä
Die Idee eines autofreien Tages halte ich für gut. Nur ihre praktische Durchführung würde ich selber anders machen. Das von Klaus angesprochene Problem gibt es, das muss man leider zugeben - beispielsweise in Lahti habe es am autofreien Tag nicht nur Autos gegeben, sondern mehr Autos als sonst, obwohl auch Lahti "Autoton päivä" gefeiert hat. Als Gründe für das reichliche PKW-Verkehr wurden das regnerische Wetter, die Caravanermesse und der Fischmarkt im Hafen angeführt.
http://www.ess.fi/Article.jsp?article=162232
Andererseits halte ich die Idee, dass alle - sowohl Individuen als auch Gemeinden - in diesem autofreien Tag und ihren Sonderregelungen mitmachen müssten, für etwas extrem. Die individuelle Teilnahme sollte meiner Meinung nach auf persönliche Freiwilligkeit beruhen. Autoverkehr würde ich deshalb nirgendwo verbieten, sondern eher alle Bus-, U- und Strassenbahn- samt Zugfahrten an dem autofreien Tag kostenlos machen, damit die individuelle Teilnahme am autofreien Tag finanziell gesehen wirklich lockend wäre.
Wenn man den autofreien Tag in Finnland nur jedes zweite Jahr feiern würde, könnten die Fahrkarten von Hkl (Das Stadtverkehr von Helsinki) kostenlos sein, anstatt 1 € zu kosten, und zwar ohne, dass der finanzielle Verlust für Hkl deshalb grösser wäre.
http://www.ess.fi/Article.jsp?article=162232
Andererseits halte ich die Idee, dass alle - sowohl Individuen als auch Gemeinden - in diesem autofreien Tag und ihren Sonderregelungen mitmachen müssten, für etwas extrem. Die individuelle Teilnahme sollte meiner Meinung nach auf persönliche Freiwilligkeit beruhen. Autoverkehr würde ich deshalb nirgendwo verbieten, sondern eher alle Bus-, U- und Strassenbahn- samt Zugfahrten an dem autofreien Tag kostenlos machen, damit die individuelle Teilnahme am autofreien Tag finanziell gesehen wirklich lockend wäre.
Wenn man den autofreien Tag in Finnland nur jedes zweite Jahr feiern würde, könnten die Fahrkarten von Hkl (Das Stadtverkehr von Helsinki) kostenlos sein, anstatt 1 € zu kosten, und zwar ohne, dass der finanzielle Verlust für Hkl deshalb grösser wäre.
Zuletzt geändert von Risto am 22. Sep 2007 21:25, insgesamt 1-mal geändert.
- sunny1011
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#8 Re: Der Autofreie Tag - Autoton päivä
Sowas gab's doch auch in D, oder?
Wir sind heut Auto gefahren. Es hat sich so ergeben. Sehr gute Idee, Risto.
Wir sind heut Auto gefahren. Es hat sich so ergeben. Sehr gute Idee, Risto.
Aus Finnen von Sinnen [auf Finndeutsch]: "Finnland verhält sich zu der Erde wie das Erde zu der Universum. Weisst du, wir sind ein bisschen weit weg von die Zentrum, und wenn du vorbeifliegst an uns, denkst du, ach, da gibt es doch nur Wasser und Wolken. Deswegen steigt auch wenige aus hier. Macht aber nix, sind ja auch ganz gut allein zurechtgekommen bis jetzt (...) Allerdings lässt sich dieser O-Ton (...) hochmutiger auslegen. (...) dass ihre Heimat der einzige Ort auf Erden ist, an dem sich wahrhaft intelligentes Leben findet (...)
- Sapmi
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#9 Re: Der Autofreie Tag - Autoton päivä


- Klaus
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#10 Re: Der Autofreie Tag - Autoton päivä
An sich finde ich die Idee natürlich auch gut, einen autofreien Tag zu machen. Aber nicht so, wie es jetzt in Finnland gemacht wird. Ich denke da eher an die 2 wirklich autofreien Sonntage in Deutschland in den 70er Jahren, als im ganzen Bundesgebiet KEIN EINZIGES AUTO ohne Sondergenehigung fahren durfte (außer Feuerwehr, Polizei, Rettungswagen). Auch wenn diese Fahrverbote damals durch die Ölkrise begründet waren, halte ich sowas auch in der heutigen Zeit 1 mal im Jahr für durchführbar. Wenn am Anfang des Jahres jeder weiß, dass z. B. am 23.09. des Jahres Autofreier Tag ist, kann sich jeder danach einrichten.
Das meine ich aus genau dem Grund, den Risto aus Lahti beschrieben hat. Was bringt ein autofreier Tag, wenn sich die Gemeinde offiziell dran beteiligt, aber sich keiner dran hält?
Die öffentlichen Verkehrsmittel können doch gerne etwas kosten, denn mit dem Auto kostet es ja auch, wenn man fährt. Wenn die Busse im innerstädtischen Verkehr 1 oder 2 € kosten, kommt man damit nur günstiger weg - mit dem Auto ist es meist schon teurer, in die Innenstadt zu fahren (nur man merkt es nicht).
Das meine ich aus genau dem Grund, den Risto aus Lahti beschrieben hat. Was bringt ein autofreier Tag, wenn sich die Gemeinde offiziell dran beteiligt, aber sich keiner dran hält?
Die öffentlichen Verkehrsmittel können doch gerne etwas kosten, denn mit dem Auto kostet es ja auch, wenn man fährt. Wenn die Busse im innerstädtischen Verkehr 1 oder 2 € kosten, kommt man damit nur günstiger weg - mit dem Auto ist es meist schon teurer, in die Innenstadt zu fahren (nur man merkt es nicht).
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- Svea
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#11 Re: Der Autofreie Tag - Autoton päivä
Ich sehe ehrlich gesagt keinen tieferen Sinn in einem autofreien Tag. Wer glaubt denn bitte im Ernst, dass die Leute langfristig stärker auf die öffentlichen Nachverkehrsmittel umschwenken, nur weil sie einen Tag mal billig Bus fahren durften, um es platt auszudrücken? ?( . Wahrscheinlich ist der autofreie Tag ein Riesenreibach für die Verkehrsunternehmen. Wenn die Busse, Züge und Straßenbahnen dreimal so voll sind wie normal, dürften die somit noch einen Gewinn machen, wenn die Tickets nur 1€ kosten. Kostet eine normale Fahrt nicht ohnehin "nur" 2€ ?( ?
Die autofreien Sonntage in der Bundesrepublik in den 70er Jahren waren übrigens zumindest rational gesehen auch sinnlos. A) Bestand überhaupt keine echte "Ölkrise" ("Ölpreiskrise" heißt es deshalb eigentlich) in den 1970er Jahren. Die Krise war nur politisch begründet und im Gegensatz zur heutigen Situation bestand in keinster Weise eine wirkliche Knappheit an Öl, B) haben die autofreien Sonntage einen so minimalen Effekt auf den gesamten Erdölverbrauch gehabt, dass es wirklich wirtschaftlich überhaupt nichts gebracht hätte, da der Spareffekt verschwindend gering war.
Der Effekt, den die autofreien Sonntage hatten, war psychologisch, aber nicht rational begründet. Es passte wohl in den Zeitgeist, als der Club of Rome vor den "Grenzen des Wachstums" warnte und Paul Ehrlich von der "Bevölkerungsbombe" schrieb. Durch die autofreien Sonntage wurden sich viele erstmals bewusst, dass es vielleicht nicht immer so weiter geht mit dem Wachstum und dass die Ressourcen begrenzt sind - obwohl auch diese Einsicht ja nicht lange währte. Waren im Zuge der Ölpreiskrise Kriteria wie Wirtschaftlichkeit bestimmend für den Autokauf geworden (Stichwort Golf), stiegen nach 1975 bereits wieder die Bedürfnisse nach Komfort und reichhaltiger Ausstattung
(Golf GTI, Audi 80 und 100 kamen auf den Markt).
Kurz und gut: Ich meine, dass erstens derselbe psychologische Effekt wie in den 70ern aufgrund des Zeitgeistes ohnehin nicht erreicht werden kann und wenn, dann müssen schon etwas drastischer Maßnahmen her (da stimme ich Klaus zu - entweder ganz autofrei oder gar nicht). Und zweitens glaube ich nicht, dass irgendwelche autofreien Tage überhaupt irgendein langfristiges Umdenken bewirken können. Wenn dann ohnehin nur kurzfristig.
Langfristig ändert die Bevölkerung doch nur ihr Verhalten, wenn a) ÖPNV deutlich billiger oder b) ÖPNV deutlich bequemer als Autofahren wird (sei es dadurch, dass die Straßan immer voller werden, oder das ÖPNV einfach so komfortabel wird
).
Die autofreien Sonntage in der Bundesrepublik in den 70er Jahren waren übrigens zumindest rational gesehen auch sinnlos. A) Bestand überhaupt keine echte "Ölkrise" ("Ölpreiskrise" heißt es deshalb eigentlich) in den 1970er Jahren. Die Krise war nur politisch begründet und im Gegensatz zur heutigen Situation bestand in keinster Weise eine wirkliche Knappheit an Öl, B) haben die autofreien Sonntage einen so minimalen Effekt auf den gesamten Erdölverbrauch gehabt, dass es wirklich wirtschaftlich überhaupt nichts gebracht hätte, da der Spareffekt verschwindend gering war.
Der Effekt, den die autofreien Sonntage hatten, war psychologisch, aber nicht rational begründet. Es passte wohl in den Zeitgeist, als der Club of Rome vor den "Grenzen des Wachstums" warnte und Paul Ehrlich von der "Bevölkerungsbombe" schrieb. Durch die autofreien Sonntage wurden sich viele erstmals bewusst, dass es vielleicht nicht immer so weiter geht mit dem Wachstum und dass die Ressourcen begrenzt sind - obwohl auch diese Einsicht ja nicht lange währte. Waren im Zuge der Ölpreiskrise Kriteria wie Wirtschaftlichkeit bestimmend für den Autokauf geworden (Stichwort Golf), stiegen nach 1975 bereits wieder die Bedürfnisse nach Komfort und reichhaltiger Ausstattung

Kurz und gut: Ich meine, dass erstens derselbe psychologische Effekt wie in den 70ern aufgrund des Zeitgeistes ohnehin nicht erreicht werden kann und wenn, dann müssen schon etwas drastischer Maßnahmen her (da stimme ich Klaus zu - entweder ganz autofrei oder gar nicht). Und zweitens glaube ich nicht, dass irgendwelche autofreien Tage überhaupt irgendein langfristiges Umdenken bewirken können. Wenn dann ohnehin nur kurzfristig.
Langfristig ändert die Bevölkerung doch nur ihr Verhalten, wenn a) ÖPNV deutlich billiger oder b) ÖPNV deutlich bequemer als Autofahren wird (sei es dadurch, dass die Straßan immer voller werden, oder das ÖPNV einfach so komfortabel wird

Zuletzt geändert von Svea am 23. Sep 2007 13:23, insgesamt 1-mal geändert.

- Sapmi
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#12 Re: Der Autofreie Tag - Autoton päivä
Das vielleicht und vor allem, wie es sich ohne Auto anfühlt, bzw. die Erkenntnis, wie abhängig man doch davon geworden ist. Ich denke, um dieses Bewusstmachen geht es auch in erster Linie an solchen Tagen (da gab's doch auch kürzlich mal so'nen Tag, an dem man keinen Strom benutzen sollte, oder einen anderen, an dem man nix einkaufen sollte). Hier eine spürbare Ersparnis von was auch immer als Ergebnis zu erwarten, ist wirklich sinnlos. Aber zumindest besteht die Möglichkeit, dass ein paar Leuten eventuell etwas klarer wird, wie ihr Alltagsleben ohne diese für uns so selbstverständlichen Dinge wäre. Wobei ich Strom noch für das beste Beispiel halte.Svea schrieb am 23.09.2007 13:22
Durch die autofreien Sonntage wurden sich viele erstmals bewusst, dass es vielleicht nicht immer so weiter geht mit dem Wachstum und dass die Ressourcen begrenzt sind -
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#13 Re: Der Autofreie Tag - Autoton päivä
Mit der Infrastruktur und Fahrpreisen (und Fahrzeit) ausserhalb Helsinkis kann ein normal arbeitender kaum auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen. Manche müssen es (hab ja Kollegen ausserhalb von Helsinki, die pendeln müssen). In Deutschland, ausser der ewig verspäteten, dreckigen Bahn geht es in dicht bevölkeren Gebieten ohne Probleme. Erfindungen wie Ticket 2000 sind absolut eine faire Einrichtung :thumbsu: Doch was denkt Helsinki, wenn sie von nicht in Helsinki ansässigen einen höheren Fahrpreis verlangen, der sich schon monatlich auf 30% des Nettoeinkommens belaufen kann ?( Kurz und bündig: eine Frechheit. Von dem fehlenden Bahnnetz ganz zu schweigen. Busfahrten dauern ewig.
Aus Finnen von Sinnen [auf Finndeutsch]: "Finnland verhält sich zu der Erde wie das Erde zu der Universum. Weisst du, wir sind ein bisschen weit weg von die Zentrum, und wenn du vorbeifliegst an uns, denkst du, ach, da gibt es doch nur Wasser und Wolken. Deswegen steigt auch wenige aus hier. Macht aber nix, sind ja auch ganz gut allein zurechtgekommen bis jetzt (...) Allerdings lässt sich dieser O-Ton (...) hochmutiger auslegen. (...) dass ihre Heimat der einzige Ort auf Erden ist, an dem sich wahrhaft intelligentes Leben findet (...)
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#14 Re: Der Autofreie Tag - Autoton päivä
Höherer Fahrpreis für Nicht-Helsinkier? Wie darf man sich das vorstellen ?( ?

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#15 Re: Der Autofreie Tag - Autoton päivä
Es handelte sich um eine Monatskarte, namensgebunden. Als wir mit meinem Kollegen kurzfristig in Espoo statt Helsinki eingesetzt wurden, hat die Firma diese Karte bezahlt. Wir sollten sie lediglich holen und die Rechnung einreichen. Der Kaufpreis war um die 80 Euro (für all unsere Kollegen, die auch in diesem Projekt arbeiteten). Wenn man keine Helsinkiadresse hatte, war der Kaufpreis an die 130 Euro. Es hat wohl mit den Kommunalsteuern zu tun. Dennoch: wenn Helsinki die Idee unterstützen möchte, dass der Wohnmarkt nicht überlastet ist ( = man wohnt ausserhalt des Stadtgebiets) und mehr öffentliche Verkehrsmittel und weniger Autos im Stadtgebiet verkehren sollen, dann kann man Pendler nicht bestrafen. Immerhin bringen sie mehr Geld in das Stadtgebiet, als was sie an den "billigen" Verkehrsmitteln ungerechtfertigt "mitnehmen".
Ich kann genau nachfragen, welcher Typ Monatskarte es war, aber das war der Fall.
Dennoch, dieses Jahr ist die Kommunalsteuer in Porvoo höher als in Helsinki. Auf gut Deutsch, man wird zweifach gerupft. Mit hoher Steuer für wenig Leistung, und dann als Outsider in Helsinki.
Ich kann genau nachfragen, welcher Typ Monatskarte es war, aber das war der Fall.
Dennoch, dieses Jahr ist die Kommunalsteuer in Porvoo höher als in Helsinki. Auf gut Deutsch, man wird zweifach gerupft. Mit hoher Steuer für wenig Leistung, und dann als Outsider in Helsinki.
Zuletzt geändert von sunny1011 am 23. Sep 2007 15:10, insgesamt 1-mal geändert.
Aus Finnen von Sinnen [auf Finndeutsch]: "Finnland verhält sich zu der Erde wie das Erde zu der Universum. Weisst du, wir sind ein bisschen weit weg von die Zentrum, und wenn du vorbeifliegst an uns, denkst du, ach, da gibt es doch nur Wasser und Wolken. Deswegen steigt auch wenige aus hier. Macht aber nix, sind ja auch ganz gut allein zurechtgekommen bis jetzt (...) Allerdings lässt sich dieser O-Ton (...) hochmutiger auslegen. (...) dass ihre Heimat der einzige Ort auf Erden ist, an dem sich wahrhaft intelligentes Leben findet (...)