Negative Aspekte von Finnland
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#271 Re: Negative Aspekte von Finnland
@Loja, naja die finnischen kneipen sind ja nicht sonderlich daran interessiert leute reinzulassen, oder warum stehen immer diese glazköpfe vor der tür und lassen eine Stunde warten, wobei dann schlußendlich die bar leer ist wenn man reinkommt ...
und @hullu poro:
Auch wenns dich und deine freundin sicherlich geärgert hat, idioten gibts halt in jedem land. Wenn man in .de gebrochen deutch spricht, wird man ja gleich als depperter ausländer abgestempelt.
Ich würde auf jeden Fall nicht wegen einer dummen Bedienung das Land verlassen.
Aber ich hab schon mehrmals gehört, dass die Finnen ausserhalb von HKI etwas Hillbilly mäßig drauf sind.
Nuja, Kopf hoch und das nächste mal einfach auf den Tresen pinkeln :-D
und @hullu poro:
Auch wenns dich und deine freundin sicherlich geärgert hat, idioten gibts halt in jedem land. Wenn man in .de gebrochen deutch spricht, wird man ja gleich als depperter ausländer abgestempelt.
Ich würde auf jeden Fall nicht wegen einer dummen Bedienung das Land verlassen.
Aber ich hab schon mehrmals gehört, dass die Finnen ausserhalb von HKI etwas Hillbilly mäßig drauf sind.
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#272 Re: Negative Aspekte von Finnland
Ich BIN Deutsche, und diese Tatsache ist mir durchaus bewusst! Viele meiner Freunde in D kommen aus Russland, Polen, Isreal....ich habe schon einiges erlebt. Dennoch werde ich auch in Zukunft ein solch stupides, arrogantes, rassistisches, beleidigendes Verhalten in KEINSTER Weise tolerieren.Torkel schrieb am 03.04.2006 23:24
und @hullu poro:
Auch wenns dich und deine freundin sicherlich geärgert hat, idioten gibts halt in jedem land. Wenn man in .de gebrochen deutch spricht, wird man ja gleich als depperter ausländer abgestempelt.
Wo steht das denn??? ?(Ich würde auf jeden Fall nicht wegen einer dummen Bedienung das Land verlassen.
Doofheit mit Doofheit bekämpfen??? Sorry, aber auf ein derart ordinäres Level werde ich mich nicht herablassen :rolleyes:Nuja, Kopf hoch und das nächste mal einfach auf den Tresen pinkeln :-D
<span style="color:darkred;">Sometimes I cannot take this place. Sometimes it's my life I can't taste.
Sometimes I cannot feel my face. You'll never see me fall from grace.
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#273 Re: Negative Aspekte von Finnland
mannometer, ich habe zum glück derartiges noch nicht erlebt - und wünsche es auch keinem!
aber sehr gut finde ich, dass ihr das publik macht. und sei's dass es bei der polizei versandet, spätestens wenn ein zweiter, ein dritter bericht hinzu kommt, müssen sie auch einsatz zeigen!
aber sehr gut finde ich, dass ihr das publik macht. und sei's dass es bei der polizei versandet, spätestens wenn ein zweiter, ein dritter bericht hinzu kommt, müssen sie auch einsatz zeigen!
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#274 Re: Negative Aspekte von Finnland
für alle, die interessiert, wies ausgegangen ist(gehört eingentlich nicht unter "negative Aspekte", aber der Vollständigkeit halber landets mal hier):
meine Freundin wollte erst nicht zur Polizei, weil sie meinte, wir hätten als Ausländer eh keine Chance und alles, was wir das resultieren würde wäre, dass wir in einer kleinen Stadt wie Lappeenranta gar nicht mehr rausgehen könnten....
...irgendwie war sie dann Montag nachmittag in der Stadt und hat sich plötzlich entschieden, doch dahin zu gehen(nachdem mein Gastvater und ich auf sie eingeredet haben), allerdings ohne uns. Der diensthabende Polizeibeamte ist bei der Schilderung fast vom Hocker gefallen
Die Tatsache, Samstagnacht einen Pass mit sich herumzutragen fand er in unserem Falle zum Schreien komisch, was für Aufenthaltspapiere die Dame sehen wollte wusste er gar nicht
Er war mehr als bereit, das ganze sofort zur Anzeige zu bringen. Er hat erstmal seine ganze Lebensgeschichte geschildert("ich kenne das mit der Diskreminierung nur zu gut, ich bin selbst schwedischsprachig!" etc) und war auch sonst mehr als nett. Allerdings meinte er selbst, wir sollten erstmal mit dem Besitzer der Bar sprechen, um zu entscheiden, ob wir nur die Kellnerin oder gleich die ganze Bar anzeigen wollen.
Wie also Montag abend da hin(Knieschlottern), aber es war nur eine andere Kellnerin da(die uns sofort erkannte, uns auf Englisch fragte was wir wollen und auch sonst sehr nett war...wie es sonst in dem Laden ja immer war!). Wi haben dann gefragt, wann der Besitzer anwesent sei und sie sagte, Dienstag abend. Wir also gestern wieder dahin. Er war tatsächlich da, ich bin zur Theke und habe auf Englisch einen Cider bestellt, da fragt er nach meinem Ausweis(-> Déjàvu!!!) und nach dem meiner Freundin.....das war dann ne gute Gelegenheit gleich zu fragen. Doch bevor wir unsere Frage ganz ausformuliert hatten meinte er, er wisse schon bescheid, die Polizei wäre da gewesen!! Wir erstmal: Schock! Wir wollten doch noch keine Anzeige??? Aber der Polizist hatte sich das gazne so zu Herzen genommen, dass er gleich am nächsten Tag dorthin gefahren war um dem Besitzer selbst zu erklären, dass ein spanischer Personalausweis weit ausreichend sei usw.
Der Besitzer der Bar hat daraufhin sofort besagte Kellnerin angerufen, die behauptete, sie habe gedacht, es handele sich nur um einen Studentenausweis!!!! 80 Wir haben dem Typ ins Gesicht gesagt, dass er das ja wohl selbst nicht glaubt, da die ID dick und fett in mehreren Sprachen als eine solche gekennzeichnet ist, wir es ja auch mehrfach erläutert haben und die Dame im allgemeinen sehr hochnäsig und unhöflich uns gegenüber war. Der Typ hat sich tausendmal entschuldigt(er war ziemlich kleinlaut), meinte er habe schon mit ihr gesprochen und würde es auch nochmal tun. Danach hat er uns die Drinks spendiert und sich nochmal nachher persönlich verabschiedet als wir gegangen sind.
Heißt also: keine Anzeige, was wir im Endeffekt auch begrüßen, da alle Leute sonst dort ja immer nett zu uns waren. Aber die Polizei weiß bescheit, und sollte sich etwas derartiges nochmal dort ereignen wird sie mit Sicherheit eingreifen, so motiviert wie die Polizei in Finnland schienbar ist. Klasse, in Deutschland hätten die das nicht gemacht( -> das gehört jetzt in "positive Aspekte" ;) )
meine Freundin wollte erst nicht zur Polizei, weil sie meinte, wir hätten als Ausländer eh keine Chance und alles, was wir das resultieren würde wäre, dass wir in einer kleinen Stadt wie Lappeenranta gar nicht mehr rausgehen könnten....
...irgendwie war sie dann Montag nachmittag in der Stadt und hat sich plötzlich entschieden, doch dahin zu gehen(nachdem mein Gastvater und ich auf sie eingeredet haben), allerdings ohne uns. Der diensthabende Polizeibeamte ist bei der Schilderung fast vom Hocker gefallen



Wie also Montag abend da hin(Knieschlottern), aber es war nur eine andere Kellnerin da(die uns sofort erkannte, uns auf Englisch fragte was wir wollen und auch sonst sehr nett war...wie es sonst in dem Laden ja immer war!). Wi haben dann gefragt, wann der Besitzer anwesent sei und sie sagte, Dienstag abend. Wir also gestern wieder dahin. Er war tatsächlich da, ich bin zur Theke und habe auf Englisch einen Cider bestellt, da fragt er nach meinem Ausweis(-> Déjàvu!!!) und nach dem meiner Freundin.....das war dann ne gute Gelegenheit gleich zu fragen. Doch bevor wir unsere Frage ganz ausformuliert hatten meinte er, er wisse schon bescheid, die Polizei wäre da gewesen!! Wir erstmal: Schock! Wir wollten doch noch keine Anzeige??? Aber der Polizist hatte sich das gazne so zu Herzen genommen, dass er gleich am nächsten Tag dorthin gefahren war um dem Besitzer selbst zu erklären, dass ein spanischer Personalausweis weit ausreichend sei usw.
Der Besitzer der Bar hat daraufhin sofort besagte Kellnerin angerufen, die behauptete, sie habe gedacht, es handele sich nur um einen Studentenausweis!!!! 80 Wir haben dem Typ ins Gesicht gesagt, dass er das ja wohl selbst nicht glaubt, da die ID dick und fett in mehreren Sprachen als eine solche gekennzeichnet ist, wir es ja auch mehrfach erläutert haben und die Dame im allgemeinen sehr hochnäsig und unhöflich uns gegenüber war. Der Typ hat sich tausendmal entschuldigt(er war ziemlich kleinlaut), meinte er habe schon mit ihr gesprochen und würde es auch nochmal tun. Danach hat er uns die Drinks spendiert und sich nochmal nachher persönlich verabschiedet als wir gegangen sind.
Heißt also: keine Anzeige, was wir im Endeffekt auch begrüßen, da alle Leute sonst dort ja immer nett zu uns waren. Aber die Polizei weiß bescheit, und sollte sich etwas derartiges nochmal dort ereignen wird sie mit Sicherheit eingreifen, so motiviert wie die Polizei in Finnland schienbar ist. Klasse, in Deutschland hätten die das nicht gemacht( -> das gehört jetzt in "positive Aspekte" ;) )
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#275 Re: Negative Aspekte von Finnland
Wie soll man das denn jetzt verstehen ?( ?hullu poro schrieb am 05.04.2006 08:33
Er hat erstmal seine ganze Lebensgeschichte geschildert("ich kenne das mit der Diskreminierung nur zu gut, ich bin selbst schwedischsprachig!" etc
Jedenfalls prima, wie der Polizist sich verhalten hat

Zuletzt geändert von Svea am 5. Apr 2006 10:29, insgesamt 1-mal geändert.

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#276 Re: Negative Aspekte von Finnland
Er meinte wohl dass er zu der Minderheit der Finnen mit Schwedisch als Muttersprache zählt....und die habens ja auch nicht immer leicht in Finnland, Minderheit halt.
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#277 Re: Negative Aspekte von Finnland
Jaja, schon klar, aber ich dachte immer, da gäbe es kaum Probleme. Immerhin sind es Finnen.

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#278 Re: Negative Aspekte von Finnland

Super, Hullu. Da hat die dumme Geschichte ja doch noch ein gutes Ende gefunden .
Mit der finnischen Polizei hab ich bei meinem letzten Aufenthalt sehr gute Erfahrungen gemacht (schreibe ich dann im Übernachtungsthread). Ich hab Anzeige gegen einen Amerikaner in meinem Hostel erstattet, der mich geschlagen hat. Die Polizei kam gleich mit und hat ihn verhaftet. In D hätte ich mir in einem ähnlichen Fall sicher anhören müssen, ich soll mich nicht so anstellen (hab das schon mal erlebt [img]mad.gif[/img] ).
Dass Schwedischsprachige auch diskriminiert werden, hab ich in einem Fernsehreport mitbekommen. Da sagte ein junger Mann aus Helsinki, seine Familie sei schwedischsprachig und hätte deswegen schon einige Drohbriefe bekommen. Ich selbst hab mal in der Straßenbahn in Helsinki einer Freundin was auf Schwedisch gesagt (nur ein schwedischer Name), da fingen mehrere Jugendliche hinter mir sofort an zu pöbeln. Also so friede-Freude-Eierkuchen ist das für die Schweden-Finnen auch nicht.

[img]http://www.cosgan.de/images/smilie/figuren/c035.gif[/img] <span style="font-size:10pt;">Runoilija 2006 ja Pikilintu 2007</span>[img]http://smiliestation.de/smileys/Gemischt/260.gif[/img]
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#279 Re: Negative Aspekte von Finnland
Gut gemacht, Hullu!!!
Porvoo hat einen ziemlich grossen schwedischsprachigen Bevölkerungsanteil und die Sprachen sind oft parallell präsent. Ob es zur Diskriminierung kommt oder nicht, kann ich schlecht beurteilen, aber desöfteren sind mir spitze Bemerkungen und das nervt! :rolleyes: Würde ich sicherlich an deren Stelle ausrasten.Loja schrieb am 05.04.2006 11:47
Dass Schwedischsprachige auch diskriminiert werden, hab ich in einem Fernsehreport mitbekommen. Da sagte ein junger Mann aus Helsinki, seine Familie sei schwedischsprachig und hätte deswegen schon einige Drohbriefe bekommen. Ich selbst hab mal in der Straßenbahn in Helsinki einer Freundin was auf Schwedisch gesagt (nur ein schwedischer Name), da fingen mehrere Jugendliche hinter mir sofort an zu pöbeln. Also so friede-Freude-Eierkuchen ist das für die Schweden-Finnen auch nicht.![]()
Aus Finnen von Sinnen [auf Finndeutsch]: "Finnland verhält sich zu der Erde wie das Erde zu der Universum. Weisst du, wir sind ein bisschen weit weg von die Zentrum, und wenn du vorbeifliegst an uns, denkst du, ach, da gibt es doch nur Wasser und Wolken. Deswegen steigt auch wenige aus hier. Macht aber nix, sind ja auch ganz gut allein zurechtgekommen bis jetzt (...) Allerdings lässt sich dieser O-Ton (...) hochmutiger auslegen. (...) dass ihre Heimat der einzige Ort auf Erden ist, an dem sich wahrhaft intelligentes Leben findet (...)
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#280 Re: Negative Aspekte von Finnland
Ja, leider verhalten sich die Finnen des öfteren sehr negativ gegenüber Schwedisches und den Finnlandschweden. Das habe ich damals auch mitbekommen. Meiner Meinung nach eine Sauerei, aber bei unterschiedlichen Volksgruppen wohl üblich. Ähnliche Verhalten gibt es ja auch in der Schweiz zwischen den Franzosen, Deutschen und Italienern (ne Tuisku?).
Im statistischen Bericht über den Zustand der finnlandschwedischen Gemeinschaft von 2002 des Svenska Finlands folketing von Fjalar Finnäs ist darüber auch was zu lesen. Einerseits lernen immer mehr Kinder aus 2-sprachigen Familien Schwedisch als erste Sprache (insgesamt 63% aller Kinder aus 2-sprachigen Familien wachsen mit Schwedisch als erster Sprache auf) andrerseits verhalten sich in den letzten Jahren die finnischsprachigen Finnen (vor allem die Jugend) immer distanzierter/negativer zu den Finnlandschweden, obwohl sie genau wissen, dass es vorteilhaft ist, Schwedisch zu können (vor allem in der Wirtschaft und für die Kontakte zum restlichen Skandinavien). Vielleicht eben deswegen? Neid? ?(
Folge: Unter sich sprechen die Finnlandschweden noch Schwedisch, sobald ein Finne den Raum betritt, wird oftmals nur noch Finnisch gesprochen. Es ist traurig, aber anscheinend ist es so.
Interessant ist auch, dass (wohl als Folge) der Anteil der Finnlandschweden, die einen finnischen Partner heiraten seit etwa 1998 kontinuierlich zurückgeht. Momentan liegt er bei den Männern bei 40% und bei den Frauen bei 33% (1998: Männer 44%, Frauen 37%).
Im statistischen Bericht über den Zustand der finnlandschwedischen Gemeinschaft von 2002 des Svenska Finlands folketing von Fjalar Finnäs ist darüber auch was zu lesen. Einerseits lernen immer mehr Kinder aus 2-sprachigen Familien Schwedisch als erste Sprache (insgesamt 63% aller Kinder aus 2-sprachigen Familien wachsen mit Schwedisch als erster Sprache auf) andrerseits verhalten sich in den letzten Jahren die finnischsprachigen Finnen (vor allem die Jugend) immer distanzierter/negativer zu den Finnlandschweden, obwohl sie genau wissen, dass es vorteilhaft ist, Schwedisch zu können (vor allem in der Wirtschaft und für die Kontakte zum restlichen Skandinavien). Vielleicht eben deswegen? Neid? ?(
Folge: Unter sich sprechen die Finnlandschweden noch Schwedisch, sobald ein Finne den Raum betritt, wird oftmals nur noch Finnisch gesprochen. Es ist traurig, aber anscheinend ist es so.

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Die Politiker von heute machen Politik nur für einen Tag. Und der Tag war gestern. (Dieter Hildebrandt)
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#281 Re: Negative Aspekte von Finnland
Viele Finnen behaupten, die schedischsprachigen Finnen seien alle aus der Oberschicht und mögen sie angeblich nicht, weil die meisten reich und arrogant sind und sich für eigene Rasse halten oder sowas. Das ist das, was ich mal so mitbekommen habe. Wieviel davon stimmt....keine Ahnung. Wahrscheinlich das wenigste. Finnland ist halt ein junges Land welches sehr patriotisch ist und nach Jahren der Besatzung etwas sehr empfindlich auf Ausländer reagiert....bzw auch auf Gruppierungen in den eigenen Reihen....habe schon oft mit vielen Finnen darüber gestritten. Aber das bringt mich wieder zurück auf deren Sicht des 2. Weltkriegs und darüber wollte ich mich ja nicht mehr aufregen, deshalb sag ich dazu nichts mehr ;)
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#282 Re: Negative Aspekte von Finnland
Was die Schweiz betrifft, kann ich deiner Aussage überhaupt nicht zustimmen. Das Zusammenleben verschiedener Volks- und Sprachgruppen ist hier kein Problem. In der Französischen und Italienischen Schweiz wird es einzig nicht gerne gesehen, wenn die Deutschschweizer ankommen und meinen, sie könnten auf Deutsch drauflosreden. Wenn aber zuerst gefragt wird, ob man Deutsch sprechen könne, ist dies meistens kein Problem. In den meisten Fällen ist es aber so, dass der Deutschschweizer in die andere Sprache wechselt! ;) Ich wohnte selber ein Jahr lang in den anderen Sprachregionen und hatte nie negative Erlebnisse.Klaus schrieb am 05.04.2006 13:29
Ja, leider verhalten sich die Finnen des öfteren sehr negativ gegenüber Schwedisches und den Finnlandschweden. Das habe ich damals auch mitbekommen. Meiner Meinung nach eine Sauerei, aber bei unterschiedlichen Volksgruppen wohl üblich. Ähnliche Verhalten gibt es ja auch in der Schweiz zwischen den Franzosen, Deutschen und Italienern (ne Tuisku?).
Ich denke, dass es in Finnland aus geschichtlichen Gründen etwas anderes ist. Finnland ist erst seit 89 Jahren unabhängig, vorher hatten immer fremde Länder mehr oder weniger das sagen. Ich kann mir deshalb vorstellen, dass das negative Verhalten gegenüber dem schwedischen mit dieser Tatsache zu tun hat. Dadurch zeigen die Finnen, dass sie nun eigener Herr im Lande sind und sich nicht mehr durch andere bevormunden lassen.
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#283 Re: Negative Aspekte von Finnland
Da kann ich über ein Gegenteil berichten. Unser Pastor spricht fliessend Schwedisch. Er meinte in Helsinki immer höflich erst fragen zu müssen, "Sprechen Sie Schwedisch?" und bekam immer eine Abfuhr 80 . Seine Frau spricht selbstverständlich Schweidisch und kam ohne Probleme damit klar. Genauso war's mit mir - ich habe immer auf Finnisch höflich gefragt "Puhutteko englantia?" und bekam immer ein "En" entgegengeschmettert, während alle anderen Kollegen sagten, man brauche kein Finnisch, man kommt in Helsinki (zumindest) sooo gut damit zurecht.Tuisku schrieb am 05.04.2006 15:25
In der Französischen und Italienischen Schweiz wird es einzig nicht gerne gesehen, wenn die Deutschschweizer ankommen und meinen, sie könnten auf Deutsch drauflosreden. Wenn aber zuerst gefragt wird, ob man Deutsch sprechen könne, ist dies meistens kein Problem. In den meisten Fällen ist es aber so, dass der Deutschschweizer in die andere Sprache wechselt! ;) Ich wohnte selber ein Jahr lang in den anderen Sprachregionen und hatte nie negative Erlebnisse.

Auf jeden Fall.Tuisku schrieb am 05.04.2006 15:25
Ich denke, dass es in Finnland aus geschichtlichen Gründen etwas anderes ist. Finnland ist erst seit 89 Jahren unabhängig, vorher hatten immer fremde Länder mehr oder weniger das sagen. Ich kann mir deshalb vorstellen, dass das negative Verhalten gegenüber dem schwedischen mit dieser Tatsache zu tun hat. Dadurch zeigen die Finnen, dass sie nun eigener Herr im Lande sind und sich nicht mehr durch andere bevormunden lassen.
Aus Finnen von Sinnen [auf Finndeutsch]: "Finnland verhält sich zu der Erde wie das Erde zu der Universum. Weisst du, wir sind ein bisschen weit weg von die Zentrum, und wenn du vorbeifliegst an uns, denkst du, ach, da gibt es doch nur Wasser und Wolken. Deswegen steigt auch wenige aus hier. Macht aber nix, sind ja auch ganz gut allein zurechtgekommen bis jetzt (...) Allerdings lässt sich dieser O-Ton (...) hochmutiger auslegen. (...) dass ihre Heimat der einzige Ort auf Erden ist, an dem sich wahrhaft intelligentes Leben findet (...)
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#284 Re: Negative Aspekte von Finnland
Früher war es so, dass die schwedischsprachigen Finnen oft die Oberschicht waren und es gab tatsächlich (natürlicherweise) auch eine Art Abneigung. Meine Familie war selbst ursprünglich schwedischsprachig, aber tendierten (ein Teil davon) später zum finnischsprachigen. Sie sprachen dann nur noch Finnisch und änderten sogar auch ihren schwedischen Nachnamen.hullu poro schrieb am 05.04.2006 14:57
Viele Finnen behaupten, die schedischsprachigen Finnen seien alle aus der Oberschicht und mögen sie angeblich nicht, weil die meisten reich und arrogant sind und sich für eigene Rasse halten oder sowas. Das ist das, was ich mal so mitbekommen habe. Wieviel davon stimmt....keine Ahnung. Wahrscheinlich das wenigste. Finnland ist halt ein junges Land welches sehr patriotisch ist und nach Jahren der Besatzung etwas sehr empfindlich auf Ausländer reagiert....bzw auch auf Gruppierungen in den eigenen Reihen....habe schon oft mit vielen Finnen darüber gestritten. Aber das bringt mich wieder zurück auf deren Sicht des 2. Weltkriegs und darüber wollte ich mich ja nicht mehr aufregen, deshalb sag ich dazu nichts mehr ;)
Heute ist das aber anders. Es gibt finnisch- und schwedischsprachige Finnen in allen Schichten.
Meine (schwedischsprachigen) Freunde sprechen in zweisprachigen Gebieten immer Schwedisch und hatten noch nie Probleme.
@Tuisku: Ich habe hier ja Freunde aus der Schweiz. Sie sind allerdings französischsprachig. Wir sprechen Deutsch miteinander (mein Französisch ist leider mehr als eingerostet..). Sie achten aber extrem auf meine Aussprache und kopieren sie dann *g* Ich spreche Hochdeutsch und sie mögen kein Schweizerdeutsch oder Schweizer Hochdeutsch. Da sie aber eben mal in der Deutschschweizx gewohnt haben, hat sich etwas Dialekt in ihre Aussprache gemischt


Und mein Bruder durfte dann mit ihnen gar kein Deutsch sprechen.."lieber Englisch" sagten sie.
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#285 Re: Negative Aspekte von Finnland
@ Tuisku: Ein Freund aus Zug hat mir mal erzählt, dass die Italiener und Deutschen die Franzosen z. B. bei Geschwindigkeitsüberschreitungen gerne mal etwas härter bestrafen als die eigenen. Andersherum natürlich auch. Gut, das sind eher Kleinigkeiten.
Bei unseren niederländischen Nachbarn leben die Niederländer ganz friedlich mit den Friesen zusammen. Die Friesen haben in ihrer Provinz ihr Friesisch als erste Amtssprache (Niederländisch ist hier aber dennoch 2. Amtssprache), gehören aber schon seit ewigen Zeiten zum Königreich der Niederlande, waren also bis heute nie richtig selbstständig. Hier funktioniert das Zusammenleben ziemlich problemlos, davon sollten sich die Finnen im Umgang mit den Finnlandschweden mal eine Scheibe von abschneiden.
Was das Sprachproblem angeht. Ich habe auch alle Leute immer auf Schwedisch angesprochen und bin damit gut durchgekommen. In einsprachigen Gebieten hat ich die eher auf Finnisch angesprochen, vor allem, wenn es nicht viel zu sagen gab. In Riihimäki habe ich einmal gefragt "Puhutko ruotsia?" - kriegte natürlich ein "en" zurück. Dennoch reichte mein Finnisch, um nach Raviolija (oder so ähnlich) zu fragen.
Gerade habe ich noch gelesen, dass die Finnen es aber wohl gut finden, wenn die Finnlandschweden Schwedisch sprechen und sollten es laut dieser Umfrage auch weiterhin sprechen. Viele Finnen sagten sogar, sie sollen in der Öffentlichkeit auch wieder mehr Schwedisch sprechen und sich nicht vom Finnischen einengen lassen. Also irgendwie glaube ich, kommt es vielleicht auch etwas auf die Region an, dass die Finnen in zweisprachigen Regionen (ich weiß ja nicht, wo die Umfrage gemacht wurde) dem Schwedischen offener gegenüberstehen als in einsprachig finnischen Gebieten oder umgekehrt. ?(
Bei unseren niederländischen Nachbarn leben die Niederländer ganz friedlich mit den Friesen zusammen. Die Friesen haben in ihrer Provinz ihr Friesisch als erste Amtssprache (Niederländisch ist hier aber dennoch 2. Amtssprache), gehören aber schon seit ewigen Zeiten zum Königreich der Niederlande, waren also bis heute nie richtig selbstständig. Hier funktioniert das Zusammenleben ziemlich problemlos, davon sollten sich die Finnen im Umgang mit den Finnlandschweden mal eine Scheibe von abschneiden.

Was das Sprachproblem angeht. Ich habe auch alle Leute immer auf Schwedisch angesprochen und bin damit gut durchgekommen. In einsprachigen Gebieten hat ich die eher auf Finnisch angesprochen, vor allem, wenn es nicht viel zu sagen gab. In Riihimäki habe ich einmal gefragt "Puhutko ruotsia?" - kriegte natürlich ein "en" zurück. Dennoch reichte mein Finnisch, um nach Raviolija (oder so ähnlich) zu fragen.

Gerade habe ich noch gelesen, dass die Finnen es aber wohl gut finden, wenn die Finnlandschweden Schwedisch sprechen und sollten es laut dieser Umfrage auch weiterhin sprechen. Viele Finnen sagten sogar, sie sollen in der Öffentlichkeit auch wieder mehr Schwedisch sprechen und sich nicht vom Finnischen einengen lassen. Also irgendwie glaube ich, kommt es vielleicht auch etwas auf die Region an, dass die Finnen in zweisprachigen Regionen (ich weiß ja nicht, wo die Umfrage gemacht wurde) dem Schwedischen offener gegenüberstehen als in einsprachig finnischen Gebieten oder umgekehrt. ?(
Zuletzt geändert von Klaus am 5. Apr 2006 19:14, insgesamt 1-mal geändert.
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