Hier noch mehr darüber
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Sowie tagesschau.de 8.8.2007
Bei deutschen Lebensmittelherstellern ist dioxinbelastetes Guarkernmehl aus Indien aufgetaucht. Guarkernmehl ist ein Verdickungsmittel, das auch als Zusatzstoff E412 bezeichnet wird. Es wird aus dem zermahlenen Samen der Guarbohne gewonnen, die vorwiegend in Pakistan und Indien angebaut wird.
In der Lebensmittelindustrie wird das Guarkernmehl zur Verdickung von Joghurts, Speiseeis, Desserts, Salatsaucen, Mayonnaise und Ketchup verwendet. Es verleiht vor allem fettreduzierten Lebensmitteln eine cremige Konsistenz. Verarbeitet wird es aber auch von der Arzneimittel-, Kosmetik- und Papierindustrie. Es ist zudem oft Bestandteil von Haargel.
Unverträgliches Verdickungsmittel?
Die Zeitschrift "Ökotest" zweifelt an der Verträglichkeit von Guarkernmehl als Verdickungsmittel. Es dürfe mit etwa sechs Prozent Schalen und Keimbestandteilen verunreinigt sein, die schädliche Stoffe wie Fluoressigsäure, Saponine oder allergene Eiweiße enthalten. E412 beeinträchtige die Verdauung, verändere die Darmflora und fördere Blähungen. Deshalb würde Guar in höherer Dosierung auch als Abnehmhilfe benutzt.
Wegen "zahlreicher Berichte über Schädigung von Speiseröhre, Magen und Darm" habe die US-Gesundheitsbehörde (FDA) Guarkernmehl als riskantes Schlankheitsmittel eingestuft. Als Zusatzstoff werde es wegen der geringen Zugabemenge von maximal zwei Prozent als harmlos angesehen.
Das im Schweizer Kanton Thurgau ansässige Unternehmen Unipektin importiert nach Angaben des Bundesverbraucherministeriums Guarkernmehl von der indischen Firma India Glycol Ltd. und veredelt es weiter. Nach der Selbstanzeige von Unipektin alarmierten die Schweizer Behörden die EU-Kommission in Brüssel. Über das europäische Schnellwarnsystem wurden am 25. Juli auch das Bundesverbraucherministerium und die zuständigen Länderbehörden informiert