http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/3095775. Musik
Musikalisch ist Finnland eine Wüste und das nicht erst seit Lordi. Aber was will man von einem Land erwarten, dessen Helden The Rasmus, Nightwish oder HIM heißen? Was Musik betrifft, sind Finnen auch mal wieder extrem stur. Gehört wird nur, was aus dem eigenen Land kommt, alles von außerhalb wird misstrauisch beäugt. Wahrscheinlich haben deswegen die meisten Bands aufgehört, durch Finnland zu touren. Auf Konzerten wird still getrunken und still gestanden. Dafür kann man sich seine Master Card mit der Tante von Nightwish bedrucken lassen – übrigens der Verkaufsschlager in Helsinki im Winter 2005. Über Lordi muss im Moment nicht mehr viel gesagt werden, aber wer einmal den Wohnort Rovaniemi des Sängers Tomi besucht hat, versteht, warum das ein armer Mann ist und er Verkleidungen gerne hat. Gibt ja sonst nix dort!
6. Städte
Bleiben wir gleich bei Rovaniemi, dem Kaff direkt auf dem Polarkreis. Für die Finnen ist es das Mekka der heiligen Weihnacht. Ganz in der Nähe des grauschwarzen Industrieorts liegt das Weihnachtsmannmuseum, der Inbegriff von Kitsch und Abzocke. In einem kleinen Hüttchen wird 12 Monate im Jahr Weihnachtskrims verkauft und Finnland brüstet sich mit der weltweit schönsten Weihnachtsdekoration. Wer einmal den Christkindlesmarkt in Nürnberg besucht hat, kann sich ein spöttisches Kichern ob der fünf Lämpchen in der Innenstadt von Helsinki nicht erwehren. Ein bisschen Lametta macht eben noch lange kein Weinachten. Aber wir waren ja bei Städten. Genauer gesagt EINER Stadt. Finnland hat nämlich nur eine: Helsinki. Was eine Stadt sein will, braucht eine bestimmte Einwohnerzahl pro Quadratkilometer. Dummerweise erfüllt das eben in Finnland nur Helsinki, alle anderen sind offiziell „Dörfer“.
Fies...