So, weiter geht's mit der Übersetzung:
Die Schriftsprache in den 1970er-Jahren
Die Skoltsprache war nahe daran auszusterben, aber zumindest in Finnland beginnt ihr Erhalt wahrscheinlicher zu werden. Die 1970er Jahre waren im Hinblick auf die Skoltsprache sowohl eine traurige als auch eine fröhliche Zeit. Traurig deshalb, weil danach geborene Kinder kein Skoltsamisch mehr sprachen, sondern Finnisch, da die Eltern ihre Kinder nicht mit der Sprache belasten wollten. Aus den eigenen Kindern sollten keine „Russen“ werden. Eine fröhliche Zeit war es deshalb, weil damals die skoltische Schriftsprache ihren Anfang nahm, als die Schriftsprache bzw. Orthographie erschaffen wurde. Vorher war das Skoltsamische nur eine gesprochene Sprache gewesen. Ohne Schriftsprache konnte man sie jedoch nicht z. B. in der Schule lehren.
Für die Begründung der geschriebenen Sprache wurde der Suonikylä-Dialekt gewählt, weil dieser in Finnland die meisten Sprecher hat. Beim Entwickeln der Buchstaben verwendete man Buchstaben aus anderen samischen Sprachen (die sich selbst auch noch in den Kinderschuhen befanden) und russische Buchstaben. Streit gab es auch darüber, ob man das Skoltische in finnischen oder russischen Buchstaben schreiben sollte. Letztendlich wurde für die skoltische Sprache ein eigenes Alphabet geschaffen, welches das finnische und das samische Alphabet nachbildet.
1972 wurde eine skoltsamische Fibel veröffentlicht.
Die Sprache – vom Aussterben bedroht
In den 1980er Jahren stellte man fest, dass es für die Fibel keine Verwendung mehr gab, da keines der eingeschulten Kinder Skoltisch als Muttersprache sprach. Man musste neues Material entwickelt, mit dem die Kinder Skoltsamisch als Fremdsprache lernen konnten. Man machte vervielfältigte Hefte, die als Lehrbücher fungierten. Darin befanden sich die eigenen Texte von Lehrern und Schülern und selbstgemalte Bilder.
Ab Ende der 1970er Jahre erschien in knapp 10 Jahren 4mal im Jahr die skoltsprachige Zeitung „Sää’moddaz“. Das Blatt wurde gelesen, aber schließlich scheiterte es am Redakteurmangel. Die skoltische Sprache war am Ende der 1980er Jahre mehrere Jahre lang nicht in der Schule gelehrt worden, da es keinen qualifizierten Lehrer gab. Die Sámidelegation hatte einem finnischen Lehrer, der vorher skoltisch gelehrt hatte, verboten, das Skoltsamische zu unterrichten, obwohl dieser die Sprache fließend beherrschte und unter anderem beim Entwickeln sowohl der Sprache als auch des Lehrmaterials seit bereits über 10 Jahren mitgewirkt hatte. Das Problem war seine falsche Herkunft.
Das erste gedruckte skoltsamische Lehrbuch erschien am Ende der 1990er Jahre. Es ist das skoltsamische Lesebuch der Mittelstufe.
In den 1990er Jahren fand sich ein Lehrer skoltsamischer Herkunft und der Skoltsamisch-Unterricht in der Schule lief wieder an. Zum Gebrauch bekam man langsam die ersten gedruckten skoltsamischen Lehrbücher. Die Eltern der Kinder begannen die Bedeutung der skoltischen Sprache zu verstehen und sprachen mit ihren Kindern darüber. Ferner wurde in Sevettijärvi ein „Sprachnest“ (kielipesä) gegründet, eine Tagesstätte, in der unter den Kindern im Schulalter nur skoltsamisch gesprochen wurde. Am Ende der 1990er Jahre verwendete man wieder die skoltsamische Fibel.
Zu Beginn der 2000er-Jahre ist die Sprache weiterhin gefährdet, doch die Zukunft sieht heiter aus. In der Schule wird die skoltische Sprache und zum Teil auch in der skoltischen Sprache unterrichtet. Lehrmaterial und auch Literatur sind hin und wieder in skoltischer Sprache und deren Herstellung wird unterstützt. In Sevettijärvi wohnen viele Kinder, die Skoltisch als 2. Muttersprache sprechen und mehrere Dutzend sprechend aktiv skoltisch, das sie ursprünglich in der Schule als Fremdsprache gelernt haben.
Hab den Text über die Sprache etwas gekürzt, weil das dann doch etwas zu detailliert wurde. Wer mehr wissen will, soll halt Finnisch lernen (oder Skoltsamisch). :P
Es folgt noch was Geschichtliches über die Skolten.