Tenhola hat geschrieben:So schlimm war es in DE wie Du schreibst früher auch nicht. Diese Zustände kamen vor allem mit der Öffnung der Grenzen.
Nein, nicht so schlimm, aber polnische, osteuropäische, südeuropäische Mitarbeiter gab es deutlich länger vor den Grenzöffnungen (wobei beim Bau eher nicht die Südländer

). Nicht zuletzt durch die viel höhere Einwanderung als Finnland je haben wird. Auch war es bereits in der Handwerksbranche ein Phänomen der seit dem Krieg anhaltenden Einwanderung der Aussiedler (deutsche Staatsbürger) und später die graue Zone bei der Herkunft (Schäferhund in der Familie = Staatsbürgerschaft

) gab es genug Willige, die sich die Existenz von Null an aufbauen mussten und bereit waren alles zu tun und eben nicht so gut bezahlt wurden, wie Einheimische. Ich komme aus dieser Bevölkerungsgruppe selbst, daher ist die Erfahrung etwas praxisnah.
Tenhola hat geschrieben:Mindestlöhne müssen ja nicht unbedingt vom Staat festgelegt werden, sondern sind auch Aufgabe der Gewerkschaften wie zB. in Finnland.
Heisst es, dass Du meinst, in Deutschland gibt es keine Tarifverträge und Gewerkschaften?
Man muss doch mitgekriegt haben - selbst im TV - dass deutsche Gewerkschaften sogar in dieser Hinsicht mehr Krach machen als die Finnischen (na, bei finnischen ist wohl die Papiergewerkschaft am meisten "laut"

). Die oben aufgezählte Länder auf der Seite des Stat. Bundesamtes repräsentieren fast das gleiche Modell, eben branchenspezifische Verträge existieren - auf eine oder andere Weise. Es gibt Tarifverdienste in D, aber eben nicht einen branchenübergreifenden, wie in 20 gelisteten Ländern (s.o.). Und betreffen - genauso wenig wie anderswo - Schwarzarbeit. Darum ging es ursprünglich und zwar nicht unbedingt auf Wunsch der Mitarbeiter, sondern der Betreiber, die keine Steuern oder Sozialbeiträge abführen, bzw. gar nichts bezahlen.
Hier die Baubranchenübersicht der deutschen Tarife. Funktioniert sicher auf dem Papier genauso gut wie anderwo.
http://www.destatis.de/jetspeed/portal/ ... Print.psml