Na dann versuch ich mal, die Fragen zu beantworten. Allerdings kann ich zur "Preis"frage nicht so viel beisteuern

Aber ich fang mal von vorne an:
Gewohnt hab ich im Studentenwohnheim. Es gab Dreier-WGs und eigene Zimmer mit Küche auf dem Gang für zwölf Leute. Ich hab von der Åbo Akademi einen dicken Brief bekommen, nachdem feststand, dass ich mein Auslandssemester mache, und dort waren dann die Bewerbungsunterlagen für das Wohnheim dabei. Die Zimmer waren möbliert (Schreibtisch, Stuhl, kleiner Tisch, so ne Art Sessel und ein finnischer Einbauschrank). Allerdings haben die Betten keine Matratzen. Ich hab in einem Gebäude gewohnt, wo fast nur Austauschstudenten gewohnt haben. Unsere Küche war dementsprechend immer von Franzosen besetzt. Aber ich glaube, die die eine WG hatten, haben auch mit Finnen zusammengewohnt. Ansonsten war ich mit dem Zimmer total zufrieden. Die Studentenorganisation, Kåren, bietet starting packages an (damals gegen Kaution). Dort sind dann Matratze, Bettzeug, Geschirr für zwei Personen drin. War ganz praktisch. Denn die Zimmer, wo das alles inklusive war, waren ziemlich teuer, soweit ich mich erinnere. Ich hab im Studentendorf gewohnt. Von dort kam man ganz gut zu Fuss in die Stadt (20-25 min, wenn ich mich recht erinnere). Andere Wohnheime liegen etwas weiter weg vom Zentrum und man ist auf den Bus angewiesen.
Zur Sprache kann ich nicht so viel sagen. Ich hab auf englisch studiert. Aber ich weiss, dass unsere Tutoren sich auf schwedisch unterhalten haben - und das klang nicht nach Riksvenska. Und so kenne ich es auch in Helsinki von der schwedischsprachigen Wirtschaftshochschule. Ich schätze aber, dass es Finnlandschweden nicht wirklich möglich ist, Riksvenska zu sprechen, zumal ich den Eindruck habe, dass sie schon wert darauf legen, Finnen zu sein. (Ich war vorige Woche auf den Ålandinseln und dort soll ja Risksvenska gesprochen werden, aber selbst dort klang es mehr nach Finlandsvenska.)
Die Uni schien mir eher klein. Es gab einige Gebäude über die Stadt verteilt und auch die waren alle klein, alt und sehr hübsch. Aber wie gesagt, hatte ich ja doch mehr Vorlesungen an der finnischsprachigen Uni. Im Vergleich allerdings war die finnischsprachige Uni wesentlich anonymer.
Jetzt zur diskutierten Frage. Mensa gibt es - mehrere über die Stadt verteilt. Als Student isst man billiger und ich meine mich zu erinnern, dass es ziemlich günstig war. Ob es günstiger als in Deutschland war, hängt von der Stadt, mit der man vergleicht, ab.
An der schwedischsprachigen Wirtschaftshochschule in Helsinki kostet ein Mittagessen für Studenten zur Zeit 2 Euro und ... (ich glaube 30ct.) Also dürfte Turku noch einen Tick drunter liegen.
Wenn ich mich nicht irre, gab es immer mehrere Gerichte, die man sich aber nicht weiter zusammenstellen konnte. Und Wasser ist in Finnland immer dabei. Weiss ich aber nicht mehr so genau.
Lehrveranstaltungen waren kein Problem, da die ja direkt für Gaststudenten angeboten wurden. Teilweise war nur das Englisch der Professoren nicht so doll. Ich weiss aber von den Germanistikstudenten, dass die in den "einheimischen" Vorlesungen gesessen haben und für die die Vorlesungen auf deutsch gehalten wurden (war aber an der finnischsprachigen Uni).
Ich fand es ziemlich schwer, Kontakte mit einheimischen Studenten zu kriegen. Lag aber sicher am Fach, denn die Jurastudenten waren mehr oder weniger unter sich. Da hat sich nur ausnahmsweise mal ein Finne in die Vorlesungen verirrt. Uns blieben also nur die Parties.
Jetzt in Helsinki hab ich mir einen Sportverein gesucht. Das ist eine ganz brauchbare Variante.
Aber sicher ist das leichter, wenn du in Vorlesungen mit Finnen sitzt. Ich weiss von den Germanistikstudenten, dass die wesentlich schneller im Kontakteknüpfen waren.
Ich hoffe, ich hab jetzt nichts übersehen. Wenn doch, nochmal nachfragen.
Da man sowieso denken muss, kann man auch gleich positiv denken.