Naali schrieb am 30.03.2006 13:58
1m ist doch ein bißchen viel. Es soll in D 40cm sein und in FIN 70cm.
Ich kann Sapmi zustimmen. Letzte Woche habe ich auf der Straße eine wirklich ganz entfernte Bekannte getroffen (sie ist Türkin) Wir haben eine gemeinsame Freundin und die hat uns vor 2 Jahren mal vorgestellt. Wir haben damals vielleicht eine halbe Stunde geredet und uns dann eben 2 Jahre nicht mehr gesehen. Eigentlich habe ich sie auch nicht erkannt. Aber sie mich. Sie stürzte sich auf mich

und umarmte mich so fest, dass ich keine Luft mehr bekam

ist ja nett..aber wie gesagt..zuerst erkannte ich die Frau ja gar nicht und dann fast erdrückt zu werden...

:rolleyes:
Aber es ist auch nicht so, dass es in Finnland total unüblich ist auch "Fremden" (z.B. Gesprächspartner, die sich noch nicht so gut kennen, aber sich sympathisch sind) mal auf die Schulter zu klopfen oder so. Aber es passiert eben seltener als zum Beispiel in Südeuropa oder so.
sunny1011 schrieb am 30.03.2006 14:31
Stimme ich auch zu und war jetzt nicht negativ gemeint. Sondern typisch.
70 cm soll stimmen (lt. Google). Umarmen find ich nicht so schlimm, und das tun Finnen grosszügiger als Deutsche (wenn man sich kennt). Das kommt ganz auf die Person, die Situation und auf das Verhältnis an. Antatschen ist eher ünüblich. Auf die Schulter klopfen selten, aber passiert genau dann wenn einem der Rücken weh tut oder man frisch geimpft ist

. Irritiert bin ich nur vom ausweichenden Blick *schauder* Das findet man hier deutlich öfter, z.B. wenn ich Jobkandidaten interviewe. Das find ich wirklich fehl am Platz. :rolleyes:
Svea schrieb am 30.03.2006 14:36
Sapmi schrieb am 30.03.2006 13:45
Ich finde das sehr sympathisch. Das extreme Gegenteil ist Frankreich, da ist es ganz normal, dass einem der Gesprächspartner (männlich oder weiblich egal) mal beim Labern die Hand aufs Knie oder so legt. Nicht mein Fall!
Wie gesagt: Ich find's auch gut. Ich mag es nicht von Wildfremden umarmt zu werden oder sich gar wie in Frankreich Bussis auf die Wange zu drücken 8o .
ulli schrieb am 30.03.2006 15:37
sunny1011 schrieb am 30.03.2006 14:31
Irritiert bin ich nur vom ausweichenden Blick *schauder* Das findet man hier deutlich öfter, z.B. wenn ich Jobkandidaten interviewe. Das find ich wirklich fehl am Platz. :rolleyes:
Na, Du weißt doch:
[FONT COLOR=teal]Woran erkennt man den extrovertierten Finnen?
Er schaut beim Reden auf die Schuhspitzen des Gesprächspartners, statt auf seine eigenen.[/FONT]
Aber im Ernst, mir ist die Distanz auch wesentlich lieber. Vielleicht auch deshalb, weil sie mir ehrlicher erscheint, keine falsche Nähe vorspiegelt, aber kommt da nur der Norddeutsche wieder durch?
riksu schrieb am 30.03.2006 16:47
ach, deeeeeeeeeeswegen gucken mich die finnen immer so irritiert an *grins*
nein, nein, ich bin auch wohl eher finnisch was das angeht.
ich hatte in meiner klasse eine inderin, sie hat mich ständig gehauen. jedenfalls hatte ich das gefühl. okay, wir fanden uns nett, haben auch mal nach der klasse was unternommen... aber dieses hauen passte mir gar nicht in den kram.
ich hab sie drauf angesprochen und ausserdem bemerkt, dass sie alle leute haut. ein in ihren augen freundschaftlicher klopfer war für mich also unerträglich.
Jürgen schrieb am 31.03.2006 12:13
Bei meiner Teilnahme an der Hochzeit einer Bekannten in Finnland bemerkte ich das seperate "Bierauto" auf dem Parkplatz. Eine Gruppe von jungen Männern ging immer wieder mal "frische Luft" schnappen.

Dank der Dolmetschertätigkeit meiner Freundin wurde ich auch zu mehreren Dosen Doppelbock eingeladen. Das vorhandensein dieses "Bierautos" ist wohl auch typisch für finnische Hochzeiten oder ähnliche Ereignisse.
Der positive Effekt dieser "Doppelbockbekanntschaft" war das verschwinden der Verständigungsschwierigkeiten. Wir haben uns recht gut auf deutsch oder englisch unterhalten.
Ich war aber sehr erstaunt, das viele junge Finnen einen doch recht beachtlichen deutschen Sprachschatz haben.
Zeratul schrieb am 31.03.2006 13:13
und dabei behaupten die dann immer, ihr deutsch sei so schlecht ;)
Loja schrieb am 31.03.2006 13:27
Ja, viele sprechen recht gut und verstehen vor allen Dingen prima Deutsch. Sie sagen nur, sie könnten schlecht oder gar kein Deutsch, weil sie gerne mithören, sich aber nicht outen wollen. Mach ich mit Finnisch genau so. :] Ich sag immer, ich versteh nix, dabei hab ich diesmal über 50% bei jedem Gespräch verstanden. :]
Zeratul schrieb am 31.03.2006 13:31
gg
naja ich kenns bisher nur von leutem ausm icq...
hullu poro schrieb am 31.03.2006 13:44
Jürgen schrieb am 31.03.2006 13:13
Ich war aber sehr erstaunt, das viele junge Finnen einen doch recht beachtlichen deutschen Sprachschatz haben.
Das wundert mich gar nicht. In Finnland wird bildungsmäßig sehr viel wert auf Fremdsprachen geachtet. Oft kann man bereits in der Schule ab der ersten Klasse zwischen Englisch, Deutsch,Schwedisch und Russisch als erster Fremdsprache wählen. Auch Französisch wird in der Schule unterrichtet, Spanisch im Kommen.
Ich finde das sehr gut, wenn man sieht, dass ich außer Englisch und Deutsch nur ein paar Brocken Französisch gelernt habe :rolleyes: :rolleyes:
Es gilt übrigens nicht nur für junge Leute in FIN: bis in die 60ger Jahre war Deutsch in finnischen Schulen erste Fremdsprache noch vor Englisch und Schwedisch! Deshalb sprechen vor allem ältere Leute oft besser Deutsch als Englisch!
Zeratul schrieb am 31.03.2006 14:41
wie kommts eigentlich ausgerechnet zu deutsch?
sunny1011 schrieb am 31.03.2006 14:53
Der Krieg. Die Oma meiner Kollegin hat z.B. im Feldhospital gearbeitet. Das kam damals ja vor... Später auch die Beziehungen zu Deutschland.
Zeratul schrieb am 31.03.2006 15:00
hm denkt man ja eigentlich nich, dass ausgerechnet in finnland viele deutsch sprechen...
in geschichte hab ich eh wieder alles vergessen ^^
hullu poro schrieb am 31.03.2006 15:20
naja, aber das Finnland so ziemlich die einzigen Verbündeten Deutschlands im zweiten Weltkrieg waren sollte man auch ohne Geschichte wissen :rolleyes: ;)
Finnland und der zweite Weltkrieg ist eh ein Thema für sich, deshalb fang ich damit jetzt auch gar nicht erst an, das regt mich nur wieder auf

sunny1011 schrieb am 31.03.2006 15:30
Da kann ich mich Hullu nur anschliessen. Was ich mir schon mal anhören musste :rolleyes:
Zeratul schrieb am 31.03.2006 15:55
öhm muss man vielleicht tu ich aber nich
das 2.wk gelaber geht mir schon so auch die nerven
und in der schule kam finnland definitiv nicht vor
nur lauter daten und konferenzen...
Sapmi schrieb am 31.03.2006 17:22
Also in der Schule war Geschichte sowieso chronisch mein schlechtestes Fach, deshalb hat das jetzt nix zu heißen, wenn ich behaupte, dass von Finnland nie die Rede war, da ich den Geschichts-Stoff schon damals nicht wirklich aufgenommen habe.
Muss aber auch sagen, dass es mir nicht bewusst war, dass Finnland der EINZIGE Verbündete von D war. Hm, kann natürlich sein. Ihr werdet's schon wissen.
sunny1011 schrieb am 31.03.2006 18:51
Was soll ich sagen ?( Zu meiner Schulzeit hat sich die polnische Geschichte zwei mal geändert und Bücher wurden umgeschrieben. Plötzlich wurden Ende 80er die Kommunisten nicht mehr in. Die Wahrheit über die deutsche Minderheit wurde nach wie vor verleumdet. Nun ja. Dritte Version. :rolleyes:
Loja schrieb am 31.03.2006 22:37
Außer Finnland waren auch Italien und die Türkei mit Nazi-Deutschland verbündet. Daher wurden gerade in den 50er und 60er Jahren italienische und türkische Gastarbeiter in D bevorzugt. Auch Japan war auf deutscher Seite.
Außerdem gabs noch einige kleine Splittergruppen, die für D gekämpft haben: Franzosen, Russen, Mongolen, etc. haben in besonderen Einheiten gegen ihre eigenen Völker gekämpft.
Sapmi schrieb am 31.03.2006 22:52
@Loja: ja, würde ich doch auch sagen. Immer auf die armen Finnen! ;)
Wieso wurden eigentlich keine finnischen Gastarbeiter aufgenommen?

Loja schrieb am 31.03.2006 23:00
1. Finnland hat rechtzeitig die Seiten gewechselt.
2. Die Finnen hatten es nicht nötig als Gastarbeiter in ein anderes Land zu gehen.
Sapmi schrieb am 31.03.2006 23:01
Loja schrieb am 31.03.2006 23:00
2. Die Finnen hatten es nicht nötig als Gastarbeiter in ein anderes Land zu gehen.
Das dachte ich mir schon. :P
hullu poro schrieb am 01.04.2006 07:14
hullu poro schrieb am 31.03.2006 16:20
so ziemlich die einzigen Verbündeten Deutschlands
D
hei, hei, careful reading, please ;)
da steht nicht "die einzigen".....
Löyly schrieb am 04.04.2006 16:02
Loja schrieb am 31.03.2006 22:37
Außer Finnland waren auch Italien und die Türkei mit Nazi-Deutschland verbündet. Daher wurden gerade in den 50er und 60er Jahren italienische und türkische Gastarbeiter in D bevorzugt. Auch Japan war auf deutscher Seite.
Außerdem gabs noch einige kleine Splittergruppen, die für D gekämpft haben: Franzosen, Russen, Mongolen, etc. haben in besonderen Einheiten gegen ihre eigenen Völker gekämpft.
Ui ui ui.... woher hast du denn diese Infos? Das muß ich jetzt einfach mal kommentieren:
1.) Deutschland war mit Italien und Japan im WK II verbündet. (die sog. Achsenmächte)
2.) Es gab eine Reihe von Ländern die auch auf deutscher Seite mitgekämpft haben, teils weil sie wegen Besetztung durch die Deutschen mussten, teils weil sich sich davon Vorteile versprachen (Finnland!)
3.) Finnland war nicht offiziell mit Deutschland verbündet! Beide Länder haben aber gegen den gemeinsamen Feind Russland in Finnland gekämpft. Finnland hat auch in großem Umfang Waffen von Deutschland erhalten.
4.) In den 50er und 60er Jahren kamen sog. Gastarbeiter u.a. aus Italien und der Türkei nach Deutschland, weil die Wirtschaft boomte und dringend Arbeiter gebraucht wurden. Diese kamen aus ärmeren Ländern in welchen es wenig Arbeit gab. Der 2. Weltkrieg und angebliche ehemalige Bündnisse zwischen Nazideutschland und anderen faschistischen Mächten
spielten in den 50er und 60er Jahren überhaupt keine Rolle.
sunny1011 schrieb am 04.04.2006 20:15
Um das Thema Krieg zu entschärfen würde ich gerne so nachhören, was würdet ihr tun, wenn eure Vorgesetzte euch ins Gesicht sagen würde:
- so ganz nebenbei am Mittagstisch, dass sie Deutsche hasst (Wort wörtlich)
- Anspielungen an die Kriegsgeschichte machen
- über euch urteilen, weil ihr "anders" seid/denkt
- debatieren "ich hab vom Freund meines Bruders gehört, dass es in Deutschland so und so gemacht wird. In Finnland aber nicht..." bla bla
- Behaupten Finnen seien in Gegenteil zu Deutschen so flexibel, weil man in D ohne Deutschkenntnisse nicht arbeiten könnte, in Fin aber wohl
- eure Arbeitsweise als "fremd" zu bezeichnen und es mit dem "Deutschsein" polemisch auseinanderzufrickeln
Das erstmal so in the nutshell.
X(
Sapmi schrieb am 04.04.2006 20:19
Erst mal fragen, wieviele Jahre sie denn in D gelebt hat. :P
sunny1011 schrieb am 04.04.2006 20:25
Sie meinte sie hätte so viel Erfahrungen, da sie in der Sovjetunion und in Schweden gelebt hat. Wenn ich fies wäre, würde ich fragen, "ach, war das damals überhaupt Ausland?"

Muahaha. Ich kann euch sagen, damals war mir aber nicht zur Schlagfertigkeit und zum Lachen zumute...

Loja schrieb am 04.04.2006 20:30
Löyly schrieb am 04.04.2006 16:02
Loja schrieb am 31.03.2006 22:37
Außer Finnland waren auch Italien und die Türkei mit Nazi-Deutschland verbündet. Daher wurden gerade in den 50er und 60er Jahren italienische und türkische Gastarbeiter in D bevorzugt. Auch Japan war auf deutscher Seite.
Außerdem gabs noch einige kleine Splittergruppen, die für D gekämpft haben: Franzosen, Russen, Mongolen, etc. haben in besonderen Einheiten gegen ihre eigenen Völker gekämpft.
Ui ui ui.... woher hast du denn diese Infos? Das muß ich jetzt einfach mal kommentieren:
1.) Deutschland war mit Italien und Japan im WK II verbündet. (die sog. Achsenmächte)
2.) Es gab eine Reihe von Ländern die auch auf deutscher Seite mitgekämpft haben, teils weil sie wegen Besetztung durch die Deutschen mussten, teils weil sich sich davon Vorteile versprachen (Finnland!)
3.) Finnland war nicht offiziell mit Deutschland verbündet! Beide Länder haben aber gegen den gemeinsamen Feind Russland in Finnland gekämpft. Finnland hat auch in großem Umfang Waffen von Deutschland erhalten.
4.) In den 50er und 60er Jahren kamen sog. Gastarbeiter u.a. aus Italien und der Türkei nach Deutschland, weil die Wirtschaft boomte und dringend Arbeiter gebraucht wurden. Diese kamen aus ärmeren Ländern in welchen es wenig Arbeit gab. Der 2. Weltkrieg und angebliche ehemalige Bündnisse zwischen Nazideutschland und anderen faschistischen Mächten
spielten in den 50er und 60er Jahren überhaupt keine Rolle.
Uiuiui, du hättest mal genauer lesen sollen: D-I-TR stehen dort, ich hab aber nicht geschrieben, dass die Türkei eine Achsenmacht war (sondern verbündet). Japan habe ich ebenfalls erwähnt (man muss ja jetzt nicht mit "Fachwissen" glänzen sprich den Begriff "Achsenmacht" unbedingt anbringen, wenn es kurz mal um die Verbündetenfrage geht :rolleyes: ).
Wer sich Vorteile verspricht, ist "verbündet" (Finnland).
Im Geschichtsunterricht haben wir die Gastarbeiterfrage aus verschiedenen Richtungen beleuchtet u.a. haben wir deinen Punkt 4 erwähnt, aber auch die Möglichkeit der Bevorzugung von ehemaligen "Verbündeten" in Betracht gezogen. Alte Beziehungen wirken sich immer aus.
Muss ich mich noch weiter "rechtfertigen"?
Sapmi schrieb am 04.04.2006 20:30
@ Sunny:
Hm, bei der Vorgesetzten ist das natürlich so'ne Sache.
Aber zur Not kann man bei solchen hoffnungslosen Fällen immer noch mit entsprechenden umgekehrten Vorurteilen kontern, z. B. alle Finnen sind Alkoholiker, etc.
P.S. Wieso steht das jetzt eigentlich hier bei "So typisch Finnisch"?

sunny1011 schrieb am 04.04.2006 20:42
Wg. Hullus Diskriminationserfahrung oder wie war das? Wieso sind wir beim Krieg? Hm...
hullu poro schrieb am 05.04.2006 05:53
sunny1011 schrieb am 04.04.2006 21:42
Wg. Hullus Diskriminationserfahrung oder wie war das? Wieso sind wir beim Krieg? Hm...
es ist böse, unwillkommen, schleicht sich heimlich von hinten an und nennt sich "off-topic"
wir waren bei der Tatsache, dass viele Finnen Deutsch sprechen, warum das so ist und plötzlich sind wir hier gelandet....ups. :rolleyes:
sunny1011 schrieb am 05.04.2006 07:14
@ Hullu
Bäh, jetzt seh ich gerade... Du hast es in "Negative Aspekte" geschrieben, nicht hier 8o . Daran wollte ich ankoppeln. Sori! 8o
ulli schrieb am 06.04.2006 08:42
Loja schrieb am 31.03.2006 23:00
2. Die Finnen hatten es nicht nötig als Gastarbeiter in ein anderes Land zu gehen.
Oh, das sieht die Geschichte aber anders, und das ist wohl auch eher typisch für Finnland (ein Versuch, die Kurve zum Thema zu kriegen ;) ):
Während der 50er und 60er Jahre sind zehntausende Finnen als Gastarbeiter nach Schweden, von denen viele erst mit Erreichen des Rentenalters zurückkehren.
Und selbst in Schleswig-Holstein, in der Textilindustrie von Neumünster, arbeiteten in den 50er Jahren finnische Gastarbeiterinnen, so um die 100, wenn ich mich richtig entsinne. Da gab es vor Jahren 'mal einen Bericht in den Kieler Nachrichten.
Loja schrieb am 06.04.2006 10:17
Ja, da hast du Recht. Die Abwanderungswelle nach Schweden wird ja auch in einigen Filmen erwähnt z.B. "Die dicke Kaisu".
Meine Antwort bezog sich aber auf Sapmis Frage, warum keine Finnen als Gastarbeiter nach D gekommen sind. Mussten sie nicht, da Schweden näher. ;)
Sapmi schrieb am 06.04.2006 10:28
Der Film über die dicke Kaisu heißt übrigens "Liian paksu perhoseksi"; an den deutschen Titel kann ich mich nicht erinnern.

Loja schrieb am 06.04.2006 11:04
Sagtest du nicht, er hieße auf deutsch "Die dicke Kaisu"? Aber egal, mit dem finnischen Titel ist er ja in Filmverzeichnissen zu finden.

Sapmi schrieb am 06.04.2006 11:22
Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht mehr, aber ich meine, irgendwie so ähnlich war der Titel.
So, hab mal gegooglet und das gefunden: Kaisu - Zu dick, um Schmetterling zu sein
Hans schrieb am 06.04.2006 14:15
Es sind doch aber relativ viele finnische Frauen von jahrzehnten als Pflegekräfte nach (D) gekommen, was das nun fuern Ausmass hat, weiss ich nicht, aber es traf auf erstaunlich viele 50-60jährige zu, die mir so begegnet sind ...
Naali schrieb am 06.04.2006 16:21
Viele finnische Krankenschwestern gingen z.B. in die Schweiz. Meine Mutter war eine davon. Bei ihr war es aber reine Abenteuerlust..sie war Mitte 20 und wollte etwas von der Welt sehen. Und gerade als Krankenschwester hat man gute Chancen. Den Beruf und den Bedarf gibt es überall. Sie wollte später noch ein Studium dranhängen..aber dazwischen einfach etwas anderes sehen. Wie das halt so ist, wenn man jung ist

Eine Freundin wollte damals in die Schweiz und so ging sie einfach mit. Während eines Heimaturlaubes lernte sie meinen Vater kennen, der in Finnland Urlaub machte..und der Liebe wegen zog sie nach Deutschland (und hat seitdem Heimweh..).
Naja.ihr Psychologie-Studium hat sie aber trotzdem noch gemacht.
Unsere Pharmazie-Lehrerin ist neben Apothekerin auch Krankenschwester und verbrachte ebenfalls ein paar Jahre im Ausland. Sie ging nach Moskau.
Tiina schrieb am 07.04.2006 08:02
Schmeiße mal was anderes ein:
Habe letztes Wochenende in der Rengas einen Artikel von einem Deutschen gelesen, der nach Finnland gezogen ist. Und da waren einige gängige Klischees, die ich so einfach nicht kenne. Wie z.B. dass sich Finnen nie ins Wort fallen würden. Öhm, ist nur meine Familie untypisch? Ich kenne das genau Gegenteil: Da fällt sich jeder ins Wort und wenn man gehört werden will, muss man schreien!

Den Stillen Finnen kenne ich nur von der Straße, aber sobald es in die eigenen 4 Wände geht, können Finnen doch ganz schön laut werden (okay okay, ich habe auch Verwandte, die extrem still sind, ich gebs ja zu - aber der Großteil ist verdammt laut

) und um das Wort muss man schon kämpfen. Als ich den Abschnitt vorgelesen habe, war das Gelächter groß und es hagelte Sprüche a la "Na, der sollte mal zu uns kommen".
Naali schrieb am 07.04.2006 15:17
Ich finde es eigentlich nicht so, dass sich jeder ins Wort fällt. Ganz im Gegenteil. Zwar gibt es solche und solche Menschen (wie überall eben), aber insgesamt ist es so, dass Wert darauf gelegt wird, dass jeder seine Ansicht und Meinung sagen kann und ins Wort gefallen wird nicht.
Das ist sowhl im privaten Bereich so, als auch im öffentlichen. Vor den Präsidentenwahlen zum Beispiel kamen einige Wahlsendungen mit den Kandidaten. Jeder durfte aussprechen und wenn ein anderer Kandidat etwas dazu sagen wollte, dann meldete er sich per Handzeichen.
Klaus schrieb am 07.04.2006 15:42
Also das sich in Finnland jeder ins Wort fällt, kann ich nicht bestätigen. Ich habe da die Erfahrung gemacht, dass das ähnlich wie hier in Deutschland ist, man lässt sich halt gegenseitig ausreden. So ist es denke ich mal fast überall hier in Mittel- und Nordeuropa, in Südeuropa, allen voran Italien ist das wohl anders. ;)
sunny1011 schrieb am 07.04.2006 15:57
Naali schrieb am 06.04.2006 17:21
Viele finnische Krankenschwestern gingen z.B. in die Schweiz.
... und heutzutage geht medizinisches Personal (Ärzte, Krankenschwerster, Pflegepersonal) massiv nach
Norwegen und England aus einem einfachen Grund. Um richtig Geld zu verdienen. Und Finnland schaut zu und unternimmt nix um diesen Arbeitnehmern es schmackhaft zu machen, zu bleiben. Die Statistiken sprechen von
10.000 Fachkräften in den letzten 1-2 Jahren. 8o Dazu kam noch der Protektionismus gegen "billige" med. Arbeitnehmer aus den neuen EU-Staaten (vor allem Estland). Unser EU-Prof hat eine Zahnarztklinik in der Nähe von Stockholm erwähnt. Sie wurde vor etwa 1-2 Jahren von einigen polnischen und baltischen Ärzten gegründet und läuft prima: Toppservice und geringe Wartezeiten (!) für günstigere Preise. Schweden hat keine Beschäftigungssperre für die neuen Länder auferlegt.
Unser Prof meinte, der Protektionismus in dieser Lage ist mehr als unangebracht. Die langen Wartezeiten in den grossen Städten sind nicht zuletzt auf die Fluktuation ins Ausland zurückzuführen. Ausserdem ist die Investition in qualitativ gute und kostenlose medizinische Ausbildung pfutsch. In dieser Hinsicht wäre ein Zufluss von med. Kräften aus dem Ausland / den neuen EU-Ländern ein Segen für Finnland.
Naali schrieb am 07.04.2006 17:22
Um richtig Geld zu verdienen..hmm..eher ein Witz im med.Bereich. Das Gehalt ist für das was man leisten muß, überall ziemlich gering. Um im med. Bereich zu arbeiten muß man schon fast eine Berufung haben.
Zumal die Arbeitszeiten oft auch sehr schlecht sind. In Deutschland war ich oft 10 Stunden am Tag in der Praxis (in Spitzenzeiten 13 Stunden) und das bei einem Gehalt, wo man sich als Berufsanfänger kaum eine eigene Wohnung leisten konnte. Schon gar nicht mit Tariflohn. Und die Ärzte in deutschen Krankenhäusern schieben Megaschichten von 24 Stunden. Wie die das schaffen..keine Ahnung..nach 13 Stunden war ich jedenfalls ziemlich am Ende.
Hier in Finnland verdiene ich zwar auch nicht die Welt, aber das Gehalt ist wesentlich besser. Und wenn mein Dienst für den Tag zu Ende ist, kann ich auf die Minute genau gehen. Das war anfangs wirklich purer Luxus für mich. Überstunden gehörten damals jeden Tag zu meinem Programm.
Klaus schrieb am 07.04.2006 17:39
Da hast du Recht. Im medizinischen Bereich ist der Lohn für das was man macht und für die Arbeitszeiten sehr, sehr gering.
Aber das mit der Abwanderung nach Norwegen kann ich nur bestätigen. Hier in Deutschland, wo der Arbeitsmarkt nun nicht viel besser ist als in Finnland, wandern viele nach Norwegen, Dänemark, Schweden, die Niederlande und England aus. Einfach, weil da der Arbeitsmarkt erstens allgemein besser ist und bei den Medizinern ist es so, dass sie da einfach wesentlich mehr verdienen und vor allem die Arbeitsbedingungen erheblich besser sind. Hier in Deutschland wird momentan vor allem im Gesundheitswesen zu viel gespart. Momentan steiken die Ärzte (von den Unikliniken) ja hier, kürzlich waren die in Rostocker Hafen, wo die Fähren nach Dänemark, Schweden und Norwegen ablegen, um eine symbolische Auswanderung nach Skandinavien zu demonstrieren. Der Grund: Da sind die Arbeitsbedingungen und die Entlohnung, ebenso wie in den Niederlanden und England erheblich besser als in Deutschland.
sunny1011 schrieb am 07.04.2006 17:49
Klar ist es eine Berufung, aber manche (z.B. die 10.000 aus einer Nation von 5 Mio.) treffen dann ihre Entscheidung für sich. Die Berufung hindert einen nicht daran, seinen Lebensstandard zu verbessern, wenn's sich anbietet. Die Gehälter wurden lt. Profs EUROSTAT Statistik beim normalen med. Personal gut doppelt so hoch, noch mehr bei Ärzten . Immerhin gibt es in Norwegen trotz horrender Preise eine der stärksten Kaufkraft in Europa (GDP per capita). D.h. die Gehälter sind auch extrem hoch. Über die Fluktuation aus Finnland sprach man auch in den Medien.
Der Gehaltsunterschied zwischen deutschen und finnischen Ingenieuren beläuft sich ebenfalls auf 60% lt. EUROSTAT. Demnach wurde Finnland als "Engineering Land" eingestuft und der Bedarf nach ausländischen (=neue EU-Länder) Ingenieuren wird es nicht geben, da Finnen eine sehr gute Ausbildung z.B. in IT Bereich haben, dennoch "billig" sind.
Die 24 h Schichten in D sind erschreckend 8o In RTL Extra hat man einen Arzt verkabelt. Er hat nach einer 26 h Schicht noch sehr gut abgeschnitten 8o . Unmenschlich. Ansonsten wurde ein Verhalten beobachtet, das 1,2 Promillen im Blut gleicht. Unerhört. Wie kann das überhaupt funktionieren? Zunehmend fliegen polnische Ärzte fürs Wochenende und Feiertage nach England ein und verdienen sich da 'ne goldene Nase. Sicherlich auch extrem anstrengend und zeigt sich dann in der nachlassenden Leistung und deren Familienleben :rolleyes:
Klaus schrieb am 07.04.2006 18:36
sunny1011 schrieb am 07.04.2006 17:49
Der Gehaltsunterschied zwischen deutschen und finnischen Ingenieuren beläuft sich ebenfalls auf 60% lt. EUROSTAT. Demnach wurde Finnland als "Engineering Land" eingestuft und der Bedarf nach ausländischen (=neue EU-Länder) Ingenieuren wird es nicht geben, da Finnen eine sehr gute Ausbildung z.B. in IT Bereich haben, dennoch "billig" sind.
Heißt das, in Finnland verdienen die 60% mehr? Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, suchen die Finnen keine Ingenieure im Ausland, oder?
Was die 24 Std. Schicht angeht, ist das sicher nicht der Normalfall, aber schon verwunderlich, dass es sowas überhaupt gibt. Ich hatte neulich auch mal eine Reportage gesehen, wo ein Arzt täglich rund 16 Stunden gearbeitet hat. Das kann irgendwie nicht sein, dass man da nicht mal die Notbremse zieht. Aber kein Wunder, wenn die jungen Ärzte alle auswandern, weil sie woanders mehr verdienen können (z. B. Norwegen), müssen die Alten ja länger arbeiten. Immerhin macht sich die Regierung jetzt mal an die Gesundheitsreform dran und laut Merkel soll das kein Kompromiss werden, sondern eine drastische Änderung. Da bin ich mal gespannt. Wobei klar ist, dass Gesundheit teurer wird, wenn alle länger Leben und die medizinischen Geräte bzw. die Medikamente teurer werden.
Langsam bekommt Deutschland einen Notstand, was die Landärzte angeht - vor allem in Ostdeutschland mangelt es an Fachkräften auf dem Land. Im Osten kommt noch dazu, dass hier die meisten Jugendlichen in den Westen abwandern, um auch nur eine Ausbildung machen zu können - danach bleiben sie meist im Westen. Und der Osten Deutschlands wird mehr und mehr zum Rentnerland. Die Spitzenwerte der Abwanderung von Jugendlichen haben einige Gemeinden im Südosten Mecklenbug-Vorpommerns bzw. im Nordosten von Brandenburg mit teils 80%! 8o Das muss man sich mal vorstellen, da gibt es Städte, in denen die Altersklasse 18 - 30 fast komplett fehlt und in den seltesten Fällen nach der Ausbildung zurückkommt, was bedeutet, dass heute schon die Altersklasse von 30 - 40 unterrepräsentiert ist! 8o
Naali schrieb am 07.04.2006 19:38
Die 24-Stunden Schichten sind der Normalfall. 8 Stunden ist "normale Arbeitszeit" und der Rest ist Bereitschaftsdienst. Aber was Bereitschaftsdienst im Krankenhaus heißt, kann sich jeder vorstellen. Trotzdem gilt in Deutschland der Bereitschaftsdienst nicht als Arbeit-> ?( und deswegen sind solche Megaschichten möglich.
Mein Vater ist auch Arzt. Meistens hat er um 7 Uhr morgens die ersten OP´s und arbeitet dann bis 18 Uhr bzw 20 Uhr. Wenn er Notdienst hat, dann geht es ab Spätabends weiter..bis 7 Uhr morgens geht der Dienst und Schlaf bekommt er dann natürlich wenig. Und um 7 steht er wieder im OP (bzw wenn keine OP´s sind, dann fängt der Tag um 8 Uhr an)
Aber das ist wieder offtopic..